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  • Bank der EU und kroatisches Ministerium für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur bauen Zusammenarbeit bei zentralen Verkehrsprojekten aus
  • EIB hilft Kroatien, den mehrjährigen Finanzrahmen der EU sowie verschiedene EU-Fonds und -Initiativen optimal zu nutzen
  • Beitrag zur grünen, energieeffizienten und nachhaltigen Entwicklung Kroatiens und der EU sowie zum Neustart des Landes nach Erdbeben und Pandemie
  • Überarbeitete Leitlinien für Verkehrsfinanzierungen umreißen Investitionsprioritäten der EIB im Verkehrssektor

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Ministerium für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur der Republik Kroatien haben vereinbart, bei der Entwicklung und Finanzierung zentraler nachhaltiger Verkehrsprojekte enger zusammenzuarbeiten. Auch bei der grünen und digitalen Wende greift die Bank Kroatien künftig stärker unter die Arme.

Auf Basis der heute in Dubrovnik unterzeichneten Absichtserklärung wollen die EIB und das Ministerium auf einen Austausch von Wissen und Best Practice hinarbeiten und Projekte und Programme kofinanzieren. Von der EIB verwaltete Beratungsdienste wie ELENA, EIAH und JASPERS sollen dem Ministerium helfen, seine strategischen Ziele zu erreichen, und die Kompetenzen der Partner für Verkehrsinvestitionen erweitern.

Im Mittelpunkt der Kooperation stehen grundlegende Investitionen in den Bereichen Schienenverkehr, maritime Infrastruktur, Binnenwasserstraßen, Verkehrssicherheit, Klimaresilienz, Nutzung innovativer und digitaler Technologien, städtische Mobilität und multimodale Verbindungen sowie Straßen und Straßenverkehr.

Die Absichtserklärung wurde am Rande der offiziellen Eröffnung der Pelješac-Brücke unterzeichnet. Auch dieses Infrastrukturprojekt – eines der größten, das in Kroatien je umgesetzt wurde – hat die EIB mitfinanziert.

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Kroatien: „Die EIB hat den kroatischen Verkehrssektor bislang bereits mit rund 1,2 Milliarden Euro gefördert. Mit der neuen Vereinbarung wird die Bank diese Unterstützung ausbauen und zur Modernisierung, nachhaltigen Entwicklung, Digitalisierung und grünen Wende beitragen. Unsere gemeinsamen Aktivitäten sorgen für sichere, schnelle, effiziente und saubere Verkehrslösungen, eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten und steigern die Lebensqualität. Gleichzeitig beschleunigen wir Kroatiens Neustart nach dem Erdbeben und der Coronapandemie.“

Oleg Butković, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur: „Unsere langjährige Zusammenarbeit mit der EIB dürfte aktuell bedeutender denn je sein, weil die Bank uns hilft, wichtige Projekte vorzubereiten. Die dringend benötigte Straßenverbindung nach Süddalmatien ist ein solches Projekt. Zu dieser Verbindung gehört die Pelješac-Brücke, die wir heute eröffnen. Die Prüfung der Expertinnen und Experten von JASPERS, dem Beratungsdienst der EIB, war 2016 eine wichtige Etappe im europäischen Genehmigungsverfahren dieses Projekts, das für Kroatien von strategischer Bedeutung ist.“

Die EIB wird auch zentrale Energie- und Klimainitiativen des kroatischen Ministeriums für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur noch stärker unterstützen, etwa die Nationale Verkehrsentwicklungsstrategie 2017–2030. Für ihre Kooperation haben sich die Partner zum Ziel gesetzt, Mittel aus dem mehrjährigen Finanzrahmen der EU und Chancen, die InvestEU, der europäische Grüne Deal, der Fonds für einen gerechten Übergang und andere EU-Programme eröffnen, optimal zu nutzen.

Fonds und Initiativen der EU optimal nutzen

Die Bank der EU wird darüber hinaus technische und beratende Unterstützung für das Ministerium erbringen, damit Kroatien stärker von Initiativen und Töpfen der EU profitieren kann. Dazu hilft sie bei der Inanspruchnahme von Mitteln aus EU-Quellen und deren Kombination mit bestehenden EIB-Produkten.

Kroatiens Wirtschaft muss neben der Coronapandemie noch die Folgen von zwei verheerenden Erdbeben bewältigen, die das Land 2020 erschütterten. Die Vereinbarung hilft den Partnern, den kroatischen Konjunkturmotor wieder auf Touren zu bringen.

Absichtserklärung basiert auf den überarbeiteten Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen

Wenige Tage vor Unterzeichnung der Vereinbarung hatte die EIB ihre überarbeiteten Leitlinien für Verkehrsfinanzierungen vorgestellt. Sie legen in Einklang mit dem Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe die vorrangigen Ziele der EIB im Verkehrssektor fest.

Die überarbeiteten Leitlinien sind das Ergebnis einer Konsultation von mehr als 3 500 Personen und Organisationen quer durch Europa. Sie skizzieren die Prioritäten der EIB bei der Förderung neuer innovativer Technologien sowie ausgereifter Paris-konformer Projekte, die entscheidend zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors beitragen, die Umwelt schützen sowie die Sicherheit, Zugänglichkeit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz der Verkehrsmittel erhöhen.

Vorrangig gefördert werden unter den neuen Verkehrsleitlinien der öffentliche Verkehr, geteilte und aktive Mobilität, saubere Fahrzeuge, Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, intelligente Verkehrssysteme, inter- und multimodale Mobilität, der „Safe System“-Ansatz für Straßenverkehrssicherheit, resiliente Verkehrsinfrastruktur und die Fertigstellung von Netzen in allen Verkehrssektoren mit Fokus auf Sicherheit, Zugänglichkeit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz, auch durch Digitalisierung.

Die EIB in Kroatien

Die EIB hat die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Kroatiens bislang mit über 7,2 Milliarden Euro unterstützt. Die Mittel flossen in wichtige Wirtschaftssektoren des Landes wie Verkehr, Umwelt, Energieinfrastruktur, verarbeitende Industrie und Dienstleistungen. Eine weitere Schlüsselkomponente ist die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Dazu vergibt die EIB langfristige Darlehen an einheimische Finanzierungsinstitute zur Weiterleitung an KMU vor Ort.