>@ Sasi Ponchaisang / EyeEm/Getty Images
© Sasi Ponchaisang / EyeEm/ Getty Images
  • 60 Prozent erwarten, dass die Klimapolitik ihre Lebensqualität verbessert
  • 60 Prozent meinen, dass der Klimaschutz mehr Arbeitsplätze schafft als vernichtet
  • 51 Prozent gehen davon aus, dass die grüne Wende das Wirtschaftswachstum im Land ausbremst
  • 73 Prozent erwarten, dass ihre Kaufkraft durch die Klimapolitik abnimmt

Hier sind einige der heute veröffentlichten Resultate der letzten Ergebnisreihe der Klimaumfrage 2021–2022, die die Europäische Investitionsbank (EIB) im September 2021 durchgeführt hat. Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimafinanzierungen.

Mehr Lebensqualität trotz geringerer Kaufkraft

Ist Klimaschutz gut für die Wirtschaft? Im Gegensatz zu anderen Europäerinnen und Europäern sind sich die Menschen in Luxemburg eher uneins: 49 Prozent meinen, dass die grüne Wende das Wirtschaftswachstum ankurbelt (das sind weniger als im EU-Durchschnitt (56 Prozent)).

>@EIB/EIB

60 Prozent der Befragten erwarten, dass sich ihre Lebensqualität verbessert. Sie gehen davon aus, dass ihr Alltag leichter wird, sich die Qualität ihrer Lebensmittel verbessert und sie gesünder leben. Außerdem finden sie Maßnahmen gegen den Klimanotstand gut für den Arbeitsmarkt: Zwei Drittel (60 Prozent) sind der Ansicht, dass durch den Klimaschutz in Luxemburg insgesamt mehr Arbeitsplätze entstehen als verloren gehen. Drei Viertel (73 Prozent) erwarten, dass ihre Kaufkraft durch die grüne Wende abnimmt.

>@EIB/EIB

Langfristige Anpassung der Lebensweise

Die Menschen in Luxemburg gehen davon aus, dass die Herausforderungen des Klimawandels langfristig bestehen. Fast ein Fünftel (17 Prozent) meint zwar, dass der Klimanotstand bis 2050 unter Kontrolle sein wird. Für 81 Prozent wird er jedoch auch Mitte des Jahrhunderts noch ein großes Problem sein.

Die Luxemburgerinnen und Luxemburger sind sich bewusst, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um dem Klimawandel beizukommen. Sie geben an, in den kommenden 20 Jahren werde es zunehmend darum gehen, die eigene Lebensweise zu ändern, um weniger CO2 zu produzieren. Ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) geht davon aus, dass die meisten Menschen in 20 Jahren kein eigenes Auto mehr haben, und 61 Prozent erwarten, dass die meisten aus Klimaschutzgründen in Telearbeit sein werden. Außerdem ist ein Viertel (25 Prozent) der Meinung, dass sich die meisten Menschen dann bereits pflanzlich ernähren, und 56 Prozent vermuten, dass jeder Haushalt eine bestimmte Energiemenge zugeteilt bekommt.

>@EIB/EIB

Globaler Vergleich: Unterschiedliche Ansichten in Europa, dem Vereinigten Königreich, den USA und China

Die Ansichten darüber, ob die grüne Wende das Wirtschaftswachstum ankurbelt, gehen in Europa insgesamt auseinander. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) glaubt daran. Das entspricht der Wahrnehmung in den USA und im Vereinigten Königreich (57 Prozent). Die Menschen in China sind in dieser Frage optimistischer (67 Prozent). Die Mehrheit der Menschen in Europa (61 Prozent) ist hingegen zuversichtlich, dass die grüne Wende ihre Lebensqualität verbessern wird. Das betrifft sowohl die Qualität der Lebensmittel als auch ihre Gesundheit. Damit bleiben die Menschen in Europa hinter den Befragten in China (77 Prozent), den USA (65 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (63 Prozent) zurück.

>@EIB/EIB

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Die Menschen in Luxemburg sehen in der grünen Wende klare Chancen – für ihre Lebensqualität und auch für den Arbeitsmarkt. Sie sorgen sich aber auch über negative Auswirkungen auf ihre Kaufkraft und die Wirtschaft insgesamt. Als Klimabank der EU müssen wir ein offenes Ohr für diese Anliegen haben und gemeinsam mit Partnern aus Politik und Wirtschaft überlegen, was wir konkret tun können. So können wir zu einer grünen und florierenden Zukunft beitragen, bei der niemand zurückgelassen wird.“

Excel-Rohdaten für alle 30 Länder hier herunterladen. Weitere Informationen zu den wichtigsten Ergebnissen der vierten Klimaumfrage der EIB finden Sie hier auf unserer Website.

Hintergrundinformationen

Die Umfrage der EIB zum Klimawandel

Die Europäische Investitionsbank hat in ihrer vierten Klimaumfrage Menschen eingehend zum Klimawandel befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA wollte sie herausfinden, welche Einstellungen und Erwartungen die Menschen in Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage wurde zwischen dem 26. August und dem 22. September 2021 in jedem der 30 teilnehmenden Länder eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt – insgesamt mehr als 30 000 Menschen.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

BVA

BVA ist ein Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen, das als einer der innovativsten Marktforschungsanbieter in seinem Sektor gilt. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das verhaltensbasierte Marketing. Durch die Kombination von Daten- und Sozialwissenschaften gelangt BVA zu aufschlussreichen und aussagekräftigen Untersuchungsergebnissen. Das Unternehmen ist Mitglied im Worldwide Independent Network of Market Research (WIN), einem globalen Netz weltweit führender Markt- und Meinungsforschungsunternehmen mit mehr als 40 Mitgliedern.