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Die Europäische Investitionsbank stellt 82 Millionen Pfund Sterling für die Beschaffung, den Betrieb und die Instandhaltung einer neuen Stromübertragungsleitung zwischen dem Offshore-Windpark Humber Gateway und dem britischen Stromnetz zur Verfügung.

Die Übertragungsleitung wird den Windpark Humber Gateway, der aus 73 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 220 MW besteht, mit dem Stromnetz des Festlands bei Hedon verbinden. Die Stromübertragungsleitung umfasst 40 km Kabel, die hauptsächlich unterseeisch verlegt werden, ein Umspannwerk an Land in Hull und ein Offshore-Umspannwerk.

„Investitionen, um die Offshore-Windressourcen des Vereinigten Königreichs nutzbar zu machen, sorgen für eine saubere Energieversorgung und schaffen tausende qualifizierte Arbeitsplätze im ganzen Land. Offshore-Übertragungsleitungen sind ein wichtiger Bestandteil der künftigen Strominfrastruktur des Vereinigten Königreichs. Die Europäische Investitionsbank freut sich, dieses wichtige Vorhaben zur Anbindung des Offshore-Windparks Humber Gateway an das britische Stromnetz zu unterstützen. Bei diesem neuen Projekt handelt es sich um die zehnte Übertragungsleitung zu britischen Offshore-Windparks, die die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen in den vergangenen fünf Jahren unterstützt hat“, sagte der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank Jonathan Taylor.

Die Europäische Investitionsbank ist die weltweit größte internationale öffentliche Bank. Ihre Anteilseigner sind die 28 EU-Mitgliedstaaten. Gleichzeitig ist sie einer der weltweit größten Geldgeber für Erneuerbare-Energien-Projekte. In den vergangenen zehn Jahren hat sie über 3,2 Milliarden Pfund Sterling für Investitionen in die britische Energieinfrastruktur bereitgestellt. Darunter fallen auch Finanzierungsmittel für zehn verschiedene Offshore-Übertragungsleitungen zur Anbindung von Windparks in britischen Gewässern in der Nordsee und in der Irischen See.

Das EIB-Darlehen mit einer Laufzeit von 19 Jahren wird an Humber Gateway OFTO Ltd vergeben. Zum Projektkonsortium gehören Balfour Beatty und Equitix.

Der Finanzierungsbeitrag der Europäischen Investitionsbank entspricht nahezu 50 Prozent der förderfähigen Projektkosten. Zusätzlich zu dem langfristigen EIB-Darlehen wird das Projekt durch vorrangige Darlehen von drei Geschäftsbanken finanziert: Sumitomo Mitsui Banking Corporation, Sumitomo Mitsui Trust Bank und Societe Generale.

In diesem Jahr sagte die Europäische Investitionsbank bereits ein Darlehen über 77 Millionen Pfund Sterling zur Unterstützung der Übertragungsleitung zum Windpark Westermost Rough zu, der acht Kilometer nordöstlich von Withernsea vor der Küste von Holderness liegt.

Im Vereinigten Königreich sind verschiedene Betreiber von Offshore-Übertragungsnetzen (Offshore Transmission Owners – OFTO) im Rahmen langfristiger OFTO-Lizenzen tätig. Seit deren Einführung im Jahr 2009 hat die OFTO-Regelung dazu beigetragen, umfangreiche Investitionen anzuziehen. Sie unterliegt einem Regulierungsrahmen und wird durch die britische Energieaufsichtsbehörde Ofgem beaufsichtigt. Die Investoren sind gemäß der OFTO-Regelung keinem direkten Baurisiko ausgesetzt, da das Eigentum an der Übertragungsinfrastruktur erst nach Abschluss der Bauarbeiten übertragen wird.

Weitere von der Europäischen Investitionsbank in Yorkshire mitfinanzierte langfristige Investitionen umfassen das Projekt Green Port in Hull – ein Vorhaben von Yorkshire Water –, die Universitäten von Hull und York, Schulen in Barnsley, Bradford und Sheffield sowie die Modernisierung von Krankenhäusern in Wakefield und Pontefract.

Im letzten Jahr stellte die EIB im Vereinigten Königreich insgesamt 5,6 Milliarden Pfund Sterling bereit. Dies war der höchste Betrag, den sie seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in dem Land im Jahr 1973 vergeben hat. Insgesamt unterstützte sie damit landesweit 40 Vorhaben mit Investitionskosten von nahezu 16 Milliarden Pfund Sterling. Dabei ging es um Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, die Modernisierung von Stromübertragungsleitungen, Erneuerbare-Energien-Projekte und die Wasserinfrastruktur.