Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 144 Mio EUR für den Straßenverkehr in Serbien und Montenegro bereit.

Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Luxemburg für Serbien und Montenegro von Pedrag Ivanovic, Minister für internationale Wirtschaftsbeziehungen von Serbien und Montenegro, und von Igor Luksic, Finanzminister von Montenegro, unterzeichnet. Für die EIB unterzeichnete Vizepräsident Gerlando Genuardi.

Das Darlehen mit einer Laufzeit von 25 Jahren unterstützt die Modernisierung der Autobahn Belgrad-Novi Sad sowie den Bau von Zubringern zu dem auf der Straßenverbindung Bar-Podgorica-Belgrad gelegenen Sozina-Tunnel. Die Finanzierung unterteilt sich in 120 Mio EUR für die Republik Serbien und 24 Mio EUR für die Republik Montenegro.

Die neue 65 km lange Autobahnstrecke Belgrad-Novi Sad liegt auf dem gesamteuropäischen Verkehrskorridor X, der Serbien mit Ungarn verbindet, und ist für Serbien und Montenegro sowie für den ganzen Balkan im Infrastrukturbereich von erheblicher Bedeutung. In Montenegro wird durch den Sozina-Tunnel eine wichtige Verbindung zwischen der Hauptstadt Podgorica und der adriatischen Küste sowie dem Hafen von Bar verbessert. Die Bauarbeiten auf beiden Abschnitten sind bereits gut fortgeschritten und die sofortige Verfügbarkeit der von der EIB bereitgestellten zusätzlichen Finanzierungsmittel mit langer Laufzeit wird erheblich zu einer raschen Durchführung dieser beiden wichtigen Projekte beitragen.

Anlässlich der Unterzeichnung erklärte Vizepräsident Genuardi: Bei dem Darlehen handelt es sich um die fünfte Operation zur Unterstützung der Modernisierung des Verkehrssektors in Serbien und Montenegro seit dem Ende der Kampfhandlungen im Jahr 2002. Die Bank hat in jüngster Zeit 250 Mio EUR für die dringende Instandsetzung von Basisinfrastruktur in allen Teilbereichen des Verkehrssektors, und zwar Straße, Schiene, Häfen (Bar) und Flughäfen (Belgrad und in diesem Jahr bereits Podgorica und Tivat) bereitgestellt. Die EIB-Finanzierungen im Verkehrssektor werden zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und zu seiner erfolgreichen Integration in Europa beitragen.

Eine aus EU-Zuschussmitteln finanzierte Projektmanagementeinheit wird weiterhin im Lande tätig sein, um Managementteams vor Ort bei der Durchführung der Investitionsvorhaben gemäß den anerkannten Praktiken in Europa zu helfen. Neben der Zuschussfinanzierung in Höhe von 2 Mio EUR der Europäischen Agentur für Wiederaufbau hat auch die EBWE ein Darlehen von 72 Mio EUR zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist somit ein weiteres Beispiel für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der EIB, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau und der EBWE in den Balkan-Ländern.

Die EIB weitet die Vergabe langfristiger Darlehen in den Balkanländern schrittweise aus. Die Bank sieht einer stärkeren Integration der Region in die Europäische Union positiv entgegen und finanziert nun schwerpunktmäßig Investitionsvorhaben, die zur Stärkung des Humankapitals, zur Entwicklung von Kommunen und des privaten Sektors, insbesondere von KMU, beitragen. Diese Mittel werden die traditionelle, zur Modernisierung und zum Wiederaufbau der Infrastruktur geleistete finanzielle Unterstützung ergänzen. Ende der neunziger Jahre wurde die EIB aufgefordert, ihre Finanzierungstätigkeit im Westbalkan im Rahmen des Finanzierungsmandats für Mittel- und Osteuropa (MOEL 2000-2007) über 9,2 Mrd EUR wieder aufzunehmen.