- Zwei heute angekündigte Finanzierungen ermöglichen den Bau von Kraftwerken für 2 GW grüne Energie und mobilisieren über 4,5 Mrd. Euro an Investitionen in der Realwirtschaft
- Die erste ist ein Rahmendarlehen von 500 Mio. Euro für Solar-, Windkraft- und Bioenergie-Projekte mit einer erwarteten jährlichen Produktion von rund 1 200 GWh Strom – so viel, wie 400 000 italienische Haushalte pro Jahr verbrauchen
- Die zweite ist eine Rückgarantie über 250 Mio. Euro im Rahmen des EIB-Windpakets, das neue Investitionen in der europäischen Windindustrie anstößt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die italienische Bank Intesa Sanpaolo haben zwei Finanzierungen über insgesamt 750 Millionen Euro unterzeichnet. Damit wollen sie den Ausbau erneuerbarer Energien und der dazugehörigen Lieferkette fördern. Die Finanzierungen ermöglichen den Bau von Kraftwerken für das 2-GW-Programm und mobilisieren in der Realwirtschaft über 4,5 Mrd. Euro an Investitionen. Bei Intesa Sanpaolo ist die Sparte IMI Corporate and Investment Banking für die beiden Transaktionen verantwortlich.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Mit diesen Finanzierungen fördern wir nicht nur die Produktion erneuerbarer Energien, sondern auch den Ausbau einer strategischen industriellen Wertschöpfungskette, die die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union stärkt. Unsere jüngste Zusammenarbeit mit Intesa Sanpaolo konzentriert sich zunehmend auf die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Sie zeigt unser gemeinsames Engagement für die Energiewende und die Stärkung der Energiesicherheit im ganzen Land.“
Mauro Micillo, Leiter der Sparte IMI Corporate and Investment Banking bei Intesa Sanpaolo: „Mit diesen Finanzierungen wollen wir langfristige Investitionen erleichtern und unterstützen, die einen Mehrwert für Unternehmen, Regionen und die Gesamtwirtschaft bringen können. Wir setzen uns als Gruppe dafür ein, Unternehmen bei der Energiewende zu begleiten, und stärken einen immer wichtigeren Sektor für nachhaltiges Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Italien und Europa. Dafür brauchen wir eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft, die Innovationen in der Industrie und neue Investitionen hervorbringt. So wie diese wichtigen Finanzierungen, die wir mit der EIB unterzeichnet haben.“
Die erste Finanzierung ist ein Rahmendarlehen über 500 Millionen Euro. Dabei stellt die EIB zweckgebundene Gelder bereit, mit denen Intesa Sanpaolo Erneuerbare-Projekte unterstützen kann, vor allem Solarkraftwerke, Onshore-Windparks und Stromspeichersysteme, in geringerem Umfang auch Bioenergie-Initiativen. Die geförderten Projekte werden vor allem in Italien (80 Prozent), aber auch in anderen EU-Ländern umgesetzt. Da die Finanzierung vollständig mit den Zielen von REPowerEU übereinstimmt, kann die EIB bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten finanzieren, statt der üblichen 50 Prozent.
Das Rahmendarlehen wird helfen, Investitionen von geschätzt 670 Millionen Euro anzuschieben. So können neue Anlagen für Erneuerbare mit einer Leistung von rund 500 Megawatt entstehen, die jährlich etwa 1 200 GWh Strom erzeugen sollen. Das entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch von 400 000 italienischen Haushalten. Bau und Betrieb der Anlagen schaffen rund 2 300 direkte Arbeitsplätze während der Bauphase und etwa 180 Dauerarbeitsplätze im laufenden Betrieb. Ein großer Teil der Investitionen fließt in Kohäsionsregionen der Europäischen Union und unterstützt so auch das EIB-Ziel, den territorialen Zusammenhalt in der EU zu stärken.
Die zweite Finanzierung ist eine Rückgarantie von 250 Millionen Euro im Rahmen des 6,5 Milliarden Euro schweren Windpakets, das die EIB bei der COP28 in Dubai angekündigt hat. Die EIB stellt Intesa Sanpaolo eine Rückgarantie, die durch InvestEU abgesichert ist, das Investitionsprogramm der Europäischen Union. Damit kann Intesa Sanpaolo ein Portfolio von Bankgarantien über bis zu 500 Millionen Euro auflegen, das neue Investitionen in Europas Windsektor fördert und dazu die Lieferkette und Netzanbindung stärkt. Der starke Hebeleffekt der EIB-Rückgarantie ermöglicht zusätzliche Finanzierungen, mit denen sich die Produktion steigern und der Ausbau der Windenergie beschleunigen lässt. Insgesamt dürften rund 4 Milliarden Euro an Investitionen in der Realwirtschaft angestoßen werden und jährlich etwa 1,6 Gigawatt an neuer Erzeugungsleistung für erneuerbare Energien entstehen.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt. Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 900 Projekte imVolumen von nahezu 89 Milliarden Euro, um Europa wettbewerbsfähiger und sicherer zu machen. In Italien unterzeichnete die EIB-Gruppe vergangenes Jahr 99 Finanzierungen im Gesamtbetrag von 10,98 Milliarden Euro und mobilisierte damit Investitionen in der Realwirtschaft von knapp 37 Milliarden Euro. Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in ihrem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent ihrer jährlichen Finanzierungen fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen. Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Investitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte weitere 110 Milliarden Euro für Start-ups und Scale-ups. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Es stößt auch private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint alle bisherigen EU-Instrumente zur Förderung von Investitionsprojekten in Europa unter einem Dach und macht ihre Finanzierung dadurch einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Durchführungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und mobilisiert so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen.
Intesa Sanpaolo
Intesa Sanpaolo ist mit 419 Milliarden Euro an Krediten und Kundengeldern von 1,4 Billionen Euro (Stand Ende Juni 2025) die größte Bankengruppe Italiens, mit einer starken internationalen Präsenz. Sie gehört in Europa zu den Marktführern im Bereich Wealth Management und legt den Fokus auf Digitales und Fintech. Im ESG-Bereich, also im Themenfeld Umwelt, Soziales und Governance, will Intesa Sanpaolo die Gesellschaft und die grüne Wende bis 2025 mit 115 Milliarden Euro unterstützen. Für Bedürftige hat die Bank ein Programm im Umfang von insgesamt 1,5 Milliarden Euro (2023–2027). Das bankeigene Museumsnetzwerk Gallerie d’Italia stellt Intesa Sanpaolos Kunstsammlung aus und organisiert renommierte Kulturprojekte.