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    Die französische Zentralbank Banque de France und die Europäische Investitionsbank hielten am 10. März 2017 im Konferenzzentrum der Banque de France in Paris gemeinsam eine Konferenz zum Thema „Investitionen neu beleben“ ab.

    Zu Beginn der Konferenz stellte F. Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque de France, fest, dass in Europa trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung immer noch eine Investitionslücke besteht und dass die Sparschwemme mittlerweile weniger auf die hohen Ersparnisse in den Schwellenländern als auf die geringe Investitionstätigkeit in den Industrieländern zurückzuführen ist. Er stellte die Frage, wie Investitionen angekurbelt werden können, und wies auf drei wichtige Bremsfaktoren hin: die voraussichtlich zu niedrige Nachfrage, die Tatsache, dass Steuer- und Regulierungsvorschriften stabilisiert und verständlicher gemacht werden müssen, und die Eigenheiten von Außenfinanzierungen.

    EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle stellte auszugsweise die wichtigsten Ergebnisse der ersten Investitionsumfrage der EIB (EIBIS) vor und berichtete, welche Fortschritte die EIB bei der Umsetzung des EFSI – vor allem in Frankreich – macht. Natacha Valla von der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB ging näher auf die Ergebnisse und ihre Bedeutung ein. Die Umfrage, an der 12 500 Unternehmen aus der EU teilnahmen, beleuchtet die Gründe für die Investitionslücke in der EU. Sie zeigt, dass es den Unternehmen bei ihren Investitionen immer noch hauptsächlich darauf ankommt, die Qualität ihres Kapitalstocks zu verbessern, um ihre Rentabilität zu erhöhen, und weniger auf eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit. In Frankreich übertrifft die Investitionstätigkeit den Durchschnitt in der EU, bei steigender Tendenz. Auch der Anteil der Innovationen ist relativ hoch. Stärkere Investitionen werden vor allem durch die allgemeine Ungewissheit und die Regulierung des Arbeitsmarkts ausgebremst.

    Drei Podiumsgruppen mit Teilnehmern des öffentlichen und des privaten Sektors sprachen über drei Themen:

    • „Investitionen in Frankreich – Erfolge, Lücken und anhaltende Herausforderungen“
    • „Investitionsinitiativen – lieber klein, aber fein oder ein Marshall-Plan für Europa?“
    • „Investitionsfinanzierungen – innovative Finanzierungen und öffentliche Mittel“

    Anita Fürstenberg (Direktion Finanzierungsoperationen der EIB) sprach über die Umsetzung des Juncker-Plans in Frankreich und über einige neue EIB-Produkte. Dabei betonte sie, dass bei Projektfinanzierungen sowie Risikoteilungsprodukten und Produkten für Energieeffizienzvorhaben und den sozialen Wohnungsbau noch viel Potenzial zur Weiterentwicklung vorhanden ist.

    Abschließend bedankte sich Debora Revoltella, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB, bei den Organisatoren und äußerte sich positiv über die Tiefe der Diskussionen. Die Investitionstätigkeit nehme zwar an Fahrt auf, sei aber noch nicht stabil genug. Deshalb seien weiterhin unterstützende Maßnahmen seitens der EIB und der politischen Entscheidungsträger notwendig. Außerdem betonte sie noch einmal, wie wichtig die Schaffung eines positiven Geschäftsumfelds sei. Gefragt seien Strategien, um die Diskrepanz zwischen dem Kompetenzangebot und der Nachfrage der Wirtschaft abzubauen.