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  • EIB Global stellt Konzept für gerechten Übergang und gerechte Resilienz vor
  • Neue Klimainitiativen und Klimaprojekte weltweit
  • Zwischenbericht zum Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe bestätigt Fortschritte bei ehrgeizigen Zielen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit

Die Europäische Investitionsbank (EIB) nimmt vom 30. November bis 12. Dezember 2023 an der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. In Dubai wird die Bank gemeinsam mit globalen Partnern konkrete Lösungen für die Bewältigung des Klima- und Umweltnotstands vorstellen.

Auf der Konferenz will die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds) neue Projekte für revolutionäre Energietechnologien und die Klimaanpassung ankündigen. Außerdem wird sie ein wegweisendes Konzept für einen gerechten Übergang und eine gerechte Resilienz weltweit vorlegen. Sie arbeitet intensiv an einer gemeinsamen Ankündigung mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken und dem Privatsektor. Es geht um Vorschläge, wie Länder bei der Vorbereitung und Finanzierung von Projekten unterstützt werden können, die einer langfristigen dekarbonisierten und klimaresilienten Entwicklung dienen.

2019 schlug die EIB den Weg zur Klimabank der EU ein. Seitdem hat sie ihre grünen Finanzierungen um mehr als 80 Prozent auf über 36 Milliarden Euro jährlich gesteigert und die Förderung von Projekten eingestellt, die fossile Brennstoffe ohne CO2-Minderung einsetzen; darunter fällt auch Erdgas.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die Welt bekommt jetzt die Folgen des Klimawandels zu spüren. Und die Schwächsten in den Entwicklungsländern, die am wenigsten dafür können, tragen die Hauptlast.   Die COP28 ist ein entscheidender Meilenstein für den internationalen Klimaschutz. Jetzt haben wir noch eine Chance. Wir dürfen nicht resignieren und zulassen, dass es zum Schlimmsten kommt. Gemeinsam mit unseren Partnern müssen wir auf Augenhöhe Lösungen zur Klimaresilienz erarbeiten, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vorantreiben und auf saubere Energien setzen. Dazu brauchen wir innovative Technologien, die grüne Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum schaffen. Ich rufe deshalb alle unsere Partner zur Zusammenarbeit auf.“

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank für Klimaschutz und Entwicklung: „Die EIB hat die Appelle an die multilateralen Entwicklungsbanken gehört, ihre kollektiven Anstrengungen für Klima und Umwelt zu verstärken. Deshalb treiben wir mit diesen Banken nun ehrgeizige Initiativen voran, die wir auf dem Klimagipfel vorstellen. Gerade hat unser Verwaltungsrat die Halbzeitüberprüfung des Klimabank-Fahrplans der EIB genehmigt. Der Bericht bescheinigt der Bank, dass sie bereits im zweiten Jahr in Folge ihr Ziel übertroffen hat, 50 Prozent ihrer Mittel für grüne Projekte einzusetzen.“

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Energiefinanzierungen: „Die EIB begrüßt das Ziel der COP28-Präsidentschaft, die Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz unserer Häuser, öffentlichen Gebäude und Büros massiv zu verbessern. Wir verfügen über reiche Erfahrung mit der Förderung von Investitionen in saubere Energie weltweit. Auch stehen wir voll hinter der EU-Position für den Klimagipfel, nämlich dass die Transformation der Wirtschaft den weltweiten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ohne Emissionsminderung erfordern wird. Wir haben bereits 2019 als erstes internationales Finanzierungsinstitut aufgehört, fossile Projekte zu fördern. Auf der COP28 werden wir gemeinsam mit Partnern innovative Projekte ankündigen, die konkret zeigen, wie unsere Volkswirtschaften von Kohle, Öl und Gas loskommen können.“

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti mit Aufsicht über die Finanzierung kleiner und mittelgroßer Unternehmen sowie Verwaltungsratsvorsitzende des Europäischen Investitionsfonds: „Der Klimawandel ist nur eine der vielen Herausforderungen, die europäische Unternehmen bewältigen müssen. Sie stehen unter Investitionsdruck, gleichzeitig verschärfen sich die Finanzierungskonditionen. Ich freue mich darauf, auf der COP28 zu erzählen, wie die EIB-Gruppe in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und ihren Partnern Unternehmen dabei hilft, grüner zu werden, Klimarisiken zu bewerten und in saubere Technologien zu investieren – alles Ziele des europäischen Grünen Deals.“

Gerechter Übergang und gerechte Resilienz

Auf der COP28 wird die EIB Global, der Geschäftsbereich der Europäischen Investitionsbank für Entwicklung, ihr Konzept für einen gerechten Übergang und eine gerechte Resilienz weltweit vorstellen. Damit auf dem Weg zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Weltwirtschaft niemand zurückgelassen wird, müssen die sozioökonomischen Auswirkungen der Klimapolitik und des Klimawandels berücksichtigt werden.

