Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird eine Reihe von Finanzierungsoperationen zur Unterstützung von Initiativen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Italien einführen. Zwischengeschaltetes Institut ist die Banca Monte dei Paschi di Siena (Banca MPS), der die EIB ein „neues Darlehen für KMU" über 250 Mio EUR gewährt, das für die Finanzierung über Leasingverträge von KMU in den Bereichen Industrie, Fremdenverkehr und Dienstleistungen bestimmt ist.

Das Darlehen wurde von EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco, dem Geschäftsführenden Direktor der MPS Leasing&Factoring, Gianfranco Antognoli, und dem Vertreter des Montepaschi-Konzerns in Brüssel, Giuseppe Iadicicco, in Luxemburg unterzeichnet.

„Ich freue mich sehr, diese Vereinbarung zu unterzeichnen, die die erste dieser Art in Italien ist, nachdem die EIB Ende September eine flexiblere Version ihres Darlehens an zwischengeschaltete Institute zur Förderung von KMU eingeführt hat", bemerkte Scannapieco. „Diese Operation lässt den Wunsch der Bank erkennen, ihr finanzielles Engagement zugunsten italienischer KMU zu verstärken, um sie in dem gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu unterstützen. Außerdem bekräftigt sie die gute Zusammenarbeit der Bank mit der Monte dei Paschi di Siena-Gruppe."

Die EIB-Mittel werden auf der Grundlage einer gesamtschuldnerischen Haftung des Mutterinstituts, Banca MPS, über zwei zur Montepaschi-Gruppe gehörende Leasingunternehmen, MPS Leasing&Factoring und MPS Commerciale Leasing, an die KMU-Endkreditnehmer weitergeleitet.

Das neue „EIB-Darlehen für KMU" wird über ein Netz anerkannter zwischengeschalteter Institute abgewickelt und ist gegenüber dem konventionellen Globaldarlehen einfacher und flexibler strukturiert, damit eine stetig wachsende Anzahl an KMU auf transparentere und effizientere Weise erreicht werden kann.

Das traditionelle Instrument der „Globaldarlehen" wurde 2008 erneuert, um dem Finanzierungsbedarf der KMU gerecht zu werden, der sich im Laufe eines Befragungsprozesses, den die EIB zwischen 2007 und 2008 mit den führenden Akteuren des KMU-Sektors und Vertretern auf EU-Ebene geführt hatte, herauskristalliert hat.

Ende September genehmigte die EIB ein erstes Maßnahmenpaket, darunter eine Erhöhung der Finanzierungsobergrenze der Bank für KMU von 50% auf 100% der Investitionskosten bis zu einem Höchstbetrag von 12,5 Mio EUR.

Das neue Instrument „EIB-Darlehen für KMU" wird den zwischengeschalteten Instituten die Finanzierung jeglicher Art von Investitionen ermöglichen, die von expandierenden Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten nachgefragt werden (Anlageinvestitionen, Vorhaben im Bereich Forschung und Entwicklung und auch Erhöhungen von Betriebskapital).

Über Leasingvereinbarungen durchgeführte Kreditoperationen sind eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für KMU: sie entsprechen rund 40% der Finanzierungsmittel von Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten.

Hinweis an die Redaktion

Die Europäische Investitionsbank (EIB) trägt mit langfristigen Darlehen für wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben zur Umsetzung der politischen und strategischen Ziele der EU bei. Anteilseigner der EIB sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Italien gehört neben dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich zu den vier größten Anteilseignern, von denen jeder 16,2% des Kapitals gezeichnet hat. Im Jahr 2007 vergab die EIB Darlehen von insgesamt 47,8 Mrd EUR, davon 5,6 Mrd EUR in Italien, und nahm Mittel in Höhe von 54,7 Mrd EUR auf. Die Finanzierungsprioritäten der EIB innerhalb der EU liegen in den folgenden Bereichen: Unterstützung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts, Forschung und Innovation, Ausbau der transeuropäischen Netze (TEN), Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), Umweltschutz und Verbesserung der städtischen Umwelt sowie eine sichere, wettbewerbsfähige und nachhaltige Energieversorgung.

In den letzten Jahren rückten die 23 Mio KMU in Europa auf EU- und nationaler Ebene in den Mittelpunkt des Interesses. Am 25. Juni 2008 wurde der „Small Business Act for Europe" von der Europäischen Kommission angenommen, der KMU in das Zentrum von EU- und nationaler Politik stellt. Wenn die EU ihre Ziele eines beschleunigten Wirtschaftswachstums und der Schaffung einer größeren Anzahl höherqualifizierter Arbeitsplätze erfüllen will, muss sie den KMU als einer wichtigen Quelle für neue Arbeitsplätze in Europa oberste Priorität einräumen.

Die EIB ist bereit, ihren Teil dazu beizutragen. Auf dem informellen Gipfel des Rats der EU-Finanzminister in Nizza (12.-13. September 2008) wurde die EIB ausdrücklich gebeten, ihr finanzielles Engagement für KMU zu erhöhen, um diese in dem gegenwärtigen schwierigen Wirtschaftsumfeld zu unterstützen. Im Zeitraum 2008-2009 wird die EIB 15 Mrd EUR an die europäischen KMU vergeben. Bis 2011 wird das von der EIB bereitgestellte Finanzierungspaket 30 Mrd EUR umfassen.