EIB-Präsident Werner Hoyer fordert die multilateralen Entwicklungsbanken mit Nachdruck auf, ihre Klimaschutzzusagen einzuhalten und zu bekräftigen

Wir stehen heute vor Herausforderungen, die unseren gesamten Planeten und damit auch die zukünftigen Generationen bedrohen. Die größte dieser Herausforderungen ist wohl der Klimawandel. Wir müssen ihn jetzt aufhalten und unsere Gesellschaften so nachhaltig gestalten, dass sie sich auf die langfristigen Auswirkungen dieses Phänomens einstellen können.

Das Übereinkommen von Paris ist ein Meilenstein in der Geschichte multilateraler Bemühungen. Regierungen fast aller Länder haben sich in einem beispiellosen Akt der Entschlossenheit erstmals darauf verständigt, gemeinsam gegen die große Bedrohung Klimawandel vorzugehen. Die multilateralen Entwicklungsbanken haben sich damals fest verpflichtet, den Klimawandel konsequent zu bekämpfen. Die Europäische Investitionsbank bekräftigt diese Verpflichtung heute aufs Neue.

Gemeinsames Engagement für Klimaschutzvorhaben

Die multilateralen Entwicklungsbanken beteiligen sich immer stärker an der weltweiten Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen. Allein die EIB hat einen Betrag von rund 100 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre zugesagt. Dies ist eine ernst zu nehmende Antwort auf ein ernstes Problem. Mit seinen ökologischen Risiken bedroht der Klimawandel massiv das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand aller Menschen.

Das aktuelle politische Klima ist unberechenbar – der Klimawandel nicht. Wir wissen, was passiert, wenn wir nicht handeln. Daher müssen wir weiter mit unseren internationalen Partnern zusammenarbeiten. Nirgendwo ist gemeinsames Handeln so wichtig wie beim globalen Einsatz für den Klimaschutz. Wenn wir aufhören, die Zusammenarbeit zu suchen, schaden wir unseren Gesellschaften; wir verstärken die Instabilität und erhöhen die Gefahr für das Klima. Nie zuvor war die Arbeit multilateraler Finanzierungsinstitutionen so wichtig wie heute

Partnerschaften stärken

Wir halten unbeirrt an unserem Ziel fest, innovative Lösungen für die Klimaschutzfinanzierung zu entwickeln und private und öffentliche Investitionen für Klimaschutzprojekte zu mobilisieren. Doch wenn wir dabei erfolgreich sein wollen, müssen wir zuallererst unsere Partnerschaften mit allen multilateralen Finanzierungsinstitutionen stärken. Ohne die Zusammenarbeit mit anderen hat keine Einrichtung und kein Land Aussicht auf Erfolg. Wir können unser Ziel nur gemeinsam erreichen. Gemeinsam mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken können und müssen wir mehr tun, um die privaten Investitionen zu mobilisieren, die zur Bekämpfung des Klimawandelns erforderlich sind. Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen und uns allen Tendenzen entgegenstellen, die ein multilaterales Vorgehen gefährden könnten. Wenn wir allein handeln, helfen wir niemandem. Im Gegenteil: Wir schwächen uns dadurch nur selbst.

Die EIB ist entschlossen, weiter mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten, und bekräftigt diesen gemeinschaftlichen Ansatz erneut. Ich schlage vor, dass wir bei der nächsten Gelegenheit erneut versichern, dass wir entschlossen sind, den Klimawandel und seine Folgen gemeinsam zu bekämpfen. Ich plädiere für eine gemeinsame öffentliche Erklärung, um allen Beteiligten sowie unseren Partnern und den Märkten zuzusichern, dass wir unser Ziel auch in diesen unberechenbaren Zeiten konsequent verfolgen. Wenn Sie damit einverstanden sind, werden wir unsere Dienststellen anweisen, umgehend die erforderlichen Vorbereitungen treffen. Ich freue mich darauf, mit Ihnen zu erörtern, wie wir enger zusammenarbeiten können, um die Klimaziele von Paris und die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Dieses Schreiben richtete Präsident Hoyer an Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, den Präsidenten der Islamischen Entwicklungsbank Bandar M. H. Hajjar, den Präsidenten der Asiatischen Entwicklungsbank Takehiko Nakao, den Präsidenten der Afrikanischen Entwicklungsbank Akinwumi Adesina, den Präsidenten der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank Liqun Jin, den Präsidenten der Weltbank Jim Yong Kim, den Präsidenten der Neuen Entwicklungsbank Kundapur Vaman Kamath, den Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Suma Chakrabarti, den Präsidenten der Interamerikanischen Entwicklungsbank Luis Alberto Moreno und den CEO der International Finance Corporation Philippe Le Houérou.