>@D. Yormesor/EIB
  • Technische Hilfe zur Beseitigung von Umweltgefahrenherden im Mittelmeerraum, gefördert aus der Globalen Umweltfazilität
  • Vorbereitung von Projekten zur Verringerung der Meeres- und Küstenverschmutzung
  • Schwerpunkt auf Ägypten, Libanon und Tunesien

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben heute die Initiative für technische Hilfe zur Beseitigung von Umweltgefahrenherden im Mittelmeerraum auf den Weg gebracht, die aus der Globalen Umweltfazilität (GEF) gefördert wird und die Meeres- und Küstenverschmutzung im Mittelmeerraum eindämmen soll.

Als Teil des mit vier Millionen US-Dollar ausgestatteten Projekts für die Beseitigung von Umweltgefahrenherden will die Initiative eine angemessene und solide Bewirtschaftung von Wasser, Abwasser, Abfällen und Industrieemissionen im südlichen Mittelmeerraum fördern und dadurch Gesundheitsrisiken verringern und den Zugang zu sicherem Trinkwasser und zur Abwasserbehandlung verbessern.

Die Initiative wurde am Rande der UN-Ozeankonferenz in Lissabon von EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und Susan Gardner, Direktorin der Abteilung Ökosysteme des UNEP, auf den Weg gebracht. Die beiden vereinbarten, die Vorbereitung vorrangiger Investitionsprojekte zu unterstützen, um die Verschmutzung der Meeres- und Küstenumwelt in den drei südlichen Mittelmeerländern Ägypten, Libanon und Tunesien zu bekämpfen.

Susan Gardner: „Die Einleitung ungeklärter Abwässer ist ein großes Problem für die Ökosysteme im Mittelmeerraum und die Gesundheit der Bevölkerung. Viele große Küstenstädte verfügen immer noch nicht über Anlagen für die Abwasserbehandlung, und viele der vorhandenen Anlagen beruhen auf veralteten und ineffizienten Technologien. Das gemeinsame GEF-EIB-UNEP-Projekt wird Mittel bündeln, um die Verschmutzung zu verringern und die Meeresökosysteme und die Gesundheit der Menschen im Mittelmeerraum zu verbessern.“

Gemäß dem Bericht State of Finance for Nature  aus dem Jahr 2021 werden bis 2050 insgesamt 8,1 Billionen US-Dollar benötigt, damit die Welt ihre Ziele in den Bereichen Klimaschutz, Biodiversität und Bodenschutz erreichen kann. Die Initiative für technische Hilfe ist ein Schritt, um diese Lücke zu schließen.

Das Mittelmeer ist ein sehr wertvolles Meer. Die Region umfasst eine Vielzahl von Küsten- und Meeresökosystemen, die allen 250 Millionen Küstenbewohnern Nutzen bringen. Das Mittelmeer wird durch menschliche Aktivitäten jedoch stark belastet. Darunter fallen chemische Verschmutzung, Eutrophierung, Schiffsabfälle und Überfischung.

Die im Rahmen des Investitionsprogramms zur Beseitigung der Umweltgefahrenherde im Mittelmeerraum (MeHSIP) bereitgestellte technische Hilfe wird Projektträger dabei unterstützen, die Vorbereitung finanzierbarer Projekte im Wasser- und Umweltsektor, die solche Belastungen verringern, zu beschleunigen.

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident: „Der Zustand des Mittelmeers ist entscheidend für den Erhalt der Biodiversität, die Verfügbarkeit sauberen Wassers und den Erhalt von Arbeitsplätzen, die auf den guten Zustand des Mittelmeers angewiesen sind. Die EIB ist weltweit einer der größten Darlehensgeber für den Wassersektor. Ich freue mich sehr, dass wir unsere langjährige Zusammenarbeit mit dem UNEP intensivieren können, um die Verschmutzung des Mittelmeers zu bekämpfen. Das trägt zum Erreichen der Ziele der Clean-Oceans-Initiative bei, die weltweit die Meere schützen soll.“

Das mit 4 Millionen US-Dollar ausgestattete Investitionsprojekt zur Beseitigung der Umweltgefahrenherde im Mittelmeerraum ist ein Unterprojekt des mit 42 Millionen US-Dollar von der GEF finanzierten Mittelmeerprogramms, das im Rahmen des Mittelmeeraktionsplans der UNEP und des Übereinkommens von Barcelona durchgeführt wird.

Der Start der Initiative für technische Hilfe signalisiert, dass es mit den Zusagen vorangeht, die auf der 22. Konferenz der Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention (COP 22) für das Übereinkommen von Barcelona und seine Protokolle über regionale Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung der Verschmutzung durch Kläranlagen abgegeben wurden.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank

Als Klimabank der EU hat sich die EIB verpflichtet, in den nächsten zehn Jahren eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen zu mobilisieren. Die Clean-Oceans-Initiative ist eine wichtige Säule des Clean and Sustainable Ocean Programme, mit dem die EIB Investitionen in den Schutz der Meere und ihrer Ressourcen unterstützt. 

Weitere Informationen über EIB-Initiativen zum Schutz der Meere

Die Globale Umweltfazilität

Die Globale Umweltfazilität ist der größte multilaterale Fonds, der es Entwicklungsländern ermöglicht, in die Natur zu investieren. Er unterstützt die Umsetzung der internationalen Umweltkonventionen in den Bereichen Biodiversität, Klimawandel, Chemikalien und Wüstenbildung. Seit 1991 hat er mehr als 21,7 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen und Mittelkombinationen bereitgestellt und weitere 119 Milliarden US-Dollar an Kofinanzierungen für mehr als 5 000 Projekte und Programme mobilisiert. Über ihr Small Grants Programme hat die GEF mehr als 26 000 Initiativen der Zivilgesellschaft und von Gemeinden in 135 Ländern unterstützt.

UNEP/MAP und das Übereinkommen von Barcelona

Der Mittelmeer-Aktionsplan des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP/MAP) ist eine regionale Kooperationsplattform, die 1975 als erster regionaler Aktionsplan im Rahmen des UNEP-Programms für regionale Meere eingerichtet wurde.

Die Unterzeichnung des Übereinkommens von Barcelona 1976 war einer der frühen Erfolge des UNEP/MAP. Das System des UNEP/MAP-Barcelona-Übereinkommens stellt einen umfassenden institutionellen, rechtlichen und Umsetzungsrahmen dar, den die Vertragsparteien für ein konzertiertes Vorgehen beschlossen haben, um die Vision eines gesunden Mittelmeers und einer gesunden Küste zu verwirklichen, die die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung in der Region bilden.