Diese Woche wurde mit dem Bau der größten Trinkwasseranlage in Kambodscha begonnen. Die Anlage in Bakheng soll die verfügbare Trinkwassermenge in Phnom Penh, der Hauptstadt und größten Stadt Kambodschas, um 65 Prozent erhöhen. Damit würden im Jahr 2024 statt derzeit noch 600 000 Kubikmeter/Tag rund 1 000 000 Kubikmeter/Tag bereitstehen. Der Premierminister Kambodschas Hun Sen war beim offiziellen Spatenstich für die Wasseranlage dabei. Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Europäischen Union und der französischen Agence Française de Développement (AFD).
Kris Peeters, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungstätigkeit in Kambodscha: „Die Europäische Investitionsbank begrüßt das Bakheng-Projekt, weil es eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität für Tausende Kambodschanerinnen und Kambodschaner bedeutet. Das Projekt wird die wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Aussichten der Menschen in Kambodscha verbessern. Die Europäische Investitionsbank als Bank der Europäischen Union ist stolz, dazu beizutragen. Das Bakheng-Projekt zeigt auch, was internationale Zusammenarbeit und Solidarität leisten können. Wir sind gespannt auf neue Kooperationsmöglichkeiten mit der kambodschanischen Regierung, um gemeinsam ein nachhaltiges, wohlhabendes und grünes Kambodscha zu schaffen.“
Ophélie Bourhis, Direktorin der AFD für Kambodscha: „Die AFD ist besonders stolz darauf, die Wasserbehörde von Phnom Penh (PPWSA) bei diesem unglaublich ambitionierten Projekt zu unterstützen. Das Bakheng-Projekt wird die Lebensbedingungen von Hundertausenden Menschen in Phnom-Penh verbessern. Wir sehen dies als großen Erfolg unserer langjährigen Partnerschaft mit der PPWSA, die vor fast 20 Jahren begann. Frankreich hat die PPWSA bei ihrer bemerkenswerten Sanierung und Entwicklung stets unterstützt, beispielsweise beim erfolgreichen Bau von drei weiteren Wasseraufbereitungsanlagen in Phnom Penh (Chhroy Changva, Niroth und Chamcar Mon) mit Darlehen von insgesamt 91 Millionen Euro. Gemeinsam mit anderen europäischen Partnern werden wir die PPWSA und Kambodscha weiter tatkräftig bei ihrem Ziel unterstützen, eine flächendeckende Versorgung hoher Qualität zu erreichen.“
Carmen Moreno, Botschafterin der Europäischen Union in Kambodscha: „Als Team Europe engagieren wir uns gemeinsam dafür, Kambodscha bei der Bewältigung der beispiellosen Pandemiefolgen zu helfen. Ich freue mich über unseren Zuschussbeitrag zum größten europäischen Projekt, das jemals in Kambodscha finanziert wurde. Das Bakheng-Projekt wird Arbeitsplätze schaffen und Hunderttausende Menschen in und um Phnom Penh mit sauberem Trinkwasser versorgen. Wir sind überzeugt, dass durch unsere Zusammenarbeit bei diesem Großprojekt Phnom Penh in naher Zukunft lebenswerter und für Investitionen interessanter wird!“
Die Wasseraufbereitungsanlage dürfte bereits 2025 Phnom Penhs Wasserbedarf decken und den Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser bieten. Dazu wird die PPWSA ihr Wasserversorgungsnetz um 1 600 Kilometer verlängern, um 100 000 weitere Haushalte und 25 000 weitere Unternehmen anzuschließen.
Die Anlage wird 390 000 Kubikmeter Wasser/Tag produzieren, das sie mit einem Pumpwerk stromaufwärts von Phnom Penh aus dem Mekong entnimmt. Zum Projekt gehören eine Wasseraufbereitungsanlage und ein Hauptzuleitungskanal mit zwei Metern Durchmesser. Die Anlage wird vollautomatisch gesteuert, wodurch die PPWSA ihrer Rolle als regionales „Vorbild“ bei der Gewinnung und Verteilung von Trinkwasser weiter gerecht wird. Derzeit erfüllt das von der PPWSA gelieferte Wasser alle internationalen Qualitätsstandards, und die Verlustrate ist mit zehn Prozent niedrig.
Das Projekt wird durch zwei Darlehen über insgesamt 186,4 Millionen US-Dollar der Agence Française de Développement (AFD) und einen Kredit von 100 Millionen US-Dollar der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert. Hinzu kommt ein Zuschuss von 15 Millionen US-Dollar (13,25 Millionen Euro) der Europäischen Union (EU). Die PPWSA investiert selbst 80 Millionen US-Dollar. Der Zuschuss der EU ist für den Anschluss ärmerer Bevölkerungsgruppen außerhalb Phnom Penhs gedacht.
Weitere Informationen können Sie der gemeinsamen Pressemitteilung von EIB, AFD und EU entnehmen.