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  • Bank der EU genehmigt Zeichnung von Anleihen der Ferrovie dello Stato Italiane S.p.A. von bis zu 550 Millionen Euro und unterzeichnet erste Tranche von 350 Millionen Euro
  • EIB zeichnet erstmals in ihrer Geschichte eine grüne Anleihe
  • Trenitalia finanziert mit dem Geld neue Hochgeschwindigkeitszüge für das italienische und spanische Eisenbahnnetz
  • EIB unterstützt Trenitalias Expansion auf dem spanischen Hochgeschwindigkeitsmarkt und stärkt die Interoperabilität des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) 

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt Trenitalia beim Erwerb moderner Hochgeschwindigkeitszüge durch Zeichnung einer grünen Anleihe von 350 Millionen Euro, die Ferrovie dello Stato Italiane S.p.A. (FS), die Muttergesellschaft von Trenitalia, im Rahmen einer Privatplatzierung begibt. Die FS wird die Mittel über ein konzerninternes Darlehen an Trenitalia weiterleiten.

Das Projekt fördert den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs im transeuropäischen Verkehrsnetz in Italien und Spanien, den Eisenbahnbinnenmarkt und die Verlagerung des Straßen- und Luftverkehrs auf die Schiene, wie im vierten Eisenbahnpaket der Europäischen Union vorgesehen. Dies ist das Ziel der Finanzierung, die heute von EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti und dem CEO der FS Luigi Ferraris angekündigt wurde.

Die EIB hat für das Projekt, das den Erwerb von 34 Zügen betrifft, insgesamt 550 Millionen Euro genehmigt. Die Bereitstellung der heute unterzeichneten ersten Tranche von 350 Millionen Euro erfolgt durch Zeichnung einer grünen Anleihe im Rahmen des Euro Medium Term Notes (EMTN) Programms  der FS-Gruppe, die damit ihr Engagement für ein nachhaltiges Finanzwesen bekräftigt.

Die EIB finanziert 50 Prozent der Kosten der 34 Hochgeschwindigkeitszüge. Trenitalia wird 20 dieser Züge an seine spanische Tochtergesellschaft ILSA verleasen, die sie auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken Madrid-Sevilla-Malaga, Madrid-Barcelona und Madrid-Valencia-Alicante in Spanien einsetzen wird. Die übrigen 14 Züge verbleiben bei Trenitalia und verkehren auf den Strecken Turin-Triest und Mailand-Neapel-Salerno-Reggio di Calabria. Durch das Projekt kann Trenitalia seine vorhandene Zugflotte für die italienischen Strecken modernisieren und gleichzeitig seine Wettbewerbsfähigkeit und Präsenz im Hochgeschwindigkeitsnetz außerhalb Italiens steigern.

Die EIB zeichnet für dieses Projekt erstmals eine Ökoanleihe im Rahmen des Ankaufprogramms für grüne Anleihen, das von der EIB-Gruppe Ende Mai 2021 genehmigt wurde und mit der Best Practice und der EU-Taxonomie in Einklang steht. Die ESG-Ratingagentur Sustainalytics hat die Umweltfreundlichkeit und erstmals auch die Übereinstimmung der förderfähigen grünen Projekte der FS-Gruppe mit den EU-Richtlinien und damit die FS als grünen Emittenten auf dem europäischen Markt bestätigt. Darüber hinaus wurde die Anleiheoperation durch die Climate Bonds Initiative zertifiziert, eine gemeinnützige Organisation, die weltweit nachhaltige Finanzierungen als Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels fördert, was mit dem Ziel der FS-Gruppe übereinstimmt.

Mit dieser Finanzierung bleibt Italien der größte Empfänger von EIB-Produkten. Die FS-Gruppe profitiert als erstes europäisches Unternehmen von dieser Fazilität, womit die FS und die EIB ihr gemeinsames Engagement für nachhaltige grüne Finanzierungen bekräftigen. Darüber hinaus wird die Bank voraussichtlich Erlöse aus ihrer Darlehenstätigkeit für die Emission ihrer eigenen Klimaschutzanleihen verwenden, was die konsolidierte Führungsrolle der Bank bestätigt, die sie seit fast 15 Jahren als Emittent grüner Anleihen auf den Finanzmärkten mit einem Volumen von mehr als 40 Milliarden Euro innehat.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Eines der wichtigsten Ziele der EIB ist es, den Binnenmarkt zu stärken. Hierzu investieren wir verstärkt in die Vollendung des transeuropäischen Verkehrsnetzes und in den Übergang zu einer postfossilen Mobilität. Dank dieser Finanzierung kann die FS ihre bestehenden Flotten in Italien modernisieren und ihr Geschäft in Spanien ausbauen, um im nachhaltigen Hochgeschwindigkeitsverkehr wettbewerbsfähiger zu werden.“

„Ich freue mich sehr über diese weitere grüne Anleihe, die unsere Flotte von Hochgeschwindigkeitszügen in Italien und Europa stärken wird. Die FS-Gruppe ist stolz, als erste eine Finanzierung dieser Art von der EIB zu erhalten. Mit Unterzeichnung dieser Tranche bestätigt die EIB die Solidität unseres Engagements für eine nachhaltige Mobilität“, so Luigi Ferraris, CEO von FS.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klimaschutz und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den Jahren 2019–2020 stellte die EIB-Gruppe 23 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereit.

Die Holdinggesellschaft Ferrovie dello Stato Italiane betreibt die italienische Eisenbahninfrastruktur und erbringt Schienenverkehrsdienste. Die FS-Gruppe ist in Italien mit einem Anteil von 88 Prozent Marktführer im Schienenpersonenverkehr. Sie betreibt mit ihren rund 83 000 Beschäftigten täglich 10 000 Züge (etwa 8 000 in Italien und mehr als 2 000 im europäischen Ausland) und befördert jährlich etwa 750 Millionen Fahrgäste (600 Millionen in Italien, 150 Millionen im Ausland) und 50 Millionen Tonnen Güter.