Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Sozialistischen Republik Vietnam ein Darlehen in Höhe von 100 Mio EUR, aus dem hauptsächlich Investitionen mitfinanziert werden sollen, die zum Klimaschutz beitragen. Francisco de Paula Coelho, Direktor der EIB für Finanzierungen in Asien, und Tran Xuan Ha, Stellvertretender Finanzminister, unterzeichneten heute in Hanoi den Darlehensvertrag.

EIB-Direktor Francisco de Paula Coelho lobte „die Kooperation des vietnamesischen Finanzministeriums“ und betonte: „Das Rahmendarlehen wird langfristige Darlehen zu attraktiven Zinssätzen verfügbar machen, um Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu unterstützen – eine der Finanzierungsprioritäten der Bank.“

Das Finanzministerium wird die Erlöse aus dem Rahmendarlehen der EIB vier staatlichen Banken zur Verfügung stellen; diese werden die Mittel zur Finanzierung von Investitionsvorhaben vergeben, die einem der folgenden Ziele dienen: a) Klimaschutz durch Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz – hierfür sind mindestens 70% des Darlehensbetrags zu vergeben – oder b) Unterstützung der Präsenz der EU in Vietnam durch Direktinvestitionen und/oder den Transfer von Technologie und Know-how von Europa – hierauf werden höchstens 30% des Darlehensbetrages entfallen. Beide Zielsetzungen sind in dem EU-Mandat für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika (ALA) festgeschrieben.

Interessierte Projektträger sollten ihre Anträge an eine der vier zwischengeschalteten Banken richten, die für verschiedene Bereiche der vietnamesischen Wirtschaft zuständig sind: die Vietnam Development Bank (VDB), die Vietnam Bank for Agriculture and Rural Development (Agribank), die Bank for Investment and Development of Vietnam (BIDV) oder die Vietnam Bank for Industry and Trade (Vietinbank).

Dies ist die fünfte Operation der EIB in Vietnam, wo die Bank seit 1996 tätig ist, und die zweite Darlehensoperation mit dem Finanzministerium, dem im Jahr 2005 eine Kreditlinie über 30 Mio EUR zur Finanzierung kleiner und mittelgroßer Vorhaben gewährt wurde; auch bei dieser Kreditlinie wurden für die Vergabe der Einzeldarlehen Banken zwischengeschaltet, u.a. die Agribank und die BIDV.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, fördert Projekte, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. Die 1958 errichtete EIB ist sowohl in den 27 EU-Mitgliedstaaten als auch außerhalb der EU in mehr als 130 Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, im Mittelmeer¬raum, in Afrika, im karibischen Raum und im pazifischen Raum tätig.

Seit 1993 Hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Latein¬amerika umgesetzt. Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV) für den Zeitraum 2007–2013 ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zum Klimaschutz beitragen und die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Betrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region umfasst zwei indikative Teilbeträge, und zwar höchstens 1 Mrd EUR für Asien und höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika.