Dem privaten Sektor kommt bei der Rückkehr zu einem dauerhaften Wachstum eine Schlüsselrolle zu. Vor diesem Hintergrund hat Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), vier Finanzierungsverträge über insgesamt 121 Millionen Euro mit der Fransabank, der Byblos Bank, der First National Bank und dem Fonds Euromena III unterzeichnet. 

Mit Globaldarlehen von insgesamt 90 Millionen Euro an die Byblos Bank (drittes EIB-Darlehen) und an die Fransabank unterstützt die EIB libanesische Unternehmen und trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei.  Die Mittel dienen der Finanzierung von Vorhaben in den Bereichen Industrie, Technologie  und Dienstleistungen einschließlich Fremdenverkehr, Gesundheit und Bildung.  Der First National Bank hat die EIB 11 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die Entwicklung des privaten Sektors im Libanon gefördert werden soll. Die Mittel gehen an kleine und mittlere Unternehmen und kommen somit vor allem der Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten zugute.  Aufgrund des Erfolgs von früheren Beteiligungen hat die EIB beschlossen, den regionalen Investitionsfonds Euromena III mit 20 Millionen Euro zu unterstützen. Der Fonds ist auf Unternehmen ausgerichtet, die aufgrund ihres Entwicklungspotentials regionale Champions werden können.  Die Unterstützung der First National Bank und des Euromena III-Fonds durch die EIB erfolgt aus Mitteln der Europäischen Union und der staatlichen spanischen Entwicklungsagentur AECID.

Diese Finanzierungen haben für Unternehmen, die sich weiterentwickeln und auf nationaler und internationaler Ebene wettbewerbsfähig sein wollen, eine entscheidende Bedeutung.  Insbesondere für die Schaffung von Arbeitsplätzen und von Zukunftsperspektiven für Universitätsabsolventen kommt ihnen eine Schlüsselrolle zu. 

Die EIB ist seit langem ein Schlüsselpartner des Libanon. Die Bank unterstützt das Land mit Finanzmitteln und ihrer Kompetenz, damit es zu einem dynamischen Wachstum zurückfindet und den zahlreichen Herausforderungen gewachsen ist, denen es sich insbesondere aufgrund des Syrien-Konflikts gegenübersieht.  Seit 1978 wurden fast 1,4 Milliarden Euro für die Entwicklung des Privatsektors zur Verfügung gestellt, die KMU, Mikrofinanzinstituten und Investitionsfonds zugute kamen. Daneben wurden aber auch für die Bevölkerung wichtige Projekte in den Bereichen Energie, Wasser, Umwelt und Verkehr mitfinanziert.  Diese Finanzierungsoperationen profitierten vom technischen und finanziellen Fachwissen der Bank und von ihren attraktiven und auf den nationalen Markt zugeschnittenen Finanzierungsinstrumenten. 

„Im Rahmen unserer ausgezeichneten Zusammenarbeit engagieren wir uns stärker als je zuvor im Libanon“, erklärte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive. Bei seinem Besuch in Beirut traf er mit dem Ministerpräsidenten und zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zusammen. „Unser Hauptziel ist die Förderung des privaten Sektors, da er zu den dynamischsten Kräften im Libanon gehört. Nur durch Investitionen kann sich dieser Sektor weiterentwickeln und auf regionaler und internationaler Ebene innovativ und wettbewerbsfähig bleiben. Unsere gemeinsamen Prioritäten sind ein nachhaltiges Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für junge Menschen. Damit leisten wir einen Beitrag für die Zukunft.“

Die EIB – führender Geldgeber im Mittelmeerraum

Die EIB wird mit dem Blick auf 2020 ihre Rolle als wichtigster Darlehensgeber für die langfristige Entwicklung des Mittelmeerraums weiterspielen.  Im Rahmen ihrer neuen Strategie für den Zeitraum 2014-2020, die am 1. April 2014 in Athen von der Europäischen Union und ihren Partnerländern im Mittelmeerraum angenommen wurde, wird die EIB ihre Aktivitäten zugunsten von Beschäftigung, Innovation und Umweltschutz fortsetzen, um der jungen Generation eine bessere Perspektive zu geben. Der private Sektor und die Schaffung eines investitionsfreundlichen Umfelds stehen im Zentrum der Bemühungen. Ein Kernelement ist die Bereitstellung neuer KMU-Darlehen, die Förderung von Kleinstunternehmen und die Schaffung von Investitionsfonds.  Infrastrukturvorhaben gehören ebenfalls zu den Prioritäten des Mandats. Im Zusammenhang damit werden oft innovative Finanzierungsinstrumente entwickelt, um effizient auf die Entwicklung der Bedürfnisse und der Prioritäten der Mittelmeerländer reagieren zu können. Zwischen 2014 und 2020 werden rund 9,6 Milliarden Euro für die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt der Partnerländer im Mittelmeerraum einschließlich des Libanon bereitgestellt werden.

* Partnerländer im Mittelmeerraum: Algerien, Westjordanland und Gazastreifen, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko und Tunesien.