Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der polnischen Eisenbahngesellschaft PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. ein Darlehen von 175 Millionen Euro gewährt. Damit soll im Rahmen des Projekts Rail Baltica die Modernisierung einer mehr als 100 Kilometer langen Eisenbahnlinie finanziert werden, die zum Kernnetzkorridor Nordsee-Ostsee gehört. Durch die Modernisierung der beiden Streckenabschnitte Sadowne – Czyżew und Czyżew – Bialystok bekommen die Fahrgäste gute Langstrecken- und Regionalverbindungen. Rail Baltica ist die einzige Eisenbahnverbindung zwischen den baltischen Staaten und Polen sowie anderen Ländern der europäischen Union.

Der für Finanzierungen in Polen zuständige EIB-Vizepräsident Vazil Hudák sagte: „Dies ist ein Projekt mit einer europäischen Dimension und einer starken Fokussierung auf den Klimaschutz. Wir begrüßen diese Vereinbarung mit der PKP Polskie Linie Kolejowe S.A., da sie zu einer besseren Qualität und einer verstärkten Nutzung der Personen- und Güterverkehrsdienste in Polen führen und erhebliche Energieeinsparungen sowie eine Verringerung der Schadstoffemissionen bewirken wird.”

Ireneusz Merchel, CEO der PKP Polskie Linie Kolejowe SA., fügte hinzu: „Die PKP Polish Railway Lines S.A. verwendet das Darlehen der EIB, um den Reisekomfort für die Fahrgäste und die Effizienz des Güterverkehrs unter anderem auf der geplanten Rail Baltica-Verbindung zu verbessern. Rail Baltica ist ein wichtiger transeuropäischer Verkehrskorridor. Die PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. setzt das nationale Eisenbahnprogramm im Umfang von mehr als 66 Milliarden Zloty um. Dieses Programm wird das Verkehrssystem erheblich verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs stärken.”

Die PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. hat heute den Darlehensvertrag mit der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet. Mit den Mitteln werden Investitionsvorhaben auf zwei Abschnitten der Rail Baltica finanziert, die auch im Rahmen der „Connecting-Europe“-Fazilität (CEF), eines Finanzierungsinstruments für den Programmplanungszeitraum 2014-2020, genehmigt wurden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf mehr als 2,7 Milliarden Zloty.

Die zu modernisierenden Streckenabschnitte Sadowne – Czyżew und Czyżew – Białystok haben eine Gesamtlänge von 106 Kilometer. Über den Fluss Bug wird eine neue zweigleisige Brücke gebaut werden, und der Streckenabschnitt Prostyń Bug – Małkinia erhält ein zusätzliches Gleis. Dadurch wird der einzige eingleisige Abschnitt zwischen Warschau und Białystok wegfallen, so dass die gesamte Strecke zwischen diesen beiden Städten zweigleisig sein wird.

Die Modernisierung sämtlicher Streckenabschnitte zwischen Warschau und Białystok wird eine Geschwindigkeit von 160 km/h für Personenzüge ermöglichen und die Fahrzeit zwischen den beiden Städten von derzeit 2 Stunden 26 Minuten auf weniger als 2 Stunden verkürzen. Darüber hinaus werden durch das Projekt die Zahl der Eisenbahnverbindungen, die Sicherheit und der Reisekomfort erhöht. Den Fahrgästen werden komfortable und moderne Bahnsteige mit leicht verständlichen Informationssystemen und Einrichtungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zur Verfügung stehen. Neue Unterführungen und 16 renovierte und leicht zugängliche Haltestellen und Bahnhöfe werden den Komfort zusätzlich erhöhen.

Des Weiteren werden die Bedingungen für den Betrieb von Güterzügen durch das Investitionsvorhaben erheblich verbessert. Durch die Modernisierung der Strecke und die Aufhebung von Geschwindigkeitsbeschränkungen werden die Engpässe auf diesem Teil des TEN-V-Korridors beseitigt, und Güterzüge werden mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h verkehren können.

Die Projekte auf den Streckenabschnitten Sadowne – Czyżew und Czyżew – Bialystok fallen in das Portfolio von Projekten, die mit einzelstaatlichen und EU-Mitteln in Kombination mit Darlehen der EIB finanziert werden. Sie sind im Kontext der langfristigen Zusammenarbeit zwischen der EIB und der PLK zu sehen. Bisher (seit 2001) sind 16 Darlehensverträge mit der EIB im Gesamtbetrag von etwa 2,8 Milliarden Euro unterzeichnet worden. Die Mittel waren für die Kofinanzierung von Investitionsvorhaben bestimmt, die durch Zuschüsse der Europäischen Union gefördert werden.