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  • Finanzierung ermöglicht Lysogene, die Entwicklung seiner Gentherapie-Plattform voranzutreiben
  • Darlehen besteht aus drei Tranchen, wovon die erste als unbedingter Kredit über drei Millionen Euro bereitgestellt wird
  • Finanzierung wird im Rahmen des 25 Milliarden Euro schweren Europäischen Garantiefonds vergeben, der europäische Unternehmen in der Coronakrise unterstützt

Lysogene (FR0013233475 – LYS), ein auf Erkrankungen des Zentralnervensystems spezialisiertes Unternehmen mit Produkten in der Spätphase der klinischen Entwicklung, hat heute die Unterzeichnung eines Darlehens über 15 Millionen Euro mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) bekannt gegeben. Lysogene will damit die Entwicklung seiner Gentherapie-Plattform vorantreiben.

Die Finanzierung unterstützt die klinische Entwicklung der aussichtsreichsten Produktkandidaten des Unternehmens, vor allem die klinischen Studien der Phasen 1 und 2 mit LYS-GM101 zur Behandlung der GM1-Gangliosidose und vorklinische Studien mit LYS-FXS01 für das Fragiles-X-Syndrom.

Lysogene erhält das EIB-Darlehen in drei Tranchen. Die erste Tranche über drei Millionen Euro kann ohne Bedingungen in Anspruch genommen werden, die beiden weiteren über fünf und sieben Millionen Euro werden nach Erreichen festgelegter Meilensteine bereitgestellt.

Lysogene arbeitet seit seiner Gründung an der Entwicklung von Gentherapien für seltene und nicht heilbare Erkrankungen des Zentralnervensystems. Den Anfang machten Krankheiten, für die es trotz klarem medizinischem Bedarf keine geeignete Heilung gibt. Die EIB-Finanzierung wird unter dem Programmdarlehen EGF Venture Debt vergeben, das durch den Paneuropäischen Garantiefonds abgesichert ist. Der Fonds unterstützt Unternehmen, die unter der Coronakrise leiden oder Produkte entwickeln, die im Kampf gegen die Pandemie helfen können.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wir freuen uns, dass wir Lysogene unterstützen können. Das Unternehmen hat über die letzten zehn Jahre viel Know-how in der Gentherapie aufgebaut und stellt jetzt die Weichen für eine anerkannte Gentherapie-Plattform. Mit seiner breiten und gut gefüllten Pipeline blickt Lysogene in eine sehr vielversprechende Zukunft. Diese Finanzierung steht überdies voll und ganz in Einklang mit dem Auftrag, den die EU-Länder als Anteilseigner der EIB uns erteilt haben, nämlich europaweit Innovationen zu unterstützen.“

Stéphane Durant des Aulnois, Chief Financial Officer von Lysogene: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und das Vertrauen der EIB. Es zeigt uns, dass Lysogene mit seiner langfristigen Strategie auf dem richtigen Weg ist. Unser Ziel ist eine Technologieplattform zur Entwicklung von Gentherapien von der frühen Forschung bis zur klinischen Prüfung. Mit den nicht verwässernden 4,3 Millionen Euro von der BPIfrance, die wir im November bekanntgaben, haben wir nun Finanzierungen über fast 20 Millionen Euro unter Dach und Fach.“

Bei dem Darlehen wurde ein sinkender Festzins für die einzelnen Tranchen und eine jeweils unterschiedliche Laufzeit vereinbart, für die erste Tranche beispielsweise ein Kapitalisierungszins von acht Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Außerdem ist vereinbart, dass die EIB Optionsscheine erhält, in unterschiedlicher Anzahl je nach Tranche und abhängig vom Aktienkurs von Lysogene. Jeder Optionsschein räumt das Recht ein, eine Stammaktie von Lysogene zum Bezugskurs von 0,01 Euro zu zeichnen. Der Ausübungspreis wird auf der Grundlage des volumengewichteten Durchschnitts der 30 Handelstage vor der Preisfestsetzung mit einem Disagio von 5 Prozent berechnet.[1] Die Optionsscheine haben eine Laufzeit von 20 Jahren und können innerhalb von 5 Jahren nach Inanspruchnahme der ersten Tranche oder bei Eintreten bestimmter Ereignisse ausgeübt werden, sodass die Anteile der bestehenden Aktionäre in nächster Zeit nicht verwässert werden. Die Vereinbarung enthält eine Klausel zur Anpassung des Ausübungsverhältnisses, die unter bestimmten Bedingungen Anwendung finden könnte. Bei Fälligkeit der ersten Tranche oder bei Eintreten eines bestimmten Ereignisses kann die EIB ihre Optionsscheine alternativ zur Ausübung zu ihrem inneren Wert an Lysogene verkaufen.

Kepler Cheuvreux fungierte als exklusiver Berater für das Unternehmen.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB)

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Sie hat die Aufgabe, die Integration, eine ausgewogene Entwicklung sowie den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedsländer zu fördern. Dazu nimmt sie an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und vergibt damit Kredite zu sehr günstigen Bedingungen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB will der EU helfen, sich an die Spitze der nächsten Innovationswelle zu setzen – vor allem im Gesundheitswesen. Als Covid-19 eine Gesundheitskrise auslöste, stellte die EIB sechs Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitssektor bereit. Mit dem Geld wurden medizinische Einrichtungen, zusätzliche Forschung und andere Investitionen im Zusammenhang mit Impfstoffen und Medikamenten finanziert. Als Klimabank der EU gehört die EIB zu den wichtigsten Geldgebern für die grüne Wende und ein CO2-armes, nachhaltiges Wachstum.

Lysogene

Lysogene ist auf Gentherapien zur Behandlung seltener Erkrankungen des Zentralnervensystems spezialisiert. Das Unternehmen hat sich einzigartiges Know-how erarbeitet, um Gentherapien für lysosomale Erkrankungen und andere genetisch bedingte Störungen des Zentralnervensystems bereitzustellen. Gegenwärtig läuft eine klinische Phase-2/3-Studie zu MPS IIIA, die in Zusammenarbeit mit Sarepta Therapeutics, Inc. durchgeführt wird. Hinzu kommt eine adaptive klinische Studie zur GM1-Gangliosidose. Nach der Vereinbarung zwischen Lysogene und Sarepta Therapeutics, Inc. erhält Sarepta Therapeutics das Exklusivrecht zur Vermarktung von LYS-SAF302 in den Vereinigten Staaten und außereuropäischen Märkten; in Europa behält Lysogene das exklusive Vermarktungsrecht für LYS-SAF302. Lysogene hat außerdem eine exklusive weltweite Lizenzvereinbarung mit SATT Conectus geschlossen. Sie betrifft einen Gentherapiekandidaten zur Behandlung des Fragiles-X-Syndroms, einer genetischen Störung, die mit autistischen Verhaltensweisen einhergeht. www.lysogene.com.


[1] Die endgültigen Bedingungen und Modalitäten der Optionsscheine werden derzeit noch besprochen und vor Inanspruchnahme der ersten Tranche festgelegt.