Die EIB vergibt ein Globaldarlehen von 40 Mio EUR an die Corporación Andina de Fomento (CAF), eine 1968 gegründete multilaterale Finanzierungsinstitution. Aus den Mitteln dieses Globaldarlehens wird die CAF Finanzierungsbeiträge für Investitionsvorhaben in verschiedenen Wirtschaftszweigen in Lateinamerika bereitstellen. In Frage kommen dabei Vorhaben, die von europäischem Interesse sind. Dies bedeutet, dass die betreffenden Vorhaben von Tochtergesellschaften europäischer Unternehmen oder von Joint Ventures zwischen Unternehmen aus der EU und lateinamerikanischen Unternehmen durchgeführt werden oder den Transfer von Technologie und Know-how aus Europa fördern sollten. Die Teilfinanzierungen aus dem Globaldarlehen der EIB würden jeweils höchstens 50% der von den einzelnen Endkreditnehmern zu tragenden Kosten decken.

Mit diesem Darlehen zeigt die EIB erneut ihre Bereitschaft zur Unterstützung von Projekten, die sowohl für das betreffende außereuropäische Land als auch für die EU von Interesse sind. Vorrangig finanziert werden sollen privatwirtschaftliche Vorhaben sowie Infrastrukturprojekte, die der regionalen Integration dienen und damit einem Hauptziel der EU-Politik in der Region entsprechen. Die mittel- bis langfristige Finanzierung der EIB wird Neuinvestitionen fördern und damit die wirtschaftliche Entwicklung unterstützen.

Der Darlehensvertrag wurde heute in Caracas von Isabel Martín Castellá, der für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika zuständigen Vizepräsidentin der EIB, und von Enrique García, dem Präsidenten der CAF, unterzeichnet.

Die CAF ist eine regional tätige multilaterale Entwicklungsinstitution, die nachhaltige Entwicklung und die regionale Integration in ihren siebzehn Mitgliedsländern in Lateinamerika, Spanien und im karibischen Raum unterstützt. Ihre Hauptanteilseigner sind die Länder der Anden-Gemeinschaft: Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela. Die erfolgreiche Tätigkeit der CAF basiert auf ihrer anhaltenden Ertragsstärke, der Qualität ihres Darlehensportfolios und der konsequenten Verfolgung einer etablierten konservativen Finanzpolitik.

In der Vergangenheit hat die CAF umfangreiche Erfahrung mit der Finanzierung von Investitionsvorhaben gesammelt und erfolgreich Darlehen verschiedener multilateraler Institutionen - darunter auch die EIB - abgewickelt. Die Produkte und Dienstleistungen der CAF richten sich an die Regierungen der Länder, die zu ihren Anteilseignern gehören, an öffentliche und private Unternehmen sowie an Finanzierungseinrichtungen. In Bezug auf ökologische und soziale Aspekte bestehen für sämtliche Projekte klare Leitlinien, die bei der Ermittlung, Beurteilung und Überwachung konsequent befolgt werden. Daher wird darauf geachtet werden, dass alle aus dem Globaldarlehen der EIB finanzierten Investitionsvorhaben den einschlägigen nationalen Umweltschutzbestimmungen entsprechen.

Das Darlehen wird im Rahmen der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern gewährt. In Asien und Lateinamerika (ALA) kann die EIB im Zeitraum 2000-2006 bis zu 2,48 Mrd EUR für Vorhaben bereitstellen, die von Tochtergesellschaften von Unternehmen aus der EU oder von Joint Ventures zwischen Unternehmen aus der EU und ALA-Ländern durchgeführt werden, bzw. für Investitionen, die zur Verbesserung der Umwelt oder zur Förderung der regionalen Integration beitragen.

Die EIB wurde 1958 errichtet, um Investitionsvorhaben zur Integration der EU zu finanzieren. Sie gewährt Darlehen für Projekte in den Bereichen Regionalentwicklung, Infrastruktur, Energie, Industrie und Umwelt. Außerhalb der EU unterstützt die EIB die europäische Entwicklungszusammenarbeit mit etwa 130 Ländern in Mittel- und Osteuropa, auf dem Balkan, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.