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  • EIB finanziert 282 Kilometer langen Abschnitt zwischen Talayuela (nahe der Grenze zwischen den Regionen Estremadura und Kastilien-La Mancha) und Badajoz (an der Grenze zu Portugal)
  • Das Projekt ist Teil des Atlantik-Korridors, der die iberische Halbinsel mit dem Rest Europas verbindet
  • Beschäftigungseffekt: In der Bauphase entstehen voraussichtlich knapp 17 000 Arbeitsplätze

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen über 890 Millionen Euro an Adif Alta Velocidad für die Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindung zwischen Madrid und Estremadura. Damit rückt die Fertigstellung des europäischen Atlantik-Korridors ein weiteres Stück näher, und auch Spanien und Portugal rücken näher zusammen. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und durch Hilfen für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) unterstützt.

Die EIB und Adif Alta Velocidad haben einen Darlehensvertrag über 300 Millionen Euro unterzeichnet, die erste Tranche von insgesamt 890 Millionen Euro, die die EIB für das Projekt bereitstellt.

Die EIB finanziert den 282 Kilometer langen Abschnitt zwischen Talayuela (nahe der Grenze zwischen den Regionen Estremadura und Kastilien-La Mancha) und Badajoz (an der Grenze zu Portugal), der die Städte Navalmoral de la Mata, Plasencia, Cáceres, Mérida und Badajoz verbindet. Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke ist für Mischverkehr (Personen- und Güterverkehr) ausgelegt. Sie verringert die Fahrtzeit zwischen Madrid und Estremadura, einer Kohäsionsregion mit über einer Million Einwohner, erheblich und verbessert deutlich die Verbindung zwischen Spanien und Portugal. Damit ermöglicht sie einen effizienten interoperablen Güterverkehr nach und aus Südportugal.

Die Finanzierung der EIB trägt dazu bei, nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch das Verkehrsaufkommen und die Fahrtzeiten zwischen Spanien und Portugal zu verringern. Davon profitieren über 2,6 Millionen Fahrgäste im Jahr. Gleichzeitig unterstützen diese Investitionen die wirtschaftliche Erholung aus der Covid-19-Krise und schaffen in der Bauphase rund 17 000 Arbeitsplätze.

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „Das transeuropäische Verkehrsnetz kann nicht überschätzt werden: Es verbindet europäische Städte und Länder miteinander, und es fördert die Wirtschaft und die Mobilität der Menschen. Außerdem ist die Entwicklung von Infrastruktur und emissionsarmen Verkehrsträgern entscheidend für die Umstellung auf ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell – eines der vorrangigen Ziele der Europäischen Union und der Europäischen Investitionsbank. Als Klimabank der EU bündeln wir mit Adif Alta Velocidad einmal mehr die Kräfte, um Investitionen in das Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz zu stemmen. Wir schaffen damit hochwertige und nachhaltige Arbeitsplätze in einer Kohäsionsregion, tragen zur Erholung der spanischen Wirtschaft bei und bekämpfen den Klimawandel.“

Isabel Pardo de Vera, Präsidentin von Adif und Adif Alta Velocidad: „Die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Estremadura ist eines der Großprojekte, an denen wir arbeiten. Es strahlt auf das ganze Land, die iberische Halbinsel und Europa aus. Dieser Investitionskraftakt schafft Arbeitsplätze und fördert die wirtschaftliche, technologische und regionale Entwicklung – dies ist jetzt, wo die wirtschaftliche Erholung nach der Covid-19-Krise eingeleitet werden muss, besonders wichtig. Mit der Hilfe der EIB können wir Infrastruktur weiter ausbauen, die territorialen Zusammenhalt bringt, Wohlstand generiert und den Klimawandel bekämpft.“

Seit 1991 hat die EIB mehr als zwölf Milliarden Euro für den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsschienennetzes in Spanien bereitgestellt, unter anderem für die Hochgeschwindigkeitsstrecken nach Sevilla, Barcelona, Valladolid, Burgos, Málaga, Córdoba, Alicante und Valencia. Außerdem finanziert sie die Hochgeschwindigkeitsstrecke „Y Vasca“ zwischen Vitoria, Bilbao und San Sebastián sowie die Verbindung Alicante–Murcia.

Die EIB und nachhaltiger Verkehr

Die EIB fördert seit Langem saubere Investitionen in den Schienen- und öffentlichen Nahverkehr. Dies gilt insbesondere für U-Bahn- und Straßenbahnprojekte, die zu einem großen Teil der Klimaprojekte beitragen. Die Investitionen der EIB in emissionsarmen Verkehr (Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und alternative Kraftstoffe) stiegen zwischen 2018 und 2019 um 30 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro.

Weitere Informationen über die Aktivitäten der EIB im Verkehrssektor finden Sie in der Publikation Nachhaltiger Verkehr – Überblick 2020

Die Klimabank der EU

Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für den Klimaschutz. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. So soll das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden. Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Finanzierungspolitik der Bank für den Energiesektor. Demnach wird die Bank den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. In den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Zudem wird sie alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen. Entsprechend finanziert die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr, die auf fossilen Energieträgern basieren.

Die EIB ist der größte Emittent von grünen Anleihen weltweit und war 2007 die erste Organisation, die eine Anleihe dieser Art begab.

Der spanische Eisenbahninfrastrukturbetreiber Adif – Alta Velocidad ist ein öffentliches Unternehmen, das dem Ministerium für Verkehr, Mobilität und Stadtplanung untersteht. Adif ist in Spanien die treibende Kraft im Ausbau des Schienenverkehrs. Das Unternehmen will die Bahn zum Verkehrsmittel der Wahl machen und dabei einen gleichberechtigten Zugang zu seiner Infrastruktur sicherstellen.