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Darlehen von insgesamt 325 Mio EUR für Vorhaben im Infrastruktur- und im Energiesektor unterzeichnet

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute in Belgrad ein neues Regionalbüro eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier war die EIB durch Präsident Philippe Maystadt und den für Finanzierungsoperationen in den westlichen Balkanstaaten zuständigen Vizepräsident, Dario Scannapieco, vertreten. Ferner nahmen Serbiens Ministerpräsident Mirko Cvetković und Vizepremier Bozidar Djelic an der Veranstaltung teil.

„Die Eröffnung dieses Büros ist heute in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: Einerseits kann die EIB dadurch ihre Tätigkeit in der Region verstärken, und andererseits wird das Engagement der europäischen Institutionen zur Unterstützung der Länder in der Region bei der Vorbereitung auf den Beitritt zur Europäischen Union bekräftigt“, erklärte EIB-Präsident Maystadt.

Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung wurden für drei Projekte Darlehen im Gesamtbetrag von 325 Mio EUR unterzeichnet:

- das Projekt „Corridor X (E-80) Motorway phase I“ - 195 Mio EUR.

Das Projekt betrifft den Bau eines neuen 36 km langen Streckenabschnitts des Paneuropäischen Verkehrskorridors X zwischen Nis und Ciflik in Serbien. Das Projekt wird gemeinsam mit der Weltbank, der EBWE und dem serbischen Staat finanziert.

- das Projekt „Belgrade City Sava Bridge“ – 90 Mio EUR.

Bei der Operation handelt es sich um die zweite Tranche von 90 Mio EUR aus einem Darlehen von 160 Mio EUR, das für den Bau von Zufahrtsstraßen zur neuen Save-Brücke in der serbischen Hauptstadt Belgrad gewährt wurde. Die erste Tranche von 70 Mio EUR wurde im vergangenen Dezember unterzeichnet. Das Projekt wird gemeinsam mit der EBWE und der Stadt Belgrad finanziert.

- das Projekt „EPS Electronic Meters“ –  40 Mio EUR.

Das Vorhaben betrifft den Austausch von rund 5% der bestehenden veralteten elektromechanischen Stromzähler gegen digitale Geräte, die in ein System des Stromversorgers Elektroprivreda Srbije (EPS) zur Fernablesung und ferngesteuerten Verbindung/Trennung integriert sind.

Das Projekt wird gemeinsam mit der EBWE und der EPS finanziert.

„Die EIB gehört in der Republik Serbien zu den wichtigsten Geldgebern  und hat seit 2001 Vorhaben im privaten und im öffentlichen Sektor mit rund 3 Mrd EUR unterstützt. Die Bank beteiligt sich an der Finanzierung großer Infrastrukturprojekte und an Vorhaben im Energie-, Bildungs- und Gesundheitssektor sowie an Projekten zur Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen. Durch die Eröffnung des EIB-Regionalbüros in Belgrad werden die Beziehungen zwischen Serbien und der EIB weiter gestärkt. Die kontinuierliche finanzielle Unterstützung durch die Bank wird den westlichen Balkanländern dabei helfen, ihre strategischen Ziele – nämlich die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Beitritt zur EU – zu erreichen“, erklärte Ministerpräsident Cvetković.

„An den drei Darlehen, die heute unterzeichnet wurden, zeigt sich, dass sich die EIB mit Serbien, unseren Kommunen und den in der Region tätigen Unternehmen verbunden fühlt. Ein effizientes Infrastruktursystem ist für die wirtschaftliche Erholung und für die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Wirtschaftskraft der Bevölkerung unerlässlich“, so EIB-Vizepräsident Scannapieco.

 „Mit der Eröffnung ihres Regionalbüros in Belgrad bestätigt die Europäische Investitionsbank, dass sich die Republik Serbien klar auf europäischem Kurs befindet. Nachdem die Bank bereits mehrere Jahre den Ausbau unserer Straßen- und Eisenbahnnetze unterstützt hat, setzt sie sich nun auch für Serbiens Ziel ein, eine wissensbasierte Wirtschaft zu schaffen. In diesem Zusammenhang hat sie 2010 ein erstes Darlehen von 200 Mio EUR für FuE-Vorhaben und weitere 50 Mio EUR für das Bildungswesen gewährt“, fügte Vizepremier Djelic hinzu.

Hinweis für die Redaktion:

Die EIB

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegründet und ist in den 27 Mitgliedstaaten der EU sowie in mehr als 130 weiteren Ländern tätig. 2009 unterzeichnete die Bank Darlehen von insgesamt 79 Mrd EUR. 95% der Finanzierungen betrafen Projekte in der EU sowie in EFTA-, Kandidaten- und potenziellen Kandidatenländern. Die Bank ist weltweit der größte supranationale Anleiheemittent und Darlehensgeber. Darüber hinaus ist sie die einzige internationale Finanzierungsinstitution, die gegenüber den Organen und Institutionen, die die Politik der EU festlegen, politisch rechenschaftspflichtig ist.

Die EIB ist seit 1977 in den Ländern des Westbalkans und in Kroatien tätig und ist heute der größte internationale Geldgeber in der Region. In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB in der Region Projekte im Gesamtbetrag von 7 Mrd EUR finanziert. Seit 2001 hat die EIB in Serbien Darlehen über insgesamt 3 Mrd EUR unterzeichnet.

Tätigkeit der EIB in den Ländern des Westbalkans

Ende der 1990er Jahre lag der Schwerpunkt auf dringenden Wiederaufbau- und Instandsetzungsmaßnahmen an im Krieg beschädigten oder zerstörten Infrastruktureinrichtungen. Anschließend gewährte die EIB Darlehen für die Modernisierung und Verbesserung der nationalen Verkehrs- und Energieinfrastruktur, die die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Volkswirtschaft stärken sollten. In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB ihre Finanzierungstätigkeit auf weitere Sektoren wie das Gesundheits- und das Bildungswesen sowie auf Forschung und Entwicklung ausgeweitet. Ebenso wurde mittels Darlehen an Banken und Leasingunternehmen der jeweiligen Länder die Unterstützung für KMU und Gebietskörperschaften verstärkt. Ferner unterstützt die EIB die Kandidaten- und potenziellen Kandidatenländer mit Unternehmensdarlehen ohne staatliche Garantien, Projektfinanzierungen sowie mit technischer Hilfe und innovativen Finanzinstrumenten.