Die Bank der EU macht Pflegekräften, Lieferdiensten und IT-Leuten das Leben ein bisschen einfacher – durch Finanzierungen, die nun ganz unerwartet auch die Corona-Infrastruktur stärken

Von Tim Smit

Das Coronavirus stellt unseren Alltag auf den Kopf, aber gleichzeitig erkennen wir wieder, was wichtig im Leben ist. Plötzlich schätzen wir die Menschen viel mehr, die unsere Gesellschaft in dieser schweren Zeit am Laufen halten – Pflegekräfte, Lieferdienstfahrer und IT-Leute. Kleine Freuden des Lebens treten wieder in den Vordergrund: Zeit mit der Familie, Lesen mit den Kindern oder ein Filmabend auf der Couch.

Viele Dinge, denen wir nun mit neuer Wertschätzung begegnen, hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe möglich gemacht. Wir haben Krankenhäuser modernisiert, wir haben Breitbandnetze ausgebaut, die jetzt das massive Datenaufkommen durch die Telearbeit bewältigen, und wir haben dafür gesorgt, dass Sie mit Podcasts und Hörbüchern gut durch den Tag kommen. Außerdem haben wir Unternehmen gefördert, die sich jetzt ganz dem Kampf gegen Covid-19 widmen.

Im Mittelpunkt der Krise: die Corona-Infrastruktur

Im Mittelpunkt der Krise stehen die Krankenhäuser. Eine bestmögliche medizinische Versorgung rettet Leben. Die EIB fördert seit vielen Jahren Investitionen in das europäische Gesundheitswesen. In fast jedem Land der Europäischen Union haben wir Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen finanziert. Das werden wir auch in Zukunft tun. Die EIB-Gruppe stellt fünf Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereit, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen und die Suche nach einem Impfstoff zu unterstützen.

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© Luis Alvarez/ Getty Images

In fast jedem Land der Europäischen Union hat die EIB-Gruppe in Gesundheitsversorgung und Krankenhäuser investiert.

Jetzt, wo Schulen und Universitäten geschlossen sind, ist Online-Lernen das Gebot der Stunde. Die Europäische Investitionsbank hat in Kroatien digitale Infrastruktur und Ausrüstung für über 150 Grund- und weiterführende Schulen finanziert. Zwanzig dieser Schulen erhielten Hardware, Software und Dienste für das digitale Lernen und für digitale Verwaltungsprozesse. Natürlich wollen wir niemanden auf die Idee bringen, nicht mehr in die Schule zurückzukehren – aber wenigstens können alle weiterlernen, solange die Corona-Vorsichtsmaßnahmen noch gelten.

Lebensmittel bis an die Haustür

Supermärkte und Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben geöffnet, aber nicht alle Menschen können oder dürfen das Haus verlassen. Für sie gibt es Lieferdienste wie den von Grosbusch in Luxemburg. Die EIB-Gruppe hat ein sogenanntes Durchleitungsdarlehen an die luxemburgische BGL vergeben, die daraus ihrerseits Kredite an viele kleinere Unternehmen vergibt.

Eines davon ist Grosbusch, ein luxemburgischer Obst- und Gemüsegroßhändler in Familienhand. Mit dem Kredit baute das Unternehmen seine Lagerkapazität aus und erweiterte seine Dienstleistungen: Beispielsweise liefert Grosbusch nun in der Krise frisches Obst und Gemüse direkt nach Hause.

Im Corona-Lockdown hören viele Menschen mehr Hörbücher und Podcasts. Mit am beliebtesten sind Podcasts in Schweden. 2019 vergab die EIB 25 Millionen Euro an das schwedische Unternehmen Acast, bei dem nicht zuletzt die Bank selbst ihre Podcasts veröffentlicht.

Auch der schwedische Medienkonzern Bonnier zählt zu den Kunden der Bank und erhielt 2017 einen Kredit von 250 Millionen Euro. Unter anderem ging daraus „BookBeat“ hervor, ein Abodienst für Hörbücher, der in Schweden und Deutschland angeboten wird.

Sicheres Homeoffice nur mit guter Infrastruktur

Der Lockdown trieb vielen IT-Fachleuten die Schweißperlen auf die Stirn: Wie sollten sie die damit verbundenen gewaltigen Aufgaben lösen? Wenn viele Menschen gleichzeitig im Homeoffice arbeiten, stellt das die Breitbandnetze auf eine enorme Belastungsprobe.

Die EIB hat viel investiert, um das Breitbandinternet in ländliche Gebiete zu bringen, beispielsweise in Frankreich. Mit unseren Krediten konnten aber auch andere Länder ihre Dienste modernisieren und viele Haushalte an das Glasfasernetz anschließen. Die EIB hat Magyar Telekom in Ungarn, Telekom Slovenije und der Region Warminsko-Mazurskie in Polen geholfen, ihre Glasfasernetze auszubauen. In Bulgarien haben wir das mobile Breitbandnetz modernisiert. Und wir förderten den Aufbau lokaler Glasfasernetze in dicht und wenig bevölkerten Gegenden von Malta und Zypern. All diese Projekte sorgen nun dafür, dass Telearbeit in Europa besser funktioniert.

Es gibt auch viele Unternehmen, die in dieser Krise die berühmte Extrameile gehen. Zum Beispiel QEV Technologies, ein spanisches Unternehmen, das auf Antriebe und andere Komponenten für Elektrofahrzeuge spezialisiert ist: QEV stellte seinen normalen Betrieb ein, um katalonischen Gesundheitseinrichtungen in der Coronapandemie zu helfen.

QEV hat begonnen, Beatmungsgeräte zu importieren und mit seiner 3-D-Technologie Komponenten für solche Geräte herzustellen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen eine Finanzierung der EIB unterzeichnet. QEV produziert jetzt außerdem Schutzmasken und Schutzbrillen für medizinisches Personal.