Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Piraeus Bank (PB) werden künftig gemeinsam kleine und mittlere Unternehmen (KMU), kleine und mittlere Infrastrukturvorhaben, die von privaten oder öffentlichen Einrichtungen einschließlich Gebietskörperschaften durchgeführt werden, sowie Endbegünstige jeder Größe bei Investitionsvorhaben im Bereich wissensbasierte Wirtschaft, Energie und Umweltschutz in Griechenland  unterstützen. Hierfür stellt die EIB der Piraeus Bank 150 Mio EUR zur Verfügung, die das Institut in kleineren Teilbeträgen an Endbegünstigte für Vorhaben weiterleiten wird, die für die EIB für eine Förderung in Betracht kommen.

Einschaltung der EIB positiv auf die mitfinanzierten Vorhaben auswirken.Die Piraeus Bank verfügt über umfassende Erfahrung in der Zusammenarbeit mit griechischen KMU. Die im Rahmen des neu gewährten Globaldarlehens bereitgestellten Mittel sollen vorrangig Investitionsvorhaben von KMU in den Bereichen Fremdenverkehr, Industrie und damit verbundene Dienstleistungen sowie kleinen und mittleren Vorhaben in ganz Griechenland zugute kommen, die auf die Verbesserung der Infrastruktur, den Umweltschutz und Energieeinsparungen ausgerichtet sind. Aufgrund der von ihr gebotenen günstigen Zinskonditionen und längeren Laufzeiten dürfte sich die

EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris erklärte anlässlich der Vertragsunterzeichnung  mit dem Geschäftsführer der Piraeus Bank Michalis Sallas: „Es ist mir eine ganz besondere Freude, dass einer der ersten Finanzierungsverträge, die ich nach meinem Amtsantritt unterzeichne, die erste Kooperation der EIB mit der Piraeus Bank betrifft. Die Finanzierung von KMU setzt Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten voraus und erfordert den direkten Kontakt zu Finanzpartnern, die wie die Piraeus Bank über diese örtlichen sowie die sektorspezifischen Gegebenheiten bestens informiert und in der Lage sind, sowohl Veränderungen in der Nachfrageentwicklung genauestens zu überwachen als auch Projektvorschläge angemessen zu prüfen.“

Bei den Globaldarlehen der EIB werden die Vorteile des erstklassigen Zugangs der EIB zu den internationalen Kapitalmärkten, auf denen sie sich den größten Teil der Refinanzierungsmittel für ihre Darlehenstätigkeit beschafft, mit der filialgestützten Ortspräsenz und der Landeskenntnis von inländischen Partnerbanken kombiniert.

Die EIB wurde von den EU-Finanzministern anlässlich ihres Treffens am 12. und 13. September 2008 in Nizza aufgefordert, ihr Finanzierungsangebot für KMU 2008 und 2009 zu modernisieren und deutlich aufzustocken. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Auswirkungen der gegenwärtigen Finanzkrise abzuschwächen.

Die Minister verständigten sich darauf, dass die EIB in den zwei Jahren Darlehen von insgesamt 15 Mrd EUR – bei einem gesamten KMU-Finanzierungsrahmen von 30 Mrd EUR – an KMU vergeben soll. Ein derartiges Finanzierungsniveau würde eine Erhöhung um rund 50% gegenüber 2007 bedeuten, in dem die EIB über ihr Netz von Partnerbanken in der EU 5,2 Mrd EUR für KMU bereitgestellt hat.

Ferner unterzeichnete EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris bei seinem Aufenthalt in Athen mit dem Vorsitzenden von Attiko Metro George Yannis Finanzierungsverträge über insgesamt 500 Mio EUR für das Projekt Athens Metro B, das die Planung, den Bau und die Inbetriebnahme von sechs Verlängerungen der Athener U-Bahn-Linien 2 und 3 sowie die Planung, den Bau, die Prüfung und die Inbetriebnahme der ersten Phase der U-Bahn von Thessaloniki umfasst.

Allgemeine Angaben zur EIB:

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank für europäische Projekte, finanziert Investitionsvorhaben, mit denen die Volkswirtschaften der Mitgliedstaaten und mit der EU verbundener Länder modernisiert werden sollen. Im Jahr 2007 beliefen sich die Ausleihungen der EIB auf insgesamt 47,8 Mrd EUR. Auf die Finanzierungen in den nunmehr 27 Mitgliedstaaten der EU entfielen 87% dieses Betrags (41,4 Mrd EUR). Zur Refinanzierung der vergebenen Darlehen nahm die Bank an den internationalen Kapitalmärkten durch 236 Emissionen in 23 Währungen insgesamt 55 Mrd EUR auf. Die EIB, deren Anteilseigner die EU-Mitgliedstaaten sind, verfügt über ein AAA-Rating und ist weltweit der größte supranationale Emittent. Die Bank wurde zusammen mit anderen Institutionen der Europäischen Union durch den Vertrag von Rom errichtet. Dieses Jahr feiert sie den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Zu den vorrangigen Zielen der Bank gehören:

  • Zusammenhalt und Konvergenz in der EU
  • kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
  • ökologische Nachhaltigkeit
  • Umwandlung der EU-Wirtschaft in eine wissensbasierte Wirtschaft (Lissabon-Agenda, Innovation-2010-Initiative – i2i)
  • Transeuropäische Verkehrs- und Energienetze (TEN)
  • sichere, nachhaltige und wettbewerbsfähige Energieversorgung.

Im Jahr 2007 erreichte der Gesamtbetrag der Finanzierungen 47,8 Mrd EUR, von denen 0,8 Mrd EUR für Projekte in Griechenland gewährt wurden. Die Finanzierungen in Griechenland betrafen den Verkehrssektor, KMU und – zum ersten Mal in Griechenland – Gebietskörperschaften (Stadt Athen und Stadt Kozani).

In der EU gibt es etwa 23 Millionen KMU. Sie machen mehr als 99% aller Unternehmen aus und vereinen in einigen Industriezweigen bis zu 80% der Arbeitsplätze auf sich. Die EIB-Gruppe hat durch ihre Tätigkeit im Jahr 2007 mehr als 162 000 KMU unterstützt. Dabei lag ein besonderer Schwerpunkt auf innovativen KMU mit einem hohen Wachstumspotenzial, auf von KMU getragenen kleinen Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien sowie auf Kleinstunternehmen. Für die Finanzierung von KMU vergab die EIB insgesamt rund 5 Mrd EUR in Form von Globaldarlehen an zwischengeschaltete Bankpartner in der gesamten Europäischen Union.