Viivi Tuukkanen hat in Finnland eine berufliche Perspektive bei Hoivatilat gefunden, das mithilfe der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, Seniorenheime und Vorschulen baut.


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Als Viivi Tuukkanen 2014 mit dem Studium fertig war, sah der Arbeitsmarkt in ihrer Heimatstadt Oulu ziemlich düster aus. Mit ihrem Abschluss in Wirtschaft fand sie nur einen Job als Finanzberaterin bei einer örtlichen Bankfiliale. „Das war überhaupt nicht mein Ding“, erklärt die 29-Jährige. „Aber es gab in Oulu einfach nichts anderes.“

Nach der Geburt ihres ersten Kinds ging Viivi an ihre ehemalige Universität zurück, um sich im digitalen Marketing und Vertrieb weiterzubilden. Das Programm wurde von der EU finanziert. Eines Tages las sie einen Zeitungsartikel über einen Kredit von 50 Millionen Euro, den die Europäische Investitionsbank an Hoivatilat vergab. Das Unternehmen, das Schulen, Tagesstätten und Pflegeheime für Kommunen entwickelt und instand hält, suchte kurz darauf jemanden für die Vertriebsassistenz. Das war zwar nicht der Job im digitalen Marketing, der Viivi vorschwebte, aber sie bewarb sich trotzdem. „Ich wusste, dass die Firma expandiert und die Stellenbeschreibung deshalb noch nicht in Stein gemeißelt sein konnte.“

Im Juni 2018 begann sie bei Hoivatilat. Anfang 2019 hatte sie ihr Aufgabengebiet schon um die Verwaltungs- und Marketingkoordination erweitert.

Viivis Job ist einer von Millionen, die mithilfe der Europäischen Investitionsbank entstanden sind. Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: ein um 1,1 Prozent höheres BIP und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze. Selbst bis 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Jobs ermöglichen.

„Alle wollen zum Erfolg beitragen“

Finnland gehört weltweit zu den Ländern mit der am schnellsten alternden Bevölkerung. Dadurch werden auch immer mehr Pflegeplätze gebraucht. Gleichzeitig kommt die bestehende kommunale Infrastruktur in die Jahre. Das betrifft nicht nur Pflegeheime, sondern auch Tagesstätten und Vorschulen. „Viele Vorschulen und Pflegeheime sind marode“, bedauert Viivi. „Manche Städte haben einfach kein Geld für neue Gebäude.“

Darauf basiert das Geschäftsmodell von Hoivatilat: Das Unternehmen entwickelt die notwendige Infrastruktur und verpachtet sie dann an die Kommunen. An über 60 Standorten in Finnland und Schweden hat Hoivatilat rund 180 Projekte – etwa 70 davon sind Tagesstätten.

Das rasante Wachstum des Unternehmens motiviere auch seine 20 Beschäftigten, bestätigt Viivi. „Alle wollen zum Erfolg beitragen“, freut sie sich. Beruflich eröffne ihr das Unternehmen unendlich viele Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln.

„Hier ist alles möglich.“