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  • Eine EIB-Delegation unter der Leitung des Direktors mit Generalvollmacht Luca Lazzaroli nahm an der Tagung der Wirtschaftsminister teil, die im Zuge des Berlin-Prozesses in Wien stattfand. Diese Tagung ist Teil des Westbalkan-Gipfels 2018, des fünften jährlichen Gipfeltreffens, das die europäische Integration des westlichen Balkans zum Thema hat.
  • Als gemeinsame Gastgeber fungierten das Vereinigte Königreich und Österreich. Der Schwerpunkt lag auf digitalen Netzen, wirtschaftlicher Stabilität, Sicherheit und dem Zugang zu Finanzierungen.
  • Die EIB und der Investitions- und Entwicklungsfonds (IDF) unterzeichneten ein Darlehen von 100 Millionen Euro zur KMU-Förderung in Montenegro. Die Mittel werden im Rahmen der Resilienzinitiative der EIB bereitgestellt.

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB) hat sich verpflichtet, die Region auf ihrem Weg zur Europäischen Union stärker zu unterstützen. Die EIB-Gruppe ist der führende internationale Geldgeber im Westbalkan und seit 1977 in der Region tätig.

Eine Delegation der EIB-Gruppe unter der Leitung des Direktors mit Generalvollmacht Luca Lazzaroli nahm heute an der Tagung der Wirtschaftsminister teil, die im Zuge des Berlin-Prozesses in Wien stattfand. Diese Tagung ist Teil des Westbalkan-Gipfels 2018. Als gemeinsame Gastgeber fungierten das Vereinigte Königreich und Österreich. Das Treffen fiel mit dem Beginn der österreichischen Ratspräsidentschaft zusammen. Eines ihrer vorrangigen Ziele ist es, dem Westbalkan eine glaubwürdige EU-Beitrittsperspektive zu geben.

Die Wirtschaftsminister konzentrierten sich vor allem auf den Ausbau der digitalen Netze, die wirtschaftliche Stabilität und die Sicherheit. Ein wichtiger Punkt war, kleinen Unternehmen und Start-ups den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern.

Luca Lazzaroli, Direktor mit Generalvollmacht bei der EIB, erläuterte die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz, die die EIB 2016 auf Ersuchen des Europäischen Rates eingerichtet hat. Mit der Resilienzinitiative sollen Lücken in der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur geschlossen und ein vom Privatsektor getragenes Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum gefördert werden. So will man die Migrationsursachen bekämpfen.

Während eines Zeitraums von fünf Jahren wird die EIB-Gruppe im Rahmen der Resilienzinitiative in der südlichen Nachbarschaft und im Westbalkan nicht nur die bereits vorgesehenen 7,5 Milliarden Euro, sondern insgesamt 13,5 Milliarden Euro bereitstellen. Diese Mittel sollen in den beiden Regionen zusätzliche Investitionen von insgesamt 15 Milliarden Euro mobilisieren.

Lazzaroli erklärte, wie die Resilienzinitiative vor allem kleinen Unternehmen und Start-ups in der Region den Zugang zu Finanzierungen erleichtert. Durch die Resilienzinitiative kann die EIB auch mit zwischengeschalteten Instituten zusammenarbeiten, die eine geringere Bonitätseinstufung aufweisen, und ihr Finanzierungsvolumen über die zuvor geltenden Obergrenzen hinaus ausweiten. Außerdem kann die EIB auch Projekte in der Region finanzieren, die besondere Auswirkungen auf den Entwicklungsstand haben. Für alle diese Vorhaben stehen im Rahmen der Resilienzinitiative 90 Millionen Euro für technische Hilfe zur Verfügung.

„Von Straßenbau- und Eisenbahnprojekten bis hin zu Investitionen in die Digitalisierung – Verbindungen sind die Netze, die physische und menschliche Kontakte ermöglichen, nicht nur mit der EU, sondern auch innerhalb der Region. Sie sind somit eine entscheidende Voraussetzung für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Westbalkan“, so Luca Lazzaroli in seiner Rede. Er fügte hinzu, dass die EIB-Gruppe nicht nur große Infrastrukturvorhaben, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen unterstützt.

Seit 2007 hat die EIB-Gruppe Darlehen im Gesamtbetrag von über 8 Milliarden Euro für Projekte im Westbalkan unterzeichnet. In diesem Jahr hat die Bank für diese Region bislang Verträge über mehr als 700 Millionen Euro abgeschlossen. 2017 finanzierte die EIB-Gruppe rund 800 KMU in der Region, wodurch mehr als 45 000 Arbeitsplätze entstanden.

„KMU tragen maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und Innovation im Westbalkan bei, und auf sie entfallen mehr als 65 Prozent der Wertschöpfung in der Region. Diese Kleinbetriebe müssen allerdings in größerem Umfang längerfristige Finanzierungen erhalten. Ein Problem sind in diesem Zusammenhang oft die hohen Besicherungsanforderungen. Auch die Finanzierungsmöglichkeiten für Kleinstunternehmen und Start-ups müssen besser werden. Die EIB-Gruppe bietet KMU-Finanzierungen in Form von Darlehen, Garantien, Risikokapital, Private Equity und anderen Finanzierungsinstrumenten“, so Lazzaroli.

Auf dem Westbalkan-Gipfel unterzeichneten Lazzaroli und Zoran Vukčević, der Verwaltungsratsvorsitzende des Investitions- und Entwicklungsfonds (IDF), die erste 100-Millionen-Euro-Tranche eines Darlehens im Betrag von 150 Millionen Euro. Die Mittel sind für KMU in Montenegro bestimmt, die sowohl gemessen an der Wertschöpfung als auch hinsichtlich des Beschäftigungseffekts den größten Beitrag zur montenegrinischen Volkswirtschaft leisten.

„Dieses Darlehen ist sehr wichtig für die Entwicklung der KMU und der Gesamtwirtschaft in Montenegro. Dies ist der vierte Finanzrahmen, der zwischen der IDF, Montenegro und der EIB abgeschlossen wird. In Zukunft wird der IDF seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der EIB weiterführen. Ich möchte dem montenegrinischen Staat und der EIB für die Unterstützung danken, die wir seit 2012 von ihnen erhalten“, so Zoran Vukčević.

Das Projekt trägt zu den Zielen der Resilienzinitiative bei. Das Darlehen verbessert die Vergabe von KMU-Krediten zu günstigeren Konditionen und fördert so die Entwicklung des privaten Sektors. Die zusätzlich verfügbaren Mittel fließen in kleinere Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz, Energieeffizienz, wissensbasierte Wirtschaft, Infrastruktur, Industrie, Dienstleistungen und Tourismus. Außerdem führen sie dazu, dass einheimische Banken und KMU leichter Zugang zu Kapital haben.