Suche starten DE menü Kundenportal der EIB-Gruppe
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten

Die U-Bahn ist Bukarests Herz. Täglich sind auf ihren fünf Linien 750 000 Menschen unterwegs. Doch 2021 zeigte die besonders wichtige Linie 2 deutliche Alterserscheinungen. Spät am Abend lief Mihai Frumosu, Verkehrsingenieur im Beratungsteam der EIB, durch die menschenleeren U-Bahn-Gänge und ihm war sofort klar: „Wenn hier nicht umgehend etwas passiert, fährt bald keine Bahn mehr. Und das wäre für Bukarests Zentrum eine Katastrophe.“

Die Linie 2 kämpfte damals mit dem steigenden Verkehrsaufkommen einer schnell wachsenden Stadt. Ihre Infrastruktur, zum Teil schon ein halbes Jahrhundert alt, entsprach ganz und gar nicht den aktuellen ökologischen, gesellschaftlichen und technischen Anforderungen. Vor allem musste sie während der Ausbau- und Sanierungsarbeiten weiter in Betrieb bleiben. „Denn sonst hätte man nach unseren Berechnungen mehr als 300 Busse pro Stunde gebraucht. Und die wären alle voll gewesen“, erklärt Alan O’Brien, im EIB-Beratungsteam für innerstädtische Mobilität zuständig. „Das wären pro Minute fünf zusätzliche Busse auf einer ohnehin schon stark frequentierten Strecke. Ohne die Linie 2 wäre die Stadt glatt erstickt.“

Zusammen mit dem staatlichen U-Bahn-Betreiber Metrorex plante das EIB-Beratungsteam die stufenweise Sanierung. Und so sah die Lösung aus: An Werktagen lief der Betrieb ganz normal weiter, und an Wochenenden und im Sommer wurde er teilweise eingestellt. „Sicherheit hatte für uns oberste Priorität. Komfort oder Geschwindigkeit waren sekundär“, betont Frumosu. „Beim Transport von Tausenden Menschen geht es zuallererst um Sicherheit.“

Dieser Ansatz machte aus einem scheinbar unlösbaren Problem ein Vorzeigeprojekt für künftige Modernisierungen. „Zusammen mit Metrorex haben wir eine Best-Practice-Lösung entwickelt“, so O’Brien. Und die soll nun auch bei den Linien 1 und 3 angewandt werden.

U-Bahn der Zukunft

2025 ist die Arbeit der EIB wichtiger denn je. Ihr Beratungsteam

  • kümmert sich um vertragliche Ansprüche im Zusammenhang mit dem Abschnitt Raul Doamnei–Eroilor der U-Bahn-Linie 5 und sorgt damit für eine reibungslose Projektdurchführung und Kostenkontrolle
  • erstellt Leistungsbeschreibungen für Machbarkeitsstudien, die für neue U-Bahn-Linien und den Netzausbau erforderlich sind
  • entwickelt eine Strategie, die das gesamte Netz modern und energieeffizient macht, Überlastungen verringert und Emissionen eindämmt

„Wir haben zahlreiche Investitionen auf den Weg gebracht und zählen auf weitere Hilfe“, sagt Denis Panait, Projektleiter bei Metrorex.

Langjährige Partnerschaft

In den letzten zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank Kredite von mehr als 420 Millionen Euro für den Ausbau der Bukarester U-Bahn bereitgestellt. Hinzu kommt fachliche Beratung für Metrorex. Die Bank unterstützte:

  • die erste Phase der Linie 5
  • die Modernisierung alter Bahnen und die Anschaffung von Neufahrzeugen
  • die Verbesserung der Tunnelsicherheit
  • Modernisierungsarbeiten am gesamten Netz

Das U-Bahn-Netz in Bukarest wächst weiter. Damit verkürzen sich die Fahrzeiten, und die Verbindungen innerhalb der Stadt werden besser. Mit den Linien 4 und 5 entstehen wichtige Nord-Süd- und Ost-West-Strecken, die neue Stadtteile an das U-Bahn-Netz anbinden. Der Bau erfolgt schrittweise: Die Linie 4 fährt bereits bis nach Străulești und die Linie 5 bis nach Drumul Taberei. In beiden Fällen stand das EIB-Beratungsteam zur Seite.

Bei der Linie 4 half die EIB Metrorex sogar, vertragliche Ansprüche beizulegen. Das sparte dem Unternehmen Millionen Euro. „Unsere Beratung hat sich echt ausgezahlt“, stellt Frumosu fest.

Deutlich bessere Lebensbedingungen

Als die Linie 5 im September 2020 in Betrieb ging, war das sofort spürbar. „Eine Kollegin sagte mir, sie komme nun 20 Minuten schneller zur Arbeit. Die Linie 5 hat das Leben der Menschen deutlich verbessert“, sagt Panait, der dieses Projekt seit 2016 leitet.

Für die Menschen in Bukarest sind die Verbesserungen kein reines Zahlenwerk. Monika nimmt regelmäßig die U-Bahn: „Ich fahre fast täglich mit der Linie 5 zur Arbeit und hole so auch meine Tochter ab. Die neue Linie erleichtert mir den Alltag. Sie ist sicher und komfortabel.“



Für eine grüne, intelligente U-Bahn

Das Beratungsteam der EIB hilft Metrorex nicht nur bei den einzelnen U-Bahn-Projekten, sondern auch bei der Ausarbeitung einer Strategie für das gesamte Netz. „Bukarest gehört zu den verkehrsreichsten Städten der EU und ist gleichzeitig ein wichtiger Wirtschaftsmotor des Landes. Die Stadt muss nicht nur mehr Menschen von der Straße auf die Schiene bringen, die Umwelt entlasten und die Mobilität fördern. Sie muss sich auch künftigen Herausforderungen stellen“, so O’Brien.

Deshalb geht es bei der Strategie darum,

  • die U-Bahn energieeffizienter und klimaresilienter zu machen
  • Infrastruktur mit doppeltem Verwendungszweck zu schaffen, denn viele U-Bahn-Stationen, die in den 1980er-Jahren als Schutzräume gebaut wurden, lassen sich mit wenig Aufwand modern nachrüsten
  • bei der Modernisierung der Stationen moderne, energieeffiziente Räume mit Einzelhandels- und Gemeinschaftseinrichtungen zu schaffen – eventuell über Architekturwettbewerbe. „In Bukarest haben wir die Chance, ein ganz modernes, energieeffizientes U-Bahn-Netz aufzubauen“, freut sich O’Brien.