Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Oulu Region Joint Authority for Vocational Training (Gemeinsame Berufsbildungsbehörde der Region Oulu) ein Darlehen von 25 Mio EUR für die Verbesserung von Bildungseinrichtungen in Nordfinnland gewährt. Das Projekt betrifft den Bau, die Modernisierung und die Sanierung von Berufsschulen und von polytechnischen Schulen in der Region Oulu.

Durch die Bereitstellung langfristiger Mittel zu äußerst günstigen Marktzinssätzen versetzt die EIB die Joint Authority in die Lage, ihre Anstrengungen zur Erreichung der Ziele, die in der vom Ministerium für Bildung im Jahr 2000 eingeführten Nationalen Strategie für den Bildungssektor festgelegt sind, fortzusetzen. Derartige Investitionen im Bildungssektor stehen außerdem in Einklang mit der Aufgabe der EIB, einen Beitrag zur Lissabon-Strategie der EU zu leisten, deren Ziel die Entwicklung der EU zu einer weltweit führenden wissensbasierten Wirtschaft ist. Schließlich wird dieses Darlehen zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Region Oulu beitragen, die von der Europäischen Union als Regionalentwicklungsgebiet (des Ziels 2) eingestuft worden ist.

Die Finanzierungsvereinbarungen wurden heute von Kari Juntunen, geschäftsführender Direktor, und Timo Lehto, Verwaltungs- und Finanzdirektor der Oulu Region Joint Authority, sowie EIB-Vizepräsident Sauli Niinistö unterzeichnet. Bei der Unterzeichnung, die anlässlich des jährlichen Forums der EIB in Helsinki zum Thema Lissabon-Strategie der EU stattfand, erklärte Herr Niinistö: "Die Vergabe von Darlehen für den Bildungssektor bereitet den Weg für eine führende wissensbasierte Wirtschaft. Bildung und lebenslanges Lernen verbessern die Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbsbevölkerung und damit die wirtschaftliche Dynamik der Europäischen Union."

Die Tätigkeit der EIB in Finnland

Das Darlehen ist Teil eines vierjährigen Rahmeninvestitionsprogramms mit der Bezeichnung Finnish Regional Education Project, das die EIB 2002 in Zusammenarbeit mit finnischen Städten aufgestellt hat. In diesem Zusammenhang wurden Darlehen im Gesamtbetrag von 250 Mio EUR zugunsten einer Reihe von finnischen Kommunen zur Unterstützung ihrer Investitionen in Bildungseinrichtungen und Lehrausstattung genehmigt. Bisher sind mit den Städten Espoo, Kuopio, Turku und Oulu Finanzierungsverträge über 205 Mio EUR unterzeichnet worden (einschließlich eines vorangegangenen Darlehens von 25 Mio EUR an die Oulu Region Joint Authority, für das im März 2004 der Vertrag unterzeichnet wurde).

Insgesamt hat die EIB seit 1995 Projektträgern in Finnland 6 Mrd EUR zur Verfügung gestellt. Sie beteiligte sich insbesondere an der Finanzierung des Baus und der Modernisierung von Hochschul- und Forschungsgebäuden im ganzen Land sowie des Ausbaus mehrerer Wissenschaftsparks (Helsinki, Oulu, Espoo, Vantaa und Tampere). Darüber hinaus unterstützte sie Forschungs- und Entwicklungsprogramme von Projektträgern wie der Wärtsilä Oyj (Entwicklung von sparsameren und abgasärmeren Motoren) und der Metso Oyj (deren FuE-Investitionen in den Bereichen Papiermaschinen und Automatisierung darauf ausgerichtet sind, ihre Position als führender Technologieanbieter aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln).

Die Joint Authority wurde 1994 gegründet und ist für die Berufs- und die Fachschulausbildung der in ihren zwölf Mitgliedskommunen (Haukipudas, Ii, Kempele, Kiiminki, Kuivaniemi, Liminka, Muhos, Oulu, Oulunsalo, Yli-Ii, Raahe und Oulainen) wohnhaften Schüler und Auszubildenden zuständig. Sie ist die größte gemeinsame Berufsbildungsbehörde in Finnland und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Regionalentwicklung dieses Teils Finnlands, indem sie in dem gesamten Gebiet qualitativ hochwertige Bildungsdienste anbietet. Im Jahr 2004 betreute sie rund 12 000 Schüler und Auszubildende, von denen etwa 43% eine Ausbildung im Bereich Kommunikationstechnik, 20% im Bereich Betriebswirtschaft und weitere 20% im Gesundheits- und Sozialwesen machten.

Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, fördert Investitionsvorhaben zur Integration der EU insbesondere in folgenden Bereichen: Regionalentwicklung, Forschung, Entwicklung und Innovation, transeuropäische Verkehrs-, Telekommunikations- und Energienetze, Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, KMU und Umweltschutz. Sie ist im Rahmen der EU-Politik der Entwicklungszusammenarbeit mit Drittländern auch außerhalb der EU tätig. Eigentümer der EIB sind die EU-Mitgliedstaaten. Die Bank nimmt als Emittent mit AAA-Rating ihre Mittel auf den Kapitalmärkten auf. Im Jahr 2004 nahm sie 50 Mrd EUR auf und stellte Finanzierungen im Gesamtbetrag von 43 Mrd EUR bereit, davon 40 Mrd EUR in der EU-25.

Die Rolle der EIB in der Lissabon-Strategie

Die vom Europäischen Rat im Jahr 2000 eingeleitete Lissabon-Strategie der EU ist auf die Entwicklung der Europäischen Union zu einer weltweit führenden wissensbasierten Wirtschaft ausgerichtet. Die Unterstützung dieser wichtigen Politik ist eine der obersten Prioritäten der EIB geworden und wurde als Innovation-2010-Initiative bezeichnet. Die EIB hat zugesichert, bis zum Ende des Jahrzehnts Darlehen im Umfang von 50 Mrd EUR für Investitionen in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation bereitzustellen. Dieses Ziel dürfte problemlos erreicht werden, denn seit dem Jahr 2000 sind insgesamt bereits 32 Mrd EUR in der gesamten Europäischen Union zur Verfügung gestellt worden.