Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die IFC, ein Mitglied der Weltbankgruppe, haben eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung eines Risikodatenbankkonsortiums für die Überwachung von Schwellenländern (Global Emerging Markets – GEM) unterzeichnet. Damit sollen Informationen gesammelt und das Risikomanagement zwischen multilateralen Entwicklungsbanken verbessert werden.

Die Vereinbarung formalisiert die Zusammenarbeit zwischen der IFC und der EIB hinsichtlich der Bündelung von Daten über Verluste und bietet einen verlässlichen Rahmen für mögliche Partner, darunter internationale Finanzierungsinstitutionen (IFI) wie z.B. die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Afrikanische Entwicklungsbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank, die dem Konsortium beitreten werden.

EIB-Präsident Philippe Maystadt erklärte: „Im Hinblick auf die Förderung der Entwicklung der Finanzmärkte in Schwellenländern wird die Initiative zur GEM-Risikodatenbank die Zusammenarbeit und die Synergien zwischen IFI verstärken.

Dies ist eine hervorragende Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch für die IFC”, so Lars Thunell, Vizepräsident und CEO der IFC. „Wir freuen uns, an dieser Initiative beteiligt zu sein, die dazu beitragen wird, das Risikomanagement weltweit zu stärken.

Daten über Kreditrisiken, beispielsweise Ausfall- und Einbringungsquoten, sind ein wichtiges Element der Risikoprüfung geworden. Durch die Initiative wird der Erhebungsbereich für solche Daten auf die ganze Welt ausgedehnt und das Risikomanagement zwischen Organisationen gestärkt. Zudem bietet sie eine gemeinsame Plattform für Verbesserungen und den Austausch von Erfahrungen.

Bei der Schaffung dieses Datenbankkonsortiums haben die IFC und die EIB an der Standardisierung der Datenerhebung gearbeitet. Die Daten wurden so aufbereitet, dass die Anonymität der Geschäftspartner sowie die Vertraulichkeit der Daten gewahrt bleibt. Die Risikodatenbank und die von EIB und IFC übernommene gemeinsame Methode wurden einer unabhängigen Prüfung durch Standard & Poor’s unterzogen und werden nun weiteren multilateralen Entwicklungsbanken zur Verfügung gestellt.

Das Konsortium wird gemeinsam von Alain Godard, Direktor bei der EIB, Direktion für Risikomanagement, und Lakshmi Shyam-Sunder, Direktor für Corporate Risk Management bei der IFC, geleitet. Shyam-Sunder bezeichnete die Initiative als besonders wertvoll, da sie über die Bedürfnisse einzelner Institutionen hinausgeht und weiterreichende Vorteile schafft.

Hintergrundinformationen :

Über die EIB:

Die Europäische Investitionsbank wurde 1958 durch den Vertrag von Rom als die Institution der EU für langfristige Finanzierungen gegründet. Aufgabe der Bank ist es, zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Die EIB nimmt an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf, die sie zu günstigen Konditionen für Projekte bereitstellt, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. 2008 unterzeichnete die EIB Darlehen über insgesamt 57,6 Mrd EUR.

Die EIB ist auch außerhalb der Europäischen Union tätig. Dort vergibt die EIB Darlehen im Rahmen der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der EU. Die EU hat ihr folgende Mandate erteilt: Vor-Beitritt (Kandidaten- und potenzielle Kandidatenländer der Erweiterungsregion), Europäische Nachbarländer (Nachbarländer im Mittelmeerraum, Russland und die Östlichen Nachbarstaaten), Entwicklung (Afrika, Karibik und Pazifischer Raum / Republik Südafrika) und Wirtschaftliche Zusammenarbeit (Asien und Lateinamerika). Die Finanzierungen im Rahmen dieser Mandate betreffen in erster Linie die Bereiche Entwicklung des Privatsektors, Infrastrukturentwicklung, Sicherheit der Energieversorgung und ökologische Nachhaltigkeit.

Weitere Informationen über die Operationen und neuen Initiativen der EIB sind unter www.eib.org abrufbar. Umfassende Informationen über die Tätigkeit der EIB im Jahr 2008 sind den Jahresberichten zu entnehmen (Tätigkeits- und Corporate Responsibility-Bericht, Statistischer Bericht und Finanzbericht), die ebenfalls auf der Website der EIB (http://www.eib.org/publications) abrufbar sind.

Über die IFC:

Die zur Weltbank-Gruppe gehörende IFC unterstützt Menschen dabei, der Armut zu entrinnen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Sie trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum in weniger entwickelten Ländern bei, indem sie den privaten Sektor unterstützt, privates Kapital mobilisiert und Unternehmen und Regierungen Beratung sowie Dienste zur Risikominderung bereitstellt. Im Geschäftsjahr 2008 stellte sie insgesamt 16,2 Mrd US-Dollar zur Verfügung, was einem Anstieg von 34% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Weitere Informationen siehe www.ifc.org.