- EIB kofinanziert wichtigen Abschnitt des Prager Autobahnrings, Projektträger ist die Straßen- und Autobahndirektion, die Mittel werden über den Staatsfonds für Verkehrsinfrastruktur bereitgestellt
- Projekt schließt strategische Lücke im TEN-V-Kernnetz, entlastet Verkehr in Prag und verbessert Anbindung an Nachbarländer
- Investition pusht regionale Entwicklung und Zusammenarbeit, verkürzt Fahrzeit und erhöht Verkehrssicherheit
Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert den Bau eines 12,64 Kilometer langen Abschnitts des Prager Autobahnrings im Südosten der tschechischen Hauptstadt. Diese Strecke zwischen Běchovice und der Autobahn D1 ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) und soll den Verkehrsfluss verbessern, Staus reduzieren sowie die regionale und internationale Anbindung stärken.
Das Projekt wird von der Straßen- und Autobahndirektion ŘSD entwickelt und umgesetzt, die Finanzierung erfolgt über den Staatsfonds für Verkehrsinfrastruktur SFDI. Beide unterstehen dem Verkehrsministerium. Die EIB hat für das Projekt insgesamt 10,1 Milliarden tschechische Kronen (400 Millionen Euro) genehmigt, davon werden jetzt 5,1 Milliarden Kronen (rund 200 Millionen Euro) über das tschechische Finanzministerium bereitgestellt. Die restlichen 5 Milliarden Kronen folgen im weiteren Verlauf der Projektumsetzung. Als Teil des Plans der Stadt Prag für nachhaltige Mobilität trägt das Projekt dazu bei, den 81,28 Kilometer langen Autobahnring bis 2032 fertigzustellen. Dazu gehören auch Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer sowie ein Grüngürtel auf der Innenseite des Rings.
EIB-Vizepräsident Marek Mora: „Die Investition verringert Staus, verbessert Luftqualität wie Umwelt und stärkt den Verkehr in Tschechien. Daher ist das Projekt ein wichtiger Schritt für alle Pendlerinnen und Pendler und den internationalen Transitverkehr.“
Der neue Abschnitt mit jeweils drei Richtungsfahrbahnen umfasst vier höhenfreie Kreuzungen, zwei Tunnel, 22 Brücken, zwei Überführungen für Fußgänger und Radfahrer, 16 Lärmschutzwände mit insgesamt 7,8 Kilometern Länge sowie 18 Grüngürtel mit einer Fläche von 48 Hektar. Nach seiner Fertigstellung verbindet der Ring neun wichtige Autobahnen rund um Prag und ermöglicht so einen reibungsloseren Transit durch Tschechien und in die Nachbarländer.
Mit schätzungsweise 5 300 Vollzeitarbeitsplätzen in der Bauphase unterstützt das Projekt auch den Arbeitsmarkt und die lokale Wirtschaft. Der Ausbau des TEN-V-Kernnetzes und des Ostsee-Adria-Korridors trägt zudem zur Kohäsionspolitik der EU in Übergangsregionen bei, denn ein Teil der Arbeiten finden in der Středočeský kraj (Region Mittelböhmen) statt. Die Investition entspricht den Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen. Sie verlangen, dass geförderte Verkehrsinfrastruktur eine sichere, saubere, für alle zugängliche und effiziente Mobilität ermöglicht und mit den Klima- und Kohäsionszielen der EU vereinbar ist.
Von der Entlastung des Verkehrs in der tschechischen Hauptstadt profitieren die Menschen und Unternehmen. Eine bessere regionale Anbindung erleichtert den Weg zur Arbeit und zu Dienstleistern und fördert zugleich Wirtschaftswachstum und Zusammenarbeit.
ŘSD-Generaldirektor Radek Mátl: „Der D0-Abschnitt 511 zwischen Běchovice und der Autobahn D1 ist ein integraler Teil des Prager Autobahnrings, der schrittweise gebaut wird und zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten des Landes zählt. Mit Fertigstellung dieses Abschnitts verlängert sich der südliche Teil des Rings, der 2010 für den Verkehr freigegeben wurde, bis zur Autobahn D11. Dadurch wird der Transitverkehr, vor allem der Schwerlastverkehr, von überlasteten Stadtstraßen und Nebenrouten auf eine neu gebaute, leistungsfähige Autobahn verlagert. Aber das Projekt verbessert nicht nur die Verkehrssituation der Hauptstadt, es stärkt auch die Anbindung des tschechischen Autobahnnetzes im gesamteuropäischen Kontext.“
Der Bau dieses Abschnitts markiert einen wichtigen Meilenstein für die Fertigstellung des Prager Autobahnrings – ein lange erwartetes Projekt, das breite öffentliche Unterstützung genießt. Bei der Planung wurden Dual-Use-Zwecke und Klimaresilienz mitgedacht, sodass auch strategische europäische und nationale Ziele – verbesserte Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit und regionale Entwicklung – vorangebracht werden.
Hintergrundinformationen
Das Projekt konzentriert sich auf den Ausbau von Teilen des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), einer EU-Initiative zur Stärkung der Konnektivität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit in den Mitgliedstaaten. TEN-V-Korridore sind für grenzüberschreitende Mobilität und wirtschaftliche Kohäsion in der EU unverzichtbar, weil sie wichtige Städte, Häfen und Industriezentren verbinden. Weitere Informationen zu TEN-V-Korridoren
Die EIB in Tschechien
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die den Zielen der EU dienen. 2024 investierte die EIB-Gruppe in Tschechien 2,47 Milliarden Euro (63 Milliarden tschechische Kronen) – für eine bessere regionale Entwicklung, eine resilientere Wirtschaft, mehr ökologische Nachhaltigkeit und eine höhere Lebensqualität.