>@EIB/To be defined

Am 17. Juli 2015 mobilisierten die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Regionalrat von Aquitaine Finanzierungsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro für die Beschaffung neuer Züge für das regionale Eisenbahnnetz TER. Der Finanzierungsvertrag wurde im Bahnhof von Pessac von Alain Rousset, dem Präsidenten des Regionalrats von Aquitaine, und von EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle unterzeichnet.

Diese europäische Finanzierung – dank des AAA-Ratings der EIB zu besonders attraktiven Konditionen – ermöglicht es der Region, 46 neue TER-Züge zu beschaffen: 24 Doppelstock- und 22 Niederflurzüge. Die Regionalzüge steigern dank ihrer höheren Fahrgastkapazität und eines großen Komforts die Mobilität aller Einwohner der Region. Da die neuen Züge leistungsfähiger, komfortabler und energieeffizienter sind, stellen sie für die Fahrgäste eine echte Alternative zur Pkw-Nutzung dar. Durch den Einsatz des neuen rollenden Materials werden in den Regionalzügen 9 000 zusätzliche Plätze geschaffen. Bis Mitte 2016 werden 100 Prozent der Züge der Region Aquitaine komplett erneuert oder modernisiert.

Es handelt sich um die dritte gemeinsame Operation des Regionalrats und der EIB. Bereits 2012 wurden 800 Millionen Euro für eine nachhaltige Entwicklung und für Energieeffizienz bereitgestellt. Es handelt sich um eines der umfangreichsten Engagements gegenüber einer französischen Region. Insgesamt belaufen sich die EIB-Finanzierungen für die Region Aquitaine auf nun 900 Millionen Euro.

Diese Partnerschaft umfasst zwei Komponenten. Zum einen kommt sie dem Ausbau, der Anpassung an geltende Normen und der Verbesserung der Energieeffizienz von Schulen (z. B. dem beruflichen Gymnasium Hélène Duc in Bergerac) und von Ausbildungseinrichtungen zugute (insgesamt 500 Millionen Euro). Zum anderen unterstützt sie, in Zusammenarbeit mit dem Crédit Agricole und der BPCE-Gruppe, durch zinsvergünstigte Darlehen Unternehmen mit Projekten im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der energetischen Sanierung (insgesamt 300 Millionen Euro). So kamen die Region und die Unternehmen in den Genuss von Finanzierungen zu Finanzierungskonditionen, die auf dem Banken- oder Anleihenmarkt derzeit in vergleichbarer Form nicht erhältlich sind.

Mit der aktuellen Operation dehnen die beiden Partner ihre Zusammenarbeit auf die Verbesserung des regionalen Eisenbahnverkehrs aus. Das Darlehen optimiert die Finanzierung der Beschaffung von 24 Doppelstock- und 22 Niederflurzügen, deren Gesamtkosten sich auf 400 Millionen Euro belaufen (von denen 200 Millionen Euro von der Region vorfinanziert werden).

Kap auf die UN-Klimakonferenz in Paris 2015

Im Anschluss an die Unterzeichnung besuchten der Präsident des Regionalrats und der Vizepräsident der EIB das regionale Berufsberatungszentrum Aquitaine Cap Metiers. Die Sanierung der Gebäude und die Verbesserung der Energieeffizienz des Zentrums wurden ebenfalls durch eine Finanzierung der EIB unterstützt. Ein sehr gelungener Besuch einige Monate vor der UN-Klimakonferenz in Paris 2015.

Der Juncker-Plan in der Region Aquitaine

Der EIB-Vizepräsident kam am 17. Juli 2015 ebenfalls mit Vertretern des Verbandes der Midcap-Unternehmen der Region Aquitaine zusammen, um ihnen den Investitionsplan für Europa – den sog. Juncker-Plan – vorzustellen und Fragen zur Unterstützung von Midcaps durch Europa zu beantworten. Mehrere Midcap-Unternehmen aus der Region Aquitaine erhielten so die Gelegenheit, dem EIB-Vizepräsidenten ihre jeweiligen Entwicklungsprojekte vorzustellen.

Unternehmen, und dabei insbesondere die KMU (bis 250 Beschäftigte) und die Midcap-Unternehmen (bis 3 000 Beschäftigte), sind ein vorrangiges Finanzierungsziel des Juncker-Plans. Mit dem Investitionsplan sollen die Investitionen von Unternehmen in strategischen und risikoreicheren Sektoren, wie etwa Forschung und Innovation, sowie Infrastrukturvorhaben unterstützt werden, damit die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit auf europäischer und internationaler Ebene steigern können.

Der Juncker-Plan ist zunächst mit 21 Milliarden Euro (5 Milliarden Euro aus EIB-Mitteln und 16 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt) ausgestattet. Diese Mittel können durch nationale Beiträge ergänzt werden (Frankreich hat 8 Milliarden Euro zugesagt). Der Investitionsplan wirkt als Garantiemechanismus und führt dazu, dass die EIB mehr Darlehen vergeben kann. Gleichzeitig spielt er durch seine Fähigkeit, gezielt Risiken zu übernehmen, eine Katalysatorrolle, insbesondere durch die Entwicklung neuer Finanzierungsinstrumente. Insgesamt dürfte der Investitionsplan durch seinen Katalysatoreffekt in den kommenden drei Jahren in Europa neue Investitionen hauptsächlich des Privatsektors von mindestens 315 Milliarden Euro anstoßen.