Im Bericht des Lenkungsausschusses der Wiener Initiative heißt es auch, dass das Kreditwachstum weiterhin gering ist.

Die Banken in den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern (CESEE) konnten ihre Risikoaktiva im zweiten Quartal 2014 nur langsamer abbauen, auch wenn das Kreditwachstum nach wie vor gering ist. Dies geht aus einem neuen Bericht des Lenkungsausschusses der Wiener Initiative hervor.

Die Finanzinstitute berichteten an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), dass sich ihr Engagement in der Region im zweiten Quartal 2014 um 0,1 Prozent des BIP verringerte. Dies stellt gemessen am ersten Quartal eine Verlangsamung dar.

Ohne Berücksichtigung von Russland und der Türkei gingen die Forderungen und Verbindlichkeiten der Banken, die an die BIZ Bericht erstatten, in der Region um 0,4 Prozent des BIP zurück, Auch diese Entwicklung erfolgte langsamer als im ersten Quartal.

Abgesehen von Russland waren die Nettokapitalzuflüsse in die Region im zweite Quartal insgesamt positiv, was auf die gute Entwicklung der Portfolios nach dem Einbruch im ersten Quartal zurückzuführen ist.

Das Kreditwachstum in der Region (ohne die Türkei und die Gemeinschaft unabhängiger Staaten – GUS) war allerdings im ganzen Juli 2014 gering, und in den meisten südosteuropäischen Ländern ist nach wie vor ein Rückgang zu verzeichnen. In der Türkei und in der GUS hat sich das Kreditwachstum verlangsamt.

Der Überblick der Wiener Initiative über die Darlehensvergabe von Banken zeigt, dass Banken, die grenzüberschreitend tätig sind, ihre Länderstrategien in der Region nach wie vor neu bewerten.

Der Prozentsatz der Banken, die längerfristig von einer Ausweitung ihrer Tätigkeit ausgehen, ist gegenüber der Umfrage vom März 2014 zurückgegangen. Alle Mutterbanken haben jedoch die Absicht, ihre Kapitalbeteiligungen an ihren Tochtergesellschaften in gleicher Höhe aufrechtzuerhalten oder sogar auszuweiten. Die Umfrage zeigt auch, dass die Tochtergesellschaften in den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern melden, dass sich die Bedingungen für die Kreditvergabe stabilisieren und dass sich die Nachfrage nach Krediten in den letzten sechs Monaten erhöht hat, auch wenn das Niveau nach wie vor gering ist.

Sowohl die Nachfrage- als auch die Vergabebedingungen für Kredite dürften sich in den kommenden sechs Monaten verbessern.

Der „CESEE Deleveraging and Credit Monitor für das zweite Quartal 2014“ wurde von Mitarbeitern internationaler Finanzierungsinstitutionen erstellt, die im Lenkungsausschuss der Wiener Initiative vertreten sind. Er beruht auf den internationalen Bankenstatisitiken der BIZ, die am 22. Oktober 2014 veröffentlicht wurden.

Die Wiener Initiative wurde auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise 2008-2009 als Plattform des privaten und öffentlichen Sektors eingerichtet, um sicherzustellen, dass westliche Banken ihre Tochtergesellschaften in den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern in der Krise mit ausreichend Kapital und Liquidität versorgten.

Im Januar 2012 wurde die Initiative unter der Bezeichnung „Wien 2,0“ wiederaufgelegt, da sich aus der Eurokrise erneut Risiken für die Region ergeben hatten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Wiener Initiative: http://vienna-initiative.com.