Mit ihrem ersten Darlehen in Landeswährung in der Ukraine will die Europäische Investitionsbank (EIB) den Zugang kleiner und mittlerer Unternehmen zu günstigen Finanzierungen verbessern.

Das Darlehen an die ProCredit Bank Ukraine von umgerechnet 60 Millionen Euro lautet auf ukrainische Griwna und wurde durch die Europäische Union und den internationalen Lokalwährungsfonds TCX ermöglicht. Bei dieser wegweisenden Finanzierung wurden Mittel der EIB mit Mitteln anderer Geldgeber kombiniert.

Die Europäische Union stellte Zuschüsse in Höhe von fünf Millionen Euro bereit, sodass das Darlehen zu einem günstigen Zinssatz vergeben werden kann. Der EU-Beitrag ist Teil der EU4Business-Initiative der Europäischen Union. Diese bündelt EU-Mittel, um die Entwicklung des KMU-Sektors und des Unternehmensumfelds in den Ländern der Östlichen Partnerschaft zu fördern.

Darüber hinaus wurde die Finanzierung durch die Beteiligung der EIB am TCX ermöglicht, einem innovativen Finanzinstitut, das seinen Investoren und deren Kunden langfristige Landeswährungs- und Zinsderivate anbietet.

Bei der Unterzeichnung, die im Vorfeld des Business-Forums der Östlichen Partnerschaft in Tallinn, Estland, stattfand, erklärte EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Durch diesen historischen Finanzierungsbeitrag erreicht die EIB mit ihren Mitteln noch mehr Kunden als zuvor. Wir danken der Europäischen Union für ihre Unterstützung und freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit der ProCredit-Gruppe weiter auszubauen. Die Gruppe ist für die Vergabe von Krediten an KMU einer der renommiertesten Finanzintermediäre in der Region.“

Johannes Hahn, Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen, sagte: „Ein besserer Zugang zu günstigen längerfristigen Finanzierungen in Landeswährung ist eines der vorrangigsten Ziele der EU4Business-Initiative, vor allem mit Blick auf KMU in der Ukraine. Ich freue mich, dass wir ab sofort mit der EIB zusammenarbeiten, um die Finanzierungslücken zu schließen und KMU bessere Finanzierungskonditionen anzubieten.“

Victor Ponomarenko, General Manager der ProCredit Bank Ukraine, sagte: „Wir möchten für kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine der erste Ansprechpartner sein, und wir wissen, dass Investitionen vor allem durch günstige mittel- bis langfristige Finanzierungsmittel mobilisiert werden. Durch das Darlehen können wir die weitere Entwicklung von KMU fördern.“

Die Darlehensvergabe in Landeswährung ist in der Ukraine aufgrund der hohen Wechselkursrisiken nach wie vor schwierig. KMU lassen sich ihre Waren und Dienstleistungen in Landeswährung bezahlen, nehmen Kredite jedoch in Fremdwährung auf und sind deshalb hohen Währungsrisiken ausgesetzt. Das Darlehen der EIB soll einheimischen Unternehmen den Zugang zu günstigen mittel- und langfristigen Finanzierungen in Landeswährung erleichtern, damit sie ihre Marktstellung und Wettbewerbsfähigkeit stärken und ihre Wechselkursrisiken mindern können.

Die EIB arbeitet bereits seit Langem mit der ProCredit Bank Ukraine zusammen. Diese ist derzeit einer der wichtigsten Akteure für KMU-Finanzierungen in der Ukraine und verfügt nachweislich über umfangreiche Erfahrung und über ein dichtes Zweigstellennetz im ganzen Land.