Das Joint Venture UKAD, die französische Agentur für Umwelt und Energiewirtschaft (ADEME) und die Crédit Agricole Centre France haben heute in Saint‐Georges-de‐Mons (Puy-de-Dôme) die Anlage EcoTitanium eingeweiht. Anwesend waren Benjamin Griveaux, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Christel Bories, CEO der ERAMET-Gruppe. EcoTitanium ist die erste Anlage, in der durch das Recycling von Abfällen und Spänen, die in der Luftfahrtindustrie und bei ihren Zulieferern anfallen, Titanlegierungen für Luftfahrtanwendungen entstehen. Bei der Einweihung wurde bekannt gegeben, dass die Europäische Investitionsbank – die Bank der Europäischen Union – die Anlage mit 30 Millionen Euro finanziert hat. Ermöglicht wurde das Darlehen durch die Investitionsoffensive für Europa, die auch als Juncker-Plan bekannt ist.

Erste Anlage für Titan für Luftfahrtanwendungen

Mit der EcoTitanium-Anlage hat die Luftfahrtindustrie eine neue Quelle für Titan, die völlig unabhängig von amerikanischen und russischen Zulieferern ist.

Durch das Projekt, in das 48 Millionen Euro investiert wurden, werden mindestens 60 direkte Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Fachkräfte sowie indirekte Arbeitsplätze entstehen. Somit stärkt das Projekt den Raum Combrailles in der Region Auvergne-Rhône-Alpes als Kompetenzzentrum für die Metallurgie und als Arbeitsmarktregion.

Bei voller Auslastung wird die EcoTitanium-Anlage mehrere tausend Tonnen Blöcke aus Titanlegierungen pro Jahr produzieren und so die steigende Nachfrage der Luftfahrt nach Titan decken.

Titan und Titanlegierungen weisen einige für die Luftfahrtindustrie interessante Merkmale auf, so z. B. eine geringe Dichte (44 Prozent geringer als Stahl), eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit und besondere mechanische Eigenschaften.

Mit der Einweihung der EcoTitanium-Anlage ist das erste integrierte Titanwerk für die Luftfahrtindustrie fertiggestellt.

Aubert & Duval, eine Tochtergesellschaft der ERAMET-Gruppe, entwickelte die Anlage, um den Kunden aus der Luftfahrtindustrie alles aus einer Hand bieten zu können: Den Erzabbau und die Titanbearbeitung übernimmt UKTMP in Kasachstan, die Titanblöcke werden von UKAD geschmiedet, die Teile werden bei Aubert & Duval gestanzt, die Endbearbeitung übernimmt MKAD (ein im Oktober 2016 gegründetes Joint Venture mit der Mecachrome), und die Abfälle und Späne werden von EcoTitanium recycelt.

Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

Durch EcoTitanium können 100 000 Tonnen CO2 eingespart werden, da die Anlage viermal weniger CO2 verbraucht als eine traditionelle Erzbearbeitungsanlage. Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützte den Bau dieser umweltfreundlichen Anlage mit einem Darlehen von 30 Millionen Euro.

Das Darlehen ist durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) – das Herzstück der Investitionsoffensive für Europa – besichert. Diese auch als „Juncker-Plan“ bekannte Initiative wurde gemeinsam von der EIB-Gruppe und der Europäischen Kommission eingerichtet, um Mittel privater Geldgeber für Projekte mit einem hohen Zusatznutzen und Sektoren, die für die Europäische Union von strategischer Bedeutung sind, wie z. B. Innovation, zu mobilisieren.

Das EcoTitanium-Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Kommission für die Gleichstellung der Gebiete, der Region Auvergne-Rhône-Alpes, dem Departementsrat von Puy-de-Dôme, der Wasserbehörde Loire-Bretagne und der Banque Publique d’Investissement (BPI) unterstützt.

„Die Europäische Investitionsbank freut sich sehr, dieses wegweisende Projekt zu finanzieren, das unseren vorrangigen Zielen – der Förderung von Innovation, der Kreislaufwirtschaft und der Wettbewerbsfähigkeit Europas – entspricht“, betonte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle. „Mit diesem neuen Darlehen im Rahmen des Juncker-Plans hat die EIB nun insgesamt 89 Finanzierungen in Frankreich genehmigt und dafür mehr als sieben Milliarden Euro bereitgestellt.“

Christel Bories, CEO von ERAMET, sagte: „Die ERAMET-Gruppe ist stolz darauf, dass sie das EcoTitanium-Projekt über ihre Tochtergesellschaft Aubert & Duval durch den Aufbau einer Recyclinganlage unterstützen und so dazu beitragen konnte, dass Europa nun über eine Quelle für Titan verfügt, die von den großen internationalen Zulieferern unabhängig ist. Mit EcoTitanium beweist ERAMET einmal mehr ihr Engagement für industrielle Innovationen und für soziale und ökologische Verantwortung.“

Denis Hugelmann, Direktor des Geschäftsbereichs Legierungen bei ERAMET und Präsident von EcoTitanium, sagte: „Ich danke unseren Partnern UKTMP, Crédit Agricole Centre France, ADEME und der Europäischen Investitionsbank für ihre Beteiligung an diesem wegweisenden Projekt. Mit EcoTitanium beweisen die ERAMET-Gruppe und ihre Tochtergesellschaft Aubert & Duval einmal mehr ihr Engagement für die Arbeitsmarktregion Combrailles, in der rund 60 direkte Arbeitsplätze entstehen werden. Damit wird die Region als Industriestandort gestärkt.“