Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, gewährt ein langfristiges Darlehen über 45 Mio USD zur Unterstützung der Bildungskomponente des Programms zur wirtschaftlichen und sozialen Veränderung des Haschemitischen Königreichs Jordanien, das den Zeitraum Juli 2003 bis Juli 2008 abdeckt.

Dieses Darlehen wird zur deutlichen Verbesserung der Bedingungen für den Zugang der Bevölkerung zur Primarschulbildung beitragen und die Reformen der Lehrmethoden des Königsreichs unterstützen, indem es sich auf die folgenden drei Schwerpunkte des Programms konzentriert:

  • Verbesserung der Bedingungen für den Schulbesuch durch den Bau von 160 neuen Schulen (darunter 140 Vorschulklassen), die Erweiterung von 800 Schulen und die Instandsetzung von 340 bestehenden Gebäuden;
  • breiteren Zugang der Schüler zu Informations- und Kommunikationstechnologien, durch die Ausstattung der Schulen mit Informationstechnik und Lehrplanänderungen;
  • Ausbau der Fähigkeit des Bildungsministeriums zur Gestaltung und Einführung von Lehrplänen, die den Bedürfnissen einer modernen Wirtschaft entsprechen, zur Gewährleistung ihrer Umsetzung und der Prüfung des entsprechenden Wissens.

Die Durchführung des vom jordanischen Staat, der EIB und der Weltbank kofinanzierten Bildungsprogramms wird ebenfalls durch Zuschüsse von Entwicklungshilfeeinrichtungen unterstützt, die insbesondere die Lehrerausbildung und die Ausarbeitung der Lehrpläne betreffen.

Anlässlich der Unterzeichnung des Darlehens bei seinem Besuch in Amman am 17. Juli erklärte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive: Das Darlehen unterstützt die beträchtlichen Anstrengungen der jordanischen Behörden im Hinblick auf die Modernisierung ihres Schulsystems und die Gewährleistung eines besseren Zugangs für jüngere Schüler - unabhängig von ihrem Geschlecht und Familieneinkommen - zur Primarschulerziehung. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Steigerung des Bildungsniveaus der Bevölkerung und letztlich zur Verringerung der Arbeitslosenzahl. Als solche entspricht die Operation voll den Zielen der neuen Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) der EIB, in deren Rahmen die wirtschaftliche Entwicklung durch die Finanzierung sozialer Infrastruktureinrichtungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit unterstützt werden soll.

Die neue Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) der EIB, die im Anschluss an den Europäischen Rat Barcelona (15. und 16. März 2002) im Oktober 2002 offiziell errichtet wurde, misst der Entwicklung der privaten Wirtschaftstätigkeit (insbesondere von KMU) sowie Investitionsvorhaben im Sozialwesen vorrangige Bedeutung bei. Seit Oktober 2002 hat die EIB im Rahmen der Investitionsfazilität bereits wichtige Vorhaben im Bereich der Sozialentwicklung unterstützt, wie zum Beispiel die Erneuerung des syrischen (100 Mio) bzw. tunesischen (110 Mio) Krankenhaussystems sowie die Einrichtung von 6 800 mit Informationstechnik ausgestatteten Klassenräumen in der Türkei (50 Mio).

Die mit 8 bis 10 Mrd EUR bis Ende 2006 ausgestattete FEMIP verfolgt letztlich das Ziel, den Partnerländern im Mittelmeerraum bei der Bewältigung der Herausforderungen der wirtschaftlichen und sozialen Erneuerung und der regionalen Integration im Hinblick auf die für 2010 geplante Freihandelszone Europa-Mittelmeer zu unterstützen. Zwischen Oktober 2002 und Juni 2003 wurden im Rahmen der FEMIP bereits neue Operationen im Gesamtbetrag von 1,68 Mrd EUR genehmigt, wovon nahezu 40% den Ausbau des Privatsektors betrafen.

Die Europäische Investitionsbank ist seit 1978 in Jordanien tätig und hat dort Finanzierungen über insgesamt 600 Mio EUR bereitgestellt. Diese betrafen die Unterstützung von Umweltschutzmaßnahmen (Wasserverteilung und -wirtschaft in 8 Städten des Landes, darunter im Großraum Amman, Wiederverwendung von geklärtem Wasser für Bewässerungszwecke), die Stromverteilung, die Telefonnetze und die Förderung von privater Initiative sowohl von großen Unternehmen (Phosphatindustrie am Ufer des Toten Meeres, Industriegebiete) als auch von KMU, die in Partnerschaft mit dem jordanischen Bankensektor finanziert werden.