Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichnete heute die erste 70-Millionen-Tranche eines Darlehens in Höhe von 160 Mio EUR, das der Stadt Belgrad zum Bau von Zufahrtsstraßen zu der neuen Brücke über die Sava in der serbischen Hauptstadt gewährt wurde. Des Weiteren reichte die Bank zur indirekten Finanzierung kleiner und mittelgroßer Projekte von KMU und Gebietskörperschaften in Serbien 45 Mio EUR an zwei serbische Banken aus.

Der für Finanzierungen in Serbien zuständige EIB-Vizepräsident Scannapieco sagte: „Dies ist das erste Mal, dass EIB-Mittel einer Stadt auf dem Westbalkan direkt zur Verfügung gestellt werden. Das Darlehen wird zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur der Hauptstadt Belgrad im Hinblick auf die Verkehrskapazität, die Sicherheit und die Entlastung der Umwelt beitragen. Die Darlehen der EIB an Erste Bank und an Piraeus Bank sollen die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise in Serbien mindern, indem KMU und den Gebietskörperschaften der Zugang zu mittel- und langfristigen Geldern zu günstigen Konditionen erleichtert wird.”

Das Projekt der Brücke über die Sava wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mitfinanziert und ist Teil des Investitionsrahmens für die westlichen Balkanstaaten, in dem Finanzierungsmittel aus unterschiedlichen Quellen zusammengefasst und koordiniert werden, wobei Darlehen mit Zuschüssen kombiniert werden, um Projekte zu finanzieren, die für den Westbalkan eine hohe Priorität haben.

Dieses Projekt betrifft den Bau einer neuen Schrägseilbrücke über die Sava, mit der eine zusätzliche Verbindung zwischen Neu-Belgrad (Novi-Beograd) und dem Stadtzentrum geschaffen wird, sowie neue Straßenabschnitte, die Tosin Bunar nördlich der Sava mit dem Knotenpunkt Hippodrom südlich des Flusses verbinden. Die neue Brücke und die Anschlussstraßen bilden die erste Phase und zugleich die bedeutendste Komponente des ersten Abschnitts des inneren Halbrings von Belgrad. Diese neue Verkehrsinfrastruktur wird zusätzliche Kapazität und mehr Verkehrssicherheit schaffen und ist sowohl für den Nah- und Transitverkehr als auch für eine neue Straßenbahnlinie von großer Bedeutung.

Die Bank gewährt auch zwei Darlehen in Höhe von 25 Millionen EUR an Erste Bank a.d. Novi Sad bzw. von 20 Millionen EUR an die Piraeus Bank a.d. Mit diesen Darlehen sollen Finanzierungsbeiträge zu kleinen und mittelgroßen Investitionsvorhaben von KMU und Gebietskörperschaften in den Bereichen Industrie, Verkehr, Umweltschutz, Energie und Energieeinsparungen, Infrastruktur (z.B. im Gesundheits- und Bildungswesen), Dienstleistungen und Tourismus geleistet werden oder zu anderen Projekten, die die wissensbasierte Wirtschaft fördern.

Hintergrundinformationen:

Das vorrangige Ziel der EIB, der Bank der Europäischen Union, ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedsländer der Union beizutragen. Außerhalb der Union setzt die EIB die Finanzkomponenten der Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden.

Die EIB ist seit 1977 auf dem Westbalkan tätig und ist heute der größte internationale Finanzier in dieser Region. In den vergangenen neun Jahren hat die Bank auf dem Westbalkan Projekte mit insgesamt 5,8 Milliarden EUR finanziert. Von diesem Betrag wurden seit dem Jahr 2000 Darlehen in Höhe von 2,7 Milliarden EUR in Serbien gewährt. Die Finanzierungstätigkeit der EIB in diesem Land nimmt stark zu. Allein im Jahr 2009 erreichten die in Serbien unterzeichneten EIB-Darlehen eine Rekordhöhe von rund 900 Millionen EUR.