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Im Vorfeld der 18. Sitzung des Kooperationsrats EU-Kasachstan traf EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska den stellvertretenden Premierminister und Außenminister der Republik Kasachstan Mukhtar Tileuberdi. Thema waren Investitionen und die Zusammenarbeit zwischen der EIB und Kasachstan.

Aktuell belaufen sich die Investitionen der EIB in Kasachstan auf 170 Millionen Euro. Die Durchleitungsdarlehen helfen lokalen Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in wichtigen Sektoren der kasachischen Wirtschaft. Die EIB ist seit 2013 in Kasachstan aktiv.

Beide Seiten bekräftigten ihr Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit. Sie möchten den Weg für weitere Investitionen der EIB ebnen – in den Aufbau nach Corona, Konnektivität, Klimaschutz und Energieeffizienzprojekte.

Die EIB unterstützt bislang vorrangige EU-Ziele im Land und das Abkommen über eine verstärkte Partnerschaft und Zusammenarbeit. Unter diesen strategischen Rahmen für die Beziehungen zwischen der EU und Kasachstan fallen die Bereiche Energie, Verkehr, Umwelt, Industrie und KMU.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska im Anschluss an das Treffen: „Ich danke dem stellvertretenden Premierminister Tileuberdi und seinem Team für die gute Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und der EIB, durch die wir 389 Millionen Euro für lokale KMU bereitstellen konnten. Überdies wurde das kasachische Finanzsystem gestärkt, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes voranzubringen. Wir sind bereit, diese Zusammenarbeit mit der kasachischen Regierung auszubauen – vor allem für den Aufbau nach Corona, Klimaschutz und mehr Energieeffizienz.“

Priorität der EIB in Kasachstan: der Aufbau nach Corona

Zu den Prioritäten von EIB und Team Europe in Zentralasien gehört die Aufbauhilfe nach Corona. Die EIB hat dafür bereits ein Darlehen über 42 Millionen Euro umgeschichtet und unterzeichnet, um kasachische KMU mit Liquidität zu versorgen. Gleichzeitig stärkt das Darlehen auch den einheimischen Finanzsektor, weil über Kasachstans staatlichen DAMU-Fonds Geld an Finanzintermediäre vor Ort weitergeleitet wird. Da einheimische Finanzinstitute tendenziell nur Mittel in Landeswährung aufnehmen, wird die Operation in synthetischer Landeswährung (kasachischer Tenge) strukturiert.

Nachhaltige Entwicklung von Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen in Kasachstan

Seit der Unterzeichnung des Rahmenabkommens mit Kasachstan 2010, das Aktivitäten der EIB im Land ermöglichte, konzentriert sich die EIB auf die Entwicklung des privaten Sektors. Sie verbessert den Kreditzugang kasachischer KMU in unterschiedlichen Sektoren und fördert Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die Bank der EU ermöglicht mit ihrer Förderung neue Darlehen für kasachische Unternehmen, Mikrokredite und Finanzierungen für die Landwirtschaft. Darüber hinaus unterstützt sie Unternehmen in der Coronakrise.

In enger Kooperation mit der EU-Delegation in Kasachstan und anderen europäischen Partnern vor Ort wird die EIB auch künftig die Prioritäten der Zusammenarbeit zwischen der EU und Zentralasien unterstützen. Sie setzt sich für einen wettbewerbsfähigen Privatsektor in Kasachstan ein, eine bessere Umwelt-, Klima- und Wasserresilienz in der Region sowie möglicherweise künftig für eine nachhaltige, umfassende, regelbasierte Konnektivität.

Klimaschutz in Zentralasien

Als Klimabank der EU will die EIB den Anteil ihrer Finanzierungen für den Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bis 2025 auf über 50 Prozent erhöhen. Deshalb konzentriert sie sich vor allem darauf, eine effiziente Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und moderne, klimaneutrale Technologien zu fördern. Die EIB steht bereit, um Klimaprojekte in Kasachstan zu unterstützen.