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Zehn multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) haben 2024 weltweit insgesamt 19,6 Milliarden US-Dollar (17 Milliarden Euro) für Wasserprojekte genehmigt. In Sevilla stellten sie am Rande der 4. UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung ihren ersten gemeinsamen Bericht vor. Wie aus dem Water Security Financing Report 2024 hervorgeht, fließen fast drei Viertel der Mittel in Länder mit niedrigem, niedrigem mittleren und oberem mittleren Einkommen.

Der Bericht geht auf eine gemeinsame Verpflichtung mehrerer Entwicklungsbanken auf dem One Water Summit im Dezember 2024 im saudi-arabischen Riad zurück. Beteiligt sind die Afrikanische Entwicklungsbank-Gruppe, die Asiatische Entwicklungsbank, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Europäische Investitionsbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank-Gruppe, die Islamische Entwicklungsbank, die New Development Bank und die Weltbank-Gruppe. In ihrem Bericht verpflichten sich die MDBs, den Wassersektor im Zeitraum 2025–2030 noch deutlich mehr zu unterstützen und über ihre Fortschritte gemeinsam Bericht zu erstatten.

Der „Water Security Financing Report 2024“ bietet einen Überblick über die weltweiten Investitionen der MDBs im Wassersektor und soll als Baseline für künftige Finanzierungen dienen. Der Bericht erscheint von nun an jährlich. Er unterstreicht die gemeinsamen Maßnahmen der zehn Mitglieder der MDB-Koordinierungsgruppe für den Wassersektor (die oben genannten Banken sowie die Entwicklungsbank des Europarates): Sie wollen enger zusammenarbeiten, Fachwissen austauschen und innovative Lösungen vorantreiben. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die EIB 2024 mehr als ein Viertel der gesamten MDB-Finanzierungen für Wasserprojekte gestemmt hat. Ihr umfangreiches Engagement entspricht dem Wasserresilienz-Programm der EIB-Gruppe, mit dem sie ihre Kreditvergabe in diesem Sektor zwischen 2025 und 2027 um 50 Prozent auf 15 Milliarden Euro erhöhen will. Damit könnte sie in den drei Jahren weltweit Wasserinvestitionen von bis zu 40 Milliarden Euro anstoßen.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Für den weltweiten Aufbau nachhaltiger Wassersysteme braucht es Geld. Aber auch Partnerschaften, die Investitionen, technische Hilfe und Know-how bündeln. Deshalb haben die MDBs Wasser zu einer gemeinsamen Priorität erklärt. Der erste Bericht über Finanzierungen für Wassersicherheit spiegelt unsere gemeinsame Verantwortung und unser Bestreben wider, zusammen mehr zu erreichen.“

Die EIB arbeitet bereits mit anderen MDBs zusammen. Gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Islamischen Entwicklungsbank, der Weltbank-Gruppe und der Westafrikanischen Entwicklungsbank hilft sie in Cotonou (Benin), die Entwässerungsinfrastruktur in 34 Einzugsgebieten zu verbessern und die Regionen so vor Überschwemmungen zu schützen. In der Mongolei baut die EIB zusammen mit der Asiatischen Entwicklungsbank in mehreren Städten Kläranlagen und bessere Regenwassernetze. Und zusammen mit der Entwicklungsbank des Europarates kofinanziert die EIB seit 20 Jahren den Neu- und Ausbau und die Sanierung von Wasser- und Abwassernetzen in allen größeren Städten Zyperns.

Hintergrund

Schätzungen zufolge lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten, in denen das Wasser knapp ist. Durch den Klimawandel verändern sich die Niederschlagsmuster, und extreme Wetterereignisse treten immer häufiger auf. Das bedroht die Quantität und Qualität der Wasserressourcen und beschädigt wichtige Infrastruktur. Gleichzeitig braucht es für eine optimierte Bewirtschaftung und Entwicklung der Wasserressourcen Zusammenarbeit. Aber die fehlt. Und diese Fragmentierung schadet der Wassersicherheit. Laut einer Studie der Weltbank beläuft sich die jährliche Finanzierungslücke für den universellen Zugang zu einer sicheren, bezahlbaren Wasser- und Abwasserversorgung zwischen 2017 und 2030 auf 138 Milliarden US-Dollar (mittlere Schätzung). Um diese Lücke zu schließen, müssten die Länder ihre jährlichen Ausgaben im Durchschnitt fast verdreifachen. In Subsahara-Afrika ist die Herausforderung noch größer: Dort müssten die Ausgaben um das 17-Fache steigen. Und in einkommensschwachen Ländern und Konfliktregionen gar um das 42-Fache.