George Partasides hatte bereits viele Jahre Erfahrung mit erneuerbaren Energien, als er 2023 eine neue Aufgabe im Energieministerium übernahm: Zypern unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen.
Das funktioniert nur mit erneuerbaren Energien. Mit jährlich mehr als 300 Sonnentagen bietet Zypern ideale Bedingungen für die Nutzung von Solarstrom. Doch dafür muss das Land die Versorgung mit erneuerbaren Energien und die Effizienz seines Energiemarkts verbessern.
Stromspeicher könnten dabei kräftig helfen. Das Energieministerium arbeitet an einer „Behind-the-Meter“-Initiative, die vorsieht, landesweit Strom aus gewerblichen Solaranlagen zu speichern. Genutzt würde der Batteriestrom dann beispielsweise nachts oder in Nachfragespitzen. Die Initiative wird von der Europäischen Union mit 40 Millionen Euro aus ihrem Fonds für einen gerechten Übergang bezuschusst.
2019 erkannte Zypern, dass es Stromspeicher in seine langfristige Energieplanung einbeziehen muss.
„Für Zypern ist die Stromspeicherung Neuland“, sagt Energieexperte Partasides. „Durch den Ausbau von „Behind-the-Meter“-Hybridsystemen werden wir unabhängiger vom Stromnetz.“
Ein Beratungsteam der EIB unterstützte das Energieministerium bei der Ausarbeitung eines Stromspeicherplans. Die technische Hilfe fiel unter das JASPERS-Programm, das die Europäische Kommission mitfinanziert.
Batteriespeicher bieten viele Vorteile für das Stromnetz
„Wenn zu viel Strom produziert wurde und es keinen Markt für den überschüssigen Strom gibt, geht alles verloren“, betont Partasides. „Von Speichersystemen profitieren nicht nur die Eigentümer, sondern auch die breite Öffentlichkeit – allen voran Privathaushalte. Diese Systeme entlasten das Stromnetz und sorgen für eine zuverlässigere Stromversorgung.“
Das Energieministerium bietet Zuschüsse für Speichersysteme im Zusammenhang mit gewerblichen und industriellen Solarstromprojekten. Die Zuschüsse sind Teil von Zyperns größerem Plan, erneuerbare Energien in das nationale Stromnetz zu integrieren, die Energieeffizienz zu steigern und CO2-Emissionen zu senken. Mehr Informationen zu den Zuschüssen finden Sie hier.
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Ein stabileres Netz
Ein landesweiter Speicherplan ist nicht leicht umzusetzen. Deshalb half ein Beratungsteam der EIB dem Ministerium, den Stromspeicherplan unter Verwendung neuer Bewertungs- und Finanzierungsinstrumente auszuarbeiten und den EU-Zuschuss von 40 Millionen Euro zu nutzen.
„Wichtig ist, dass EU-Zuschüsse den zyprischen Strommarkt nicht verzerren“, sagt Nikolay Danev, Senior Economist bei der Europäischen Investitionsbank. „Das neue Programm soll die Netzstabilität stärken, erneuerbare Energien integrieren und einen Wettbewerbsmarkt fördern.“
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Speicher erhöhen die Netzstabilität, indem sie überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf – etwa zu Spitzenzeiten – wieder abgeben. Das führt zu einem nachhaltigeren System und niedrigeren Stromrechnungen für Haushalte und Unternehmen, weil die Preise zu Spitzenlastzeiten am höchsten sind.
Laut Ministerium könnten die unter dem Programm installierten Batterien jährlich bis zu 300 Megawattstunden Strom speichern und so den Anteil erneuerbarer Energien um zwei bis drei Prozent erhöhen. Bislang sind unter dem Programm 13 Anträge für eine Gesamtspeicherkapazität von rund 100 Megawattstrunden eingegangen.
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LEAPFROG ASIA AND AFRICA CLIMATE TRANSITION FUND
The project consists in an equity participation in Leapfrog Asia and Africa Climate Transition Fund, a growth equity fund with a target size of USD 600m (approx. EUR 560m) investments, that focuses on small and medium sized enterprises (SMEs) and mid-caps supporting climate action and environmental sustainability in Asia and Africa.