Die Europäische Investitionsbank, die Institution der EU für langfristige Finanzierungen, hat heute mit fünf führenden ugandischen Banken einen Finanzierungsvertrag über 40 Mio EUR unterzeichnet. Durch das Darlehen wird sich die finanzielle Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen in Uganda deutlich verbessern. Im Rahmen der Private Enterprise Finance Facility II (PEFF II) erhalten die Bank of Africa Uganda, die Centenary Rural Development Bank, die Crane Bank, die DFCU Bank und die Housing Finance Bank von der Europäischen Investitionsbank langfristige Finanzierungsmittel in Uganda-Schilling, US-Dollar und Euro. Damit unterstützt die EIB diese Banken bei der Darlehensvergabe an ugandische Unternehmen, die expandieren oder in neue Geschäftsbereiche investieren wollen. Die neue Fazilität schließt sich an ihre Vorläuferoperation an. Im Rahmen der Private Enterprise Finance Facility I wurden 30 Mio EUR bereitgestellt, die bereits vor Ablauf der Inanspruchnahmefrist im Jahr 2011 weitgehend ausgeschöpft waren. Dabei entstanden 1 700 neue Arbeitsplätze im Fremdenverkehr, in der verarbeitenden Industrie und in der Landwirtschaft sowie im Baugewerbe und im Bildungssektor.

Anlässlich der Unterzeichnung in Kampala erklärte Plutarchos Sakellaris, EIB-Vizepräsident für Finanzierungen in Afrika: „Die Europäische Investitionsbank freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit den fünf ugandischen Banken, um kleine und mittlere Unternehmen im ganzen Land zu unterstützen. Durch die Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel für Investitionsvorhaben unterstützen wir Ugandas Finanzsektor dabei, in Uganda ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern.“

„Die EIB und die Bank of Africa sind sich bewusst, dass KMU eine sehr wichtige Rolle für das nachhaltige Wirtschaftswachstum in Uganda spielen. Dieser Sektor kann wesentlich zum langfristigen Wachstum beitragen. Daher widmet die Bank of Africa der Entwicklung von KMU besondere Aufmerksamkeit. Durch die Private Enterprise Finance Facility verbessert sich unser Spielraum für KMU-Kredite. Wir können mit unseren Kunden flexiblere Zinssätze und Rückzahlungsfristen vereinbaren. Dadurch kann sich die Bank of Africa in diesem Sektor stärker engagieren. Mit der EIB verfügen wir über den idealen Partner für die Zukunft, und wir sind ausgesprochen stolz darauf, an dieser Finanzierungsfazilität beteiligt zu sein. Sie wird zweifellos die Schaffung von Wohlstand in Uganda stimulieren“, erläuterte Edigold Monday, Managing Director der Bank of Africa.

„KMU stehen im Mittelpunkt der Wirtschaftsentwicklung in diesem Land. KMU geben den Arbeitslosen und der armen Landbevölkerung in Uganda die Möglichkeit, in der Industrie zu arbeiten und sich zur Mittelklasse von morgen zu entwickeln. Die PEFF-Mittel werden mit Sicherheit ganz erheblich dazu beitragen, dass die Centenary Bank KMU noch besser dabei unterstützen kann, die finanziellen und strukturellen Hürden zu meistern, die KMU in Uganda immer noch daran hindern, ihr enormes Potenzial zu entfalten. Dafür sind wir der EIB sehr dankbar“, erklärte Fabian Kasi, Managing Director der Centenary Rural Development Bank.

„Die erste PEFF der EIB entsprach genau dem Bedarf unserer Kunden an langfristigen Finanzierungsmitteln. Von diesem Erfolg beflügelt verpflichten wir uns, an vorderster Front die Mittel des PEFF II an die Empfänger weiterzuleiten, für die sie bestimmt sind. Wir möchten der EIB dafür danken, dass sie im Rahmen der PEFF II noch umfangreichere Mittel bereitstellt, die dem Wirtschaftswachstum unseres Landes ganz sicher neue Impulse verleihen werden“, fügte A.R. Kalan, Managing Director der Crane Bank Ltd., hinzu.

„Durch die Finanzierungsmittel der Europäischen Investitionsbank werden wir noch besser in der Lage sein, der zunehmenden Nachfrage vonseiten unserer Kunden nach langfristigen und auf Devisen lautenden Darlehen zu entsprechen. Die Fazilität ist ein Zeichen des Vertrauens in uns und speziell in die Rolle, die wir für das Wachstum und die Entwicklung von KMU spielen. Vor allem aber ist sie ein Beweis für das Vertrauen internationaler Akteure wie der EIB in Ugandas Wirtschaft“, bemerkte Juma Kisaame, Managing Director der DFCU Bank.

