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  • Die EIB vergibt eine Venture-Debt-Finanzierung von 25 Millionen Euro an deutsches Logistiktechnologie-Start-up InstaFreight
  • Der datengetriebene Ansatz des Unternehmens entspricht den EU-Zielen für die grüne und digitale Transformation in der B2B-Logistik.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert das Logistiktechnologie-Start-up InstaFreight mit einer Venture-Debt-Finanzierung von 25 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin bringt mittelgroße und große Transporteure mit kleineren Frachtführern in ganz Europa zusammen, um Leerfahrten zu reduzieren und einen effizienten und nachhaltigen europäischen Markt für Landtransporte zu schaffen. InstaFreight verbindet innovative Lösungen für die Abwicklung internationaler Gütertransporte mit hochgradig digitalisierten Speditionsleistungen und verringert damit auch die Abhängigkeit kleiner und mittlerer Verlader von großen Logistikkonzernen.

Mit der EIB-Finanzierung kann das Unternehmen seine europäische Kundenbasis weiter ausbauen, mehr Personal einstellen und seinen digitalen Ansatz für eine grüne Logistik weiterentwickeln. Die Finanzierung wird durch den Europäischen Garantiefonds (EGF) besichert, der von 22 EU-Ländern eingerichtet wurde, um die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 abzufedern. Mit dem Venture-Debt-Produkt unter dem EGF kann die EIB Quasi-Eigenkapital bereitstellen, an dem es in der Europäischen Union aufgrund von strukturellem Marktversagen mangelt.

Als federführendes Institut fungierte die Investmentgesellschaft Heliad. An der neuen Finanzierungsrunde, die mit 40 Millionen US-Dollar geschlossen wurde, nahmen alle bisherigen Investoren von InstaFreight teil.

Der europäische Markt für den Güterverkehr auf der Straße ist trotz der Pandemie weitergewachsen. Bei der Digitalisierung hat die Branche allerdings Nachholbedarf. InstaFreight mit seinen Standorten in Berlin und Breslau ist keine reine Plattform, sondern ein Full-Service-Logistikanbieter. Das Unternehmen arbeitet auf der Kundenseite als direkter Partner mit mittelgroßen und großen Verladern wie Amazon, Coca-Cola und Siemens zusammen und pflegt auf der Lieferseite ein großes Netzwerk von über 25 000 Spediteuren.   

Darüber hinaus bietet InstaFreight als 4PL-Anbieter Verladern über seine Plattform das Outsourcing ihrer Frachtlogistik gegen eine Transaktionsgebühr an. InstaFreight ist der einzige digitale Akteur in Europa, der Speditionsleistungen und Transportmanagement miteinander verbindet.

Die Logistikbranche trägt wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei: Lkw stoßen auf Europas Straßen jedes Jahr über 200 Millionen Tonnen CO2 aus. Um diese Menge zu absorbieren, wären vier Milliarden Bäume nötig – ein Wald so groß wie Deutschland. Die Branche arbeitet noch recht traditionell, in der Regel schreibt man eine E-Mail oder greift zum Telefonhörer. Speditionen sind mit durchschnittlich nur sechs Lkw meist klein. Die Folge: 40 Prozent Leerfahrten, mangelnde operative Transparenz und hohe Kosten durch Inneffizienz.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Der Verkehr ist weiterhin eine große Hürde auf dem Weg zu unseren Klimazielen. Und die Pandemie hat offengelegt, wie verletzbar unsere Handelsnetze und Lieferketten sind. Deshalb freuen wir uns, junge und wachstumsstarke Unternehmen wie InstaFreight zu fördern. Mit ihrer Technologie für Logistik und ihrer Kreativität beschleunigen sie die digitale und grüne Wende und machen Europas Verkehr widerstandsfähiger.“

Philipp Ortwein, Mitgründer von InstaFreight: „Die aktuelle Logistiksituation zeigt, dass zuverlässige Lieferketten keineswegs selbstverständlich, aber für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. Wir wollen mit unseren innovativen Tech-Lösungen expandieren und zu einem führenden Unternehmen für nachhaltige und effiziente Logistik werden, das für einen stabilen und sicheren Landverkehr in Europa steht. Wir sind stolz, die EIB dabei an Bord zu haben.“

Hintergrundinformationen

Der Europäische Garantiefonds (EGF) wurde mit Beiträgen von 22 EU-Mitgliedsländern von der EIB-Gruppe eingerichtet, um coronageschädigten Unternehmen unter die Arme zu greifen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der Europäische Investitionsfonds (EIF), der zur EIB-Gruppe gehört, vor allem kleine und mittlere Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS sowie Eigenkapital- und sonstigen Finanzierungsinstrumenten versorgen. Der EGF ist Teil des Hilfspakets der Europäischen Union von insgesamt 540 Milliarden Euro für die Bereiche der europäischen Wirtschaft, die am stärksten unter der Krise leiden.

Heliad ist eine börsennotierte Investmentgesellschaft, die Unternehmen und Investoren gleichermaßen unterstützt. Die Gesellschaft investiert in marktführende Unternehmen unabhängig von Sektor und regionaler Herkunft mit dem Ziel, die nächste Wachstumsphase anzutreiben. Mit einem starken Team und strategischen Partnern unterstützt Heliad Unternehmen vor, während und nach einem IPO und ebnet ihnen den Weg an die öffentlichen Kapitalmärkte.

InstaFreight ist ein führendes digitales Logistikunternehmen für Landverkehr in Europa. Das 2016 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Europa und führt wöchentlich mehrere Tausend Transporte durch. InstaFreight vereint in einer digitalen Plattform den Laderaum von mehr als 25 000 Frachtunternehmen und ermöglicht Verladern den Zugriff auf diese Kapazitäten. Dank digitaler Innovationen schafft das Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Berlin Transparenz und Effizienz im Transportprozess.

Für Verlader wickelt InstaFreight Transporte zuverlässig und unkompliziert ab. Durch die Digitalisierung des Transportprozesses profitieren Verlader von effizienten Prozessen, die Zeit und Kosten sparen, und einer stets einsehbaren Lieferkette. Frachtführer können mit InstaFreight die digitalen Bedürfnisse der Verlader erfüllen, ihre Auslastung optimieren und werden bei attraktiven Frachtraten schneller bezahlt.