>@Mireia Gonzalez Torrijos/EIB

An afternoon of discussion about Gender Equality to celebrate one year of adoption of the EIB Group Gender Strategy

„Sie sind möglicherweise nicht die Ersten, aber Sie können die Besten sein.“ Diesen Ratschlag gab die schwedische Finanzministerin Magdalena Andersson dem Publikum auf der Veranstaltung „Mind the Gap! Gender in Financing – The New Normal“, als sie der Bank zu ihrer ersten Strategie zur Geschlechtergleichstellung und zum wirtschaftlichen Empowerment von Frauen im Rahmen ihrer Projekte gratulierte. Die Veranstaltung fand am 10. Oktober 2017 am Sitz der EIB statt. Im Anschluss daran folgte ein Gespräch zum Thema Frauen in Führungspositionen zwischen Rania Ekaterinari, CEO der Hellenic Corporation of Assets and Participations, und EIB-Vizepräsident Alexander Stubb, dem ehemaligen finnischen Ministerpräsidenten, der nun bei der EIB für die Gleichstellungspolitik verantwortlich ist. Die Veranstaltung sollte dazu beitragen, die nächsten Maßnahmen vorzubereiten: einen Gender-Aktionsplan für Projekte der EIB-Gruppe und eine Überarbeitung der Strategie, mit der Diversität und Inklusion auch intern sichergestellt werden sollen.

Magdalena Andersson gehört dem Rat der 28 Gouverneure der EIB an sowie der weltweit „ersten feministischen Regierung“, wie sie es ausdrückt. Laut Andersson müsse sichergestellt werden, dass jede Entscheidung unter Gender-Gesichtspunkten betrachtet wird; dies gelte nicht nur für Regierungen, sondern auch für internationale Finanzierungsinstitutionen, da dies schlicht eine „Frage des intelligenten Wirtschaftens“ sei. Nach den Reden von Magdalena Andersson und von EIB-Präsident Werner Hoyer fand eine Podiumsdiskussion statt. Darin ging es neben den Kosten der Geschlechterungleichstellung darum, welche Chancen eine stärkere Berücksichtigung von Gender-Fragen für Projekte der EIB-Gruppe eröffnen könnte, z. B. im Hinblick auf die geschäftliche Entwicklung, wirtschaftliche Vorteile und die gesellschaftliche Wirkung.

„Frauen müssen sich ihrer Fähigkeit bewusst sein, einen Nutzen für andere zu erzielen.“
Rania Ekaterinari, CEO der Hellenic Corporation of Assets and Participations.

Ethische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile

Werner Hoyer erklärte, dass es eine klare Verbindung gebe zwischen dem, was die EIB als größter multinationaler Darlehensgeber und Anleiheemittent der Welt in ihren Projekten macht, und den internen Strukturen der Bank. „Ich stehe fest hinter der Geschlechtergleichstellung in unseren Projekten und in der Bank selbst“, betonte er. „Ich bin überzeugt von den ethischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteilen, die mit den in der Geschlechtergleichstellung verankerten Grundsätzen Fairness und Gerechtigkeit einhergehen.“

Zentrale Themen der Podiumsdiskussion waren der eindeutige geschäftliche Nutzen der Geschlechtergleichstellung, die Frage, wie sich unterschiedliche Prioritäten vereinbaren lassen, der Bedarf an Belegen und geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselten Daten sowie die anhaltende Geschlechterungleichheit in Europa. An der Diskussionsrunde beteiligten sich führende Vertreterinnen und Vertreter von Kompetenzzentren und der Wirtschaft, die über umfangreiche Erfahrung bei der systematischen Einbeziehung von Gender-Fragen in die Finanzierungs- und Investitionstätigkeit verfügen. Neben Christophe Laloux, Direktor mit Generalvollmacht der Direktion Finanzierungsoperationen der EIB, waren dies Inez Murray, CEO der Global Banking Alliance for Women, Diana van Maasdijk, Mitbegründerin und CEO von Equileap, sowie Helena Morais Maceira, Forschungsleiterin am Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) in Vilnius. Sie alle brachten ihre Erfahrung in der Aufdeckung von Ungleichheit und der Arbeit mit Banken und Investoren in die Diskussion darüber ein, wie die EIB bei der Umsetzung ihrer Strategie vorgehen könnte.

„Ich stehe fest hinter der Geschlechtergleichstellung in unseren Projekten und in der Bank selbst.“
Werner Hoyer, Präsident der EIB

Wertschöpfung durch Selbstbesinnung

Im Hinblick auf die Geschlechtergleichstellung innerhalb der EIB waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass es keinen Platz für Selbstgefälligkeit gebe. Vizepräsident Stubb fragte Rania Ekaterinari, welche Voraussetzungen weibliche Führungskräfte benötigen, um erfolgreich zu sein. „Frauen müssen sich ihrer Fähigkeit bewusst sein, einen Nutzen für andere zu erzielen“, erklärte sie. „Sie müssen in der Lage sein, sie selbst zu sein“, lautete ihre übergeordnete Botschaft. Die EIB ist gerade dabei, neue Maßnahmen zu genehmigen, um Diversität und eine größere Anzahl von weiblichen Führungskräften zu fördern. Die damit verbundenen Herausforderungen dürften durch diese auf den ersten Blick einfach erscheinende Aussage gut auf den Punkt gebracht werden.