„In den vergangenen 40 Jahren haben wir vor allem Hypothekendarlehen gewährt. Nun engagieren wir uns gezielt für die finanzielle Unterstützung von KMU, die eine wichtige Stütze für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land sind. Daher freut sich die Housing Finance Bank über die Beteiligung an diesem Programm, das dazu beitragen wird, unseren Aktionsradius in Uganda auszuweiten“, so Nicholas Okwir, Managing Director der Housing Finance Bank.

Die Private Enterprise Finance Facility II bietet neue Finanzierungsquellen für ugandische Unternehmen, die langfristige Darlehen benötigen. Gleichzeitig verringert sich das Risiko von Zinsschwankungen. Neben Darlehen in Uganda-Schilling für Unternehmen, die im Inland tätig sind und Einnahmen in Schilling erwirtschaften, werden für exportorientierte Unternehmen auch Finanzierungsmittel in Euro und US-Dollar bereitgestellt. Dadurch wird eine breite Palette von Unternehmen bedient. Die Laufzeiten der Darlehen im Rahmen der Fazilität liegen zwischen vier und zehn Jahren. Kleine Unternehmen sind ein wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum in Uganda. Sie können Kredite mit einer Laufzeit von drei Jahren aufnehmen.

Die Darlehensmittel der Europäischen Investitionsbank werden durch ein Programm für technische Hilfe ergänzt, das zum Kompetenzaufbau bei den Empfängern der Finanzierungsmittel beitragen soll. Unternehmen, die Darlehen beantragen, aber auch KMU, die bereits zum Kundenstamm der Bank gehören, können an Workshops teilnehmen und sich individuell beraten lassen, um ihre Managementkompetenzen zu verbessern und bankfähige Kreditanträge und Geschäftspläne auszuarbeiten. Dadurch wird sich die potenzielle Anzahl förderungswürdiger Projekte erhöhen, die aus der Private Enterprise Finance Facility II mitfinanziert werden können. Gleichzeitig verringert sich das Kreditrisiko für die zwischengeschalteten Banken.

Seit 20 Jahren spielt die Europäische Investitionsbank bei der Förderung der Vergabe langfristiger Darlehen an private Unternehmen – darunter Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen – in Uganda eine wichtige Rolle. Im Rahmen von 14 Globaldarlehen hat sie bisher mehr als 190 Mio EUR bereitgestellt.


Hinweise für die Redaktion:

  • Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die größte multinationale Finanzierungsinstitution der Welt. Im vergangenen Jahr gewährte sie Darlehen von 72 Mrd EUR für weltweit 460 Projekte, darunter mehr als 3,3 Mrd EUR für Vorhaben in Afrika. Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 EU-Mitgliedstaaten. Die EIB ist seit mehr als 40 Jahren in ganz Afrika aktiv. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist sie im Rahmen des Abkommens von Cotonou tätig. Die Bank unterstützt die regionale Entwicklung und den Aufbau von Infrastruktur, die zum Wirtschaftswachstum und zur Erreichung der Millennium-Ziele beitragen.
  • Die hochrangige Delegation der Europäischen Investitionsbank wird ferner mit Ugandas Staatspräsident Museveni, den Ministern der Ressorts Finanzen, Öffentliche Arbeiten und Verkehr und Wasser sowie führenden Vertretern der Industrie und des Bankensektors zusammentreffen. In den vergangenen fünf Jahren unterstützte die Bank Projekte in Ostafrika mit 890 Mio EUR und gewährte davon 227 Mio EUR für Vorhaben in Uganda.
  • Die EIB unterhält seit 2005 ein Außenbüro in Nairobi, das die Länder in Ost- und Zentralafrika betreut.
  • Die Bank of Africa Uganda Ltd. ist Mitglied der Bank of Africa-Gruppe (BoA), einer international und afrikaweit tätigen Bank mit starker Präsenz in West- und Ostafrika. Die Gruppe ist seit mehr als 25 Jahren in Afrika tätig. Sie beschäftigt derzeit über 2 600 Mitarbeiter in mehr als 170 Einrichtungen in 13 Ländern. Das Bankennetz umfasst 13 Geschäftsbanken, drei Leasinggesellschaften, eine Börsenmaklerfirma, eine IT-Tochtergesellschaft sowie eine Vertretung in Paris. Die konsolidierte Bilanzsumme der Gruppe beläuft sich auf über 2,5 Mrd EUR. Größter Einzelaktionär der Bank of Africa Uganda ist die Bank of Africa Kenya, ein Hauptmitglied der BOA-Gruppe. Die anderen Anteilseigner sind: Aureos East Africa Fund LLC, Netherlands Development Finance Company (FMO), Central Holdings Uganda Ltd und AFH Ocean Indien.
  • Die Centenary Rural Development Bank ist ein führendes Mikrofinanzinstitut. Derzeit bedient die Bank mit 39 Zweigstellen und 78 Geldautomaten landesweit mehr als 1 000 000 Kunden. Das sind ein Drittel aller Bankkunden des Landes. Sie gewährt Kredite für über 120 000 Familien. Mehr als 80% der Darlehen sind Mikrokredite. Die Bank hat sich das Ziel gesetzt, angemessene Finanzdienstleistungen und vor allem Mikrofinanzierungen für alle Einwohner in Uganda – und vor allem in ländlichen Gebieten – anzubieten und dabei nachhaltig und unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben vorzugehen. Die Centenary Bank bietet die marktweit niedrigsten Gebühren und hat ihre Tätigkeit auch auf Bereiche ausgeweitet, die als kostenaufwendig und risikoreich gelten (Landwirtschaftskredite), ohne dabei die Qualität ihrer Aktiva zu gefährden. Die Bank ist vor allem im Massengeschäft tätig und hat sich den Ruf erworben, die einzige ugandische Bank zu sein, die wirklich auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingeht.
  • Die Crane Bank mit Sitz in Ugandas Hauptstadt Kampala verfügt über ein landesweites Filialnetz (Kampala, Nakivubo, Kyambogo, Kireka, Jinja, Iganga, Mbale, Lira, Gulu, Kabale und Mbarara). Sie bietet eine breite Palette von Bank- und Finanzdienstleistungen und somit ganz bedarfsorientierte Lösungen für jedermann. Inzwischen gehört auch Online-Banking zum Leistungsangebot. Die Leistungspalette ist auf den Finanzierungsbedarf aller Arten von Unternehmen abgestimmt – vom Einmannunternehmen über Partnerschaften bis zu hin zum Großkonzern. Darüber hinaus bietet sie Finanzierungsmittel für Unternehmen an, die in Schlüsselsektoren tätig sind, und achtet dabei vor allem auf Lösungen, die die Wirtschaftstätigkeit fördern.
  • Die DFCU Bank Limited wurde 1964 als Entwicklungsfinanzierungsinstitution gegründet, die langfristige Finanzierungsmittel für Industrie- und andere langfristige Projekte bereitstellt. Später kamen Leasingfinanzierung und Hypothekenfinanzierung hinzu, um die Infrastrukturentwicklung unterstützen zu können, die ein wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum ist. 2000 übernahm die DFCU die Gold Trust Bank und wurde – verbunden mit einer Umbenennung in DFCU Bank – als Geschäftsbank tätig. Heute unterhält die Bank ein landesweites Netz aus 26 Zweigstellen und gehört einem Zusammenschluss von Kreditinstituten an, so dass ihre Kunden auch an Geldautomaten der anderen Mitgliedsbanken Geld abheben können. Das Bankgeschäft ist derzeit in die drei Sparten Development & Institutional Banking, Consumer Banking und Treasury & Trade Finance unterteilt. Der Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung mittel- und langfristiger Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die in Schlüsselsektoren tätig sind, die das Wirtschaftswachstum fördern, wie Verkehr, Bildung, Landwirtschaft, verarbeitende Industrie und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Finanzierung der verschiedenen Projekte wird durch Globaldarlehen und verwaltete Fonds von Entwicklungspartnern wie der EIB ermöglicht.
  • Die Housing Finance Bank ist eine einheimische Bank. Ihre Anteilseigner sind der ugandische Staat und der NSSF. Im Bereich Hypothekendarlehen ist die Bank in Uganda seit 43 Jahren marktführend. Seit Januar 2008 ist sie auch im Bereich Commercial Banking tätig. In den vergangenen zwei Jahren hat sie ihre Präsenz in den größeren Städten des Landes von vier auf 15 Zweigstellen ausgebaut.