Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 300 Mio EUR für die Modernisierung der Eisenbahnstrecke zwischen Simeria und der ungarischen Grenze sowie 250 Mio EUR für den Bau einer neuen Autobahn zwischen Cernavoda und Constanta zur Verfügung. Beide Abschnitte sind Teil der wichtigsten Ost-West-Verbindung in Rumänien auf dem Paneuropäischen Verkehrskorridor Nr. IV.

Das Eisenbahnprojekt betrifft die Modernisierung einer 175 km langen zweigleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Simeria und Curtici sowie die Modernisierung eines 9 km langen Abschnitts der eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Curtici und der ungarischen Grenze, was auch die Verlegung eines zweite Gleises umfasst. Mit dem Projekt wird die Verkehrssicherheit erhöht, die Reisegeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h gesteigert und ein Beitrag zur Senkung der Instandhaltungskosten geleistet. Im Rahmen der Arbeiten zur Modernisierung des Eisenbahnnetzes wird der Großteil der bestehenden Infrastruktur ersetzt, was Schienen, Schwellen, Brücken, Elektrifizierungsarbeiten sowie Arbeiten an den Signal- und Kommunikationssystemen umfasst. Auch die Streckenführung wird begradigt, um eine höhere Reisegeschwindigkeit zu ermöglichen. Darüber hinaus werden Stadionsgebäude instandgesetzt und Bahnübergänge modernisiert, um die Sicherheit zu erhöhen.

Das zweite Darlehen im Betrag von 250 Mio EUR dient zur Kofinanzierung des Baus des Autobahnabschnitts zwischen den Städten Cernavoda und Constanta. Die neue Autobahn mit 2x2 Fahrspuren ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Das Projekt umfasst den Bau von neun Brücken - einschließlich einer 320 m langen Brücke über den Donau-Schwarzmeerkanal - und von 15 Über- bzw. Unterführungen.

Durch die Schaffung moderner Verkehrsverbindungen mit hoher Kapazität zu den Nachbarländern werden beide Projekte dazu beitragen, die Zunahme des Verkehrsaufkommens zu bewältigen.

EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth erklärte hierzu: Die EIB unterstützt den Bau und die Modernisierung von Verkehrsinfrastruktur in Rumänien - insbesondere entlang der Paneuropäischen Korridore, die eine wichtige Voraussetzung dafür sind, die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens rascher voranzutreiben und die Integration des Landes in den europäischen Binnenmarkt zu ermöglichen. Außerdem trägt ein modernes Verkehrsnetz zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Verbesserung des Umweltschutzes bei, da die Schadstoffemissionen verringert werden.

Eines der vorrangigen Ziele der EIB ist es, den Ausbau und die Modernisierung der Paneuropäischen Korridore zu finanzieren, bei deren Festlegung die Änderungen beim Verkehrsaufkommen in Europa sowie der Bedarf Rumäniens berücksichtigt wurden. Diese Verkehrskorridore sind von grundlegender Bedeutung für den freien Warenverkehr in Europa. Bereits heute wird fast die Hälfte des gesamten Güter- und Personenverkehrs in der Europäischen Union über bestehende Korridore abgewickelt

Aufgabe der EIB, der Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der Union durch die Finanzierung tragfähiger Projekte beizutragen. In den Beitrittsländern (Rumänien und Bulgarien) unterstützt die EIB Investitionsvorhaben, mit denen diese Länder auf den EU-Beitritt vorbereitet werden. Dies betrifft den Ausbau von Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsinfrastruktur, die Übernahme der in der EU geltenden Umweltschutzstandards, die Unterstützung von KMU und die Finanzierung von Investitionsvorhaben, die von Kommunen durchgeführt werden.

Seit 1990 hat die EIB in Rumänien Darlehen von rund 4,2 Mrd EUR bereitgestellt. Mehr als 60% dieses Betrags wurden für Investitionsvorhaben im Verkehrssektor gewährt, so etwa 845 Mio EUR für die Instandsetzung von Straßen, 660 Mio EUR für den Bau von Autobahnen und 515 Mio EUR für die Modernisierung und den Ausbau von Eisenbahnstrecken.