Heute unterzeichneten der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Philippe de Fontaine Vive, und der syrische Gesundheitsminister Dr. Rida Said einen Finanzierungsvertrag über 130 Mio EUR, um neue Investitionen zu finanzieren, die auf die Modernisierung und den Ausbau des Gesundheitswesens in Syrien abzielen. Die Maßnahmen sollen unmittelbar den Einwohnern des Landes zugute kommen, indem die Qualität der angebotenen Versorgungsleistungen verbessert wird.

Bei dem heute unterzeichneten Projekt „Syrian Healthcare II“ handelt es sich um das zweite Darlehen der EIB für das syrische Gesundheitswesen, nachdem das erste Vorhaben – „Syrian Healthcare I“ – im Jahr 2009 abgeschlossen worden war. Das Projekt betrifft den Bau von acht Krankenhäusern in sechs Gouvernoraten des Landes und deren Ausstattung mit medizinischer Ausrüstung sowie die Fertigstellung eines Nationalen Zentrums für Arzneimittel und Öffentliche Gesundheit in Damaskus. Bei den ausgewählten Krankenhäusern handelt es sich in Anbetracht des Bedarfs und der veranschlagten Nachfrage nach medizinischen Versorgungsdiensten in Syrien um strategisch wichtige Einrichtungen. Drei dieser Krankenhäuser weisen eine Spezialisierung auf (zwei in Damaskus und eines im Gouvernorat Deir ez-Zor), während es sich bei den anderen um allgemeine Krankenhäuser im Umland von Damaskus sowie in Idleb, Hama, Al Raqa und Al Hasake handelt.

Der zusätzliche Nutzen des Projekts beruht auf der Tatsache, dass damit angemessene, effiziente und ausgewogene Gesundheitsdienste in Syrien ermöglicht werden. Es wird zu den folgenden Zielen beitragen:

  • Verbesserung des Zugangs zu medizinischen Versorgungsleistungen in abgelegeneren Gebieten;
  • Deckung des Bedarfs der Bevölkerung an Leistungen in den Bereichen Vorbeugung, Erkennung von Krankheiten und Arzneimittelsicherheit sowie bei den epidemiologischen Problemen, mit denen das Land konfrontiert ist;
  • Erhöhung der Qualität und Sicherheit von Gesundheitseinrichtungen, die als Ersatz dienen, um auf diese Weise die im Lande zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu stationären Behandlung von Patienten auszuweiten, und zwar sowohl ganz generell als auch in vorrangigen Bereichen wie der Mutter-Kind-Versorgung, der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der inneren Medizin.

Philippe de Fontaine Vive, der für die FEMIP, die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer, zuständige Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, erklärte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: „Dieses Projekt stellt eine konkrete und weitreichende Maßnahme dar, um den Problemen im Gesundheitsweisen in einem Land zu begegnen, das ein hohes Bevölkerungswachstum aufweist und sowohl herkömmliche Krankheiten als auch neue Erkrankungen bekämpfen muss, die durch die moderne Lebensweise verursacht werden. Unser Ziel ist es, landesweit den Zugang zu qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgungsleistungen zu verbessern, und zwar insbesondere für die benachteiligsten Bevölkerungsschichten.

Das Projekt steht völlig in Einklang mit den vorrangigen Zielen der EU in Syrien, was auch die Nationalen Richtprogramme (2008-2010 und 2011-2013) für die Arabische Republik Syrien umfasst. Damit werden die Maßnahmen der EU-Delegation im syrischen Gesundheitswesen ergänzt, wobei hier vor allem das 2. Programm zur Modernisierung des Gesundheitswesens zu nennen wäre. Es ist auch auf die langfristige politische Strategie (2000-2020) der syrischen Regierung und des Gesundheitsministeriums abgestimmt, die darauf abzielt, die Ungleichgewichte zwischen Stadt und Land zu verringern und die Qualität der medizinischen Versorgungsdienste in Syrien insgesamt zu verbessern.