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  • Blue Mediterranean Partnership soll den Mittelmeerraum auf dem Weg zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft unterstützen
  • Partnerschaft wird Anfang 2024 die Arbeit aufnehmen
  • Beteiligte wollen Investitionen von mindestens einer Milliarde Euro mobilisieren

Auf der UN-Klimakonferenz COP28 haben die Partner und Geber der Blue Mediterranean Partnership ihr Engagement für eine nachhaltige blaue Wirtschaft im südlichen Mittelmeerraum bekräftigt. Die Beteiligten unterzeichneten eine Absichtserklärung, die ihre Mitarbeit offiziell macht; Anfang 2024 soll die Partnerschaft an den Start gehen.

Ziel der Blue Mediterranean Partnership ist es, den Bedrohungen für das Mittelmehr zu begegnen. Dazu wollen die Beteiligten gemeinsam Projekte für die blaue Wirtschaft im Mittelmeerraum und am Roten Meer finanzieren, und zwar zunächst in Ägypten, Jordanien und Marokko.

Über einen Multi-Geber-Fonds, den die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) verwaltet, will die Blue Mediterranean Partnership bei staatliche Gebern zusätzliche Mittel für die Vorbereitung und gemeinsame Finanzierung von Projekten einwerben. In Dubai kündigte heute die Europäische Kommission einen Beitrag von 1 Milliarde Euro an; die Schwedische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (Sida) hat 75 Millionen schwedische Kronen (6,5 Millionen Euro) zugesagt, die Agence Française de Développement (AFD) 2 Millionen Euro. In den kommenden Monaten werden auch Beiträge von Deutschland und Spanien erwartet, weitere Geber sollen folgen.

Die Umsetzung wird in der Hand der Europäischen Investitionsbank (EIB), der AFD, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und der EBWE liegen. Sie werden bei der Finanzierung von Projekten für die blaue Wirtschaft zusammenarbeiten und dafür auch Zuschüsse aus der Partnerschaft erhalten. Außerdem sollen vorhandene Mittel mobilisiert werden, die die Europäische Kommission über die Nachbarschaftsinvestitionsplattfom und den Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung plus (EFSD+) bereitstellt.

Die Empfängerländer (Ägypten, Jordanien und Marokko) werden federführend Projekte für die blaue Wirtschaft in ihrer Region ermitteln, während die Union für den Mittelmeerraum (UfM) den Dialog auf politischer und regulatorischer Ebene moderiert.

EBWE-Präsidentin Odile Renaud-Basso: „Der Mittelmeerraum hat ein enormes Potenzial, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, wenn er geschützt und nachhaltig entwickelt wird. Wir bei der EBWE freuen uns darüber, dass wir mit der Verwaltung des Fonds der Blue Mediterraniean Partnership betraut wurden. Unser Ziel ist es nun, konkrete Ergebnisse zu liefern. Nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz sind Kernaufgaben der EBWE, und wir werden unsere Erfahrung aus anderen Umweltpartnerschaften weitergeben, durch die wir bereits viel bewirkt haben. Nichts davon wäre ohne die Unterstützung unserer Geber und Partner möglich. Nur gemeinsam können wir die Aufgaben stemmen, zum Nutzen von Millionen Menschen in der Region.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Es ist eine gute Nachricht, dass die Blue Mediterranean Partnership nun startklar ist. Die Initiative ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir uns für gesunde Meere einsetzen und die biologische Vielfalt und Klimaresilienz der Küstengebiete im Mittelmeerraum fördern. Das Wohlergehen der Bevölkerung an den Küsten zu stärken und in eine nachhaltige blaue Wirtschaft zu investieren, ist wirtschaftlich sinnvoll. Nur so können wir auch globale Herausforderungen wie die Ernährungssicherheit, den Naturschutz und den Klimawandel bewältigen.“

UfM-Generalsekretär Nasser Kamel: „Der Mittelmeerraum mit seinen schönen Küsten und vielfältigen Ökosystemen gilt als besonders anfällig für steigende Meeresspiegel, Wasserknappheit und extreme Wetterereignisse. Die Unterzeichnung der Blue Mediterranean Partnership ist ein bedeutender Meilenstein. Sie ist Ausdruck unseres gemeinsamen Willens zur Zusammenarbeit, um Ressourcen zu bündeln und Erfolge zu erzielen im Kampf gegen die Klimakrise im Mittelmeerraum.“ 

Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei: „Wir rücken die nachhaltige blaue Wirtschaft ganz oben auf die Agenda im erweiterten Mittelmeerraum und sind überzeugt: Diese Partnerschaft kann dazu beitragen, dass die Mittelmeerländer eine gute Zukunft haben und unsere Meere auch künftige Generationen ernähren.“

Jakob Granit, Generaldirektor der Sida: „Infrastrukturinvestitionen in Abwasserreinigung, erneuerbare Meeresenergie und nachhaltige Schifffahrt schützen Meeresresourcen und schaffen dringend benötigte Jobs. Dies zu ermöglichen, entspricht genau den Entwicklungsprioritäten Schwedens für den Nahen Osten und Nordafrika. Das Engagement der Sida für die Blue Mediterranean Partnership wird zur wirtschaftlichen Integration in der Region beitragen und ein wichtiges Vehikel sein zur Mobilisierung von Klimafinanzierungen für gefährdete Küstengebiete.“

Rémy Rioux, CEO der AFD: „Das Mittelmeer ist eine Wiege der Zivilisation, aber auch ein Symbol für die Belastungen, die durch die Urbanisierung, Übernutzung und globale Erwärmung entstehen. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, mehr für seinen Schutz zu tun und besser abgestimmt zu handeln, mit den richtigen Finanzinstrumenten und im richtigen Maßstab. Deshalb sind Partnerschaften wie diese so wichtig. Der Beitrag der AFD zur Blue Mediterranean Partnership zeigt auch, wie entschlossen Frankreich mit Blick auf die UN-Ozeankonferenz 2025 in Nizza eine Aktionsagenda für die Meere vorantreibt.“

Hintergrundinformationen

Die Blue Mediterranean Partnership wurde 2022 auf der COP27 in Ägypten ins Leben gerufen und hat bereits starke politische Unterstützung von den Empfängerländern und Partnern erhalten.

Das Mittelmeer ist ein anerkannter Hotspot der marinen Artenvielfalt und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für 480 Millionen Menschen in den 22 Anrainerstaaten. Aber sein Ökosystem ist gefährdet, durch die Schädigung und den Verlust von Lebensräumen, Überfischung, Verschmutzung und den Klimawandel.

Die Partnerschaft will internationale Geber, Empfängerländer, interessierte Finanzinstitute und philanthropische Einrichtungen zusammenbringen, um politische Reformen zu unterstützen, Gebermittel einzuwerben und öffentliche und private Finanzierungen für Projekte in der Region zu mobilisieren.

Ihre Hauptziele sind: nachhaltige Investitionen in die blaue Wirtschaft, die Geldgeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor mit an Bord holen; Stärkung der Kapazitäten für nachhaltige und innovative Ansätze und für die Konzeption und Durchführung von Projekten sowie Schaffung und Verbesserung der Rahmenbedingungen für nachhaltige Investitionen in die blaue Wirtschaft durch die Förderung und Entwicklung von Strategien, Leitlinien und Regelungsrahmen.

Schwerpunkte der Arbeit sind die Verringerung von Plastikmüll, Küstenschutz, nachhaltiger Tourismus, Abwasserreinigung, Kreislaufwirtschaft und marine Artenvielfalt.

Weitere Informationen

Die EIB auf dem Klimagipfel COP28

Besuchen Sie unsere Website mit Informationen über die EIB auf der COP28. Die EIB ist mit einem Pavillon im Side-Event-Bereich der blauen Zone vertreten und bietet Veranstaltungen zu verschiedenen Themen an. Zum Veranstaltungsprogramm. Sie können sich die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen. Darüber hinaus teilt sich die EIB einen Pavillon mit der Gruppe der multilateralen Entwicklungsbanken. Zum Veranstaltungsprogramm.

Die EIB

  • 2019 wurden die Leitlinien der EIB für Energiefinanzierungen genehmigt. Als erste multilaterale Entwicklungsbank beendete sie die Finanzierung von Projekten, die fossile Energieträger einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.
  • 2021 war die EIB die erste multilaterale Entwicklungsbank, die ihr gesamtes Geschäft auf die Ziele des Pariser Abkommens ausrichtete.
  • Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB-Gruppe in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
  • Die EIB hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf über 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens zu steigern – mit 58 Prozent übertraf sie dieses Ziel schon vergangenes Jahr.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.