Innerhalb der Europäischen Union unterstützt die EIB den gerechten Übergang schon lange. Auf diesen Erfahrungen baut nun die EIB Global auf. Sie wird einen gerechten Übergang in den Regionen vorantreiben, die von der Dekarbonisierung am meisten betroffen sind und ihre Wirtschaft auf ein nachhaltigeres Fundament stellen wollen. Außerdem verfolgt die EIB Global eine gerechte Resilienz, was bedeutet: Sie will unbeabsichtigte negative Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen vermeiden, indem sie ihre Investitionsentscheidungen mit sozialen Analysen unterlegt. Gerechte Resilienz bedeutet auch, den unverhältnismäßig stark unter dem Klimawandel leidenden Ländern und Menschen zu helfen, den Folgen standzuhalten und sich anzupassen, etwa in den am wenigsten entwickelten Ländern, kleinen Inselentwicklungsländern und fragilen Staaten. Der Temperaturanstieg verschärft die geografischen und sozialen Ungleichheiten – mit verheerenden Folgen. Deshalb ist es dringend erforderlich, die Klimaresilienz zu stärken und für gerechte Adaptationsstrategien zu sorgen.

Halbzeitüberprüfung des Klimabank-Fahrplans

Unmittelbar vor der COP28 genehmigte der Verwaltungsrat der EIB die Halbzeitüberprüfung des Klimabank-Fahrplans der EIB-Gruppe. Dabei wurde untersucht, wie weit die EIB-Gruppe bislang mit ihrem zukunftsweisenden Fahrplan gekommen ist, auch unter Berücksichtigung der zwischenzeitlichen regulatorischen und Marktentwicklungen. Verabschiedet wurde der Klimabank-Fahrplan 2021–2025 im Jahr 2020. Die EIB will damit ihre Transformation zur Klimabank der EU bewerkstelligen und ihre Unterstützung für den europäischen Grünen Deal und internationale Klimaziele intensivieren.

Mit dem Fahrplan verpflichtet sich die EIB-Gruppe dazu, bis 2030 grüne Investitionen von einer Billion Euro zu fördern und alle ihre Finanzierungen auf die Grundsätze und Ziele des Pariser Abkommens auszurichten. Zudem setzt sie sich darin das Ziel, ab 2025 mindestens 50 Prozent ihrer jährlichen Mittel für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu vergeben. Die Halbzeitüberprüfung bestätigte, dass die EIB-Gruppe auf gutem Kurs ist, diese Ziele zu erreichen. 2022 dienten 58 Prozent der EIB-Mittel dem Klimaschutz und der ökologischen Nachhaltigkeit.

Nach der Annahme des Fahrplans legte die EIB-Gruppe bei der grünen Energiewende noch einmal einen Gang zu, bedingt durch die russische Invasion der Ukraine und die darauf folgende Energiekrise. Im Juli 2023 erhöhte sie ihre im Oktober 2022 genehmigte Unterstützung für REPowerEU um 50 Prozent (von 30 Milliarden Euro auf 45 Milliarden Euro). Bis 2027 will sie Investitionen von 150 Milliarden Euro mobilisieren, um die grüne Energiewende in Europa voranzubringen, die Energiesicherheit zu erhöhen und innovative Technologien zu fördern, darunter moderne Produktionskapazitäten und kritische Rohstoffe, die für eine Netto-Null-Wirtschaft erforderlich sind.

EIB-Klimaumfrage: Menschen in großen Industrienationen befürworten Kompensation klimageschädigter ärmerer Länder

Im Vorfeld der COP28 wurde die sechste EIB-Klimaumfrage durchgeführt. Die diesjährige Ausgabe belegt, dass die Menschen sich einen globalen Klimaschutz wünschen, der die Auswirkungen auf die Schwächsten berücksichtigt. Sie spiegelt aber auch die wachsenden Sorgen über die Lebenshaltungskosten in vielen EU-Ländern wider. Seit 2018 will die EIB in ihrer Klimaumfrage wissen, was die Menschen in den wichtigsten Volkswirtschaften weltweit über den Klimawandel denken. Befragt wurden mehr als 30 000 Personen in der Europäischen Union, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Vereinigten Staaten, China, Indien, Japan, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Südkorea. Grundlage war in jedem Land eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung ab 15 Jahren.

Medieninterviews

Kontaktieren Sie uns für Interviewanfragen mit EIB-Präsident Werner Hoyer, EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti, EIB-Vizepräsident Thomas Östros oder unseren Expertinnen und Experten.

Die EIB auf der COP28

Besuchen Sie unsere Website mit Informationen über die EIB auf der COP28. Die EIB ist mit einem Pavillon im Side-Event-Bereich der blauen Zone vertreten und bietet Veranstaltungen zu verschiedenen Themen an. Zum Veranstaltungsprogramm. Sie können sich die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen. Darüber hinaus teilt sich die EIB einen Pavillon mit der Gruppe der multilateralen Entwicklungsbanken. Zum Veranstaltungsprogramm.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Bank vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

  • 2019 wurden die Leitlinien der EIB für Energiefinanzierungen genehmigt. Als erste multilaterale Entwicklungsbank beendete sie die Finanzierung von Projekten, die fossile Energieträger einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.
  • 2021 war die EIB die erste multilaterale Entwicklungsbank, die ihr gesamtes Geschäft auf die Ziele des Pariser Abkommens ausrichtete.
  • Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB-Gruppe in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von 1 Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
  • Die EIB hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf über 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens zu steigern – mit 58 Prozent übertraf sie dieses Ziel schon vergangenes Jahr.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Sie will bis Ende 2027 Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.