Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt ein Darlehen von 552,5 Mio EUR für den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Bretagne - Pays de la Loire – eines der größten Eisenbahnprojekte in Frankreich. Die neue Linie, deren Konzeption und Bau fünf Jahre in Anspruch nehmen werden, wird die Anbindung Westfrankreichs wesentlich verbessern. Paris wird dann von Rennes in weniger als 1 1/2 Stunden zu erreichen sein.

Die Finanzierung der EIB wird am Ende der Bauzeit für die Hochgeschwindigkeitsstrecke (LGV) bereitgestellt werden und damit die Refinanzierung eines Teils der Fremdmittel erlauben, die während der Bauzeit von Geschäftsbanken zur Verfügung gestellt werden. In der Betriebsphase wird sie 54% der vorrangigen Fremdmittel entsprechen. Diese Finanzierung wird auch eine Abtretung bestimmter an den Konzessionär zu leistender Zahlungen („Cession Dailly" – Abtretung nach dem „Dailly"-Gesetz) an die Bank beinhalten.   

Etwas mehr als einen Monat nach der Unterzeichnung des Vertrags für das Projekt „LGV Sud Europe Atlantique", durch den die EIB einen Betrag von 1,2 Mrd EUR für die Finanzierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zusagte (die wichtigste öffentlich-private Partnerschaft (PPP), die die EIB jemals in Frankreich finanziert hat), hat die Bank ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, große Projekte, die die Modernisierung und den Ausbau der Transeuropäischen Netze betreffen, mit innovativen und wettbewerbsfähigen Finanzierungsinstrumenten zu unterstützen. Seit Januar 2011 hat die EIB mehr als 1,9 Mrd EUR für PPP und Verkehrsprojekte in Frankreich zur Verfügung gestellt.

EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive hob die Bedeutung dieses Darlehens hervor: „Nachhaltiger Verkehr ist eine europäische Priorität und stellt ein wesentliches Element der wirtschaftlichen Entwicklung, der Kohäsion und der Dynamisierung der regionalen Entwicklung dar. Unsere Aufgabe ist es, den privaten Sektor zu ermutigen, sich in höherem Maße an der Finanzierung von Infrastrukturen zu beteiligen. Ziel ist es, auf den Transeuropäischen Netzen und Verkehrsachsen ein sicheres, leistungsfähiges und umweltgerechtes Verkehrssystem zu entwickeln.“

Die EIB hat beschlossen, im Zeitraum 2004-2013 mindestens 75 Mrd EUR für transeuropäische Verkehrsprojekte bereitzustellen. 2010 hat sie Darlehen in Höhe von 8,1 Mrd EUR zur Unterstützung der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) und der großen Verkehrsachsen vergeben. Die massive Unterstützung innovativer PPP-Projekte durch die EIB ist daran deutlich geworden, dass die Bank in den Jahren 2000-2010 europaweit Finanzierungsmittel von insgesamt mehr als 26,8 Mrd EUR zur Verfügung gestellt hat.