Die französische Region Picardie hat mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) den Vertrag über ein Darlehen für die Beschaffung neuer Züge vom Typ Regio 2N abgeschlossen. Hintergrund ist die Sanierung und Modernisierung des Eisenbahnnetzes der Region.

Der Finanzierungsvertrag über 54 Millionen Euro wurde am 27. Oktober 2014 von Claude Gewerc, dem Präsidenten des Regionalrates Picardie, und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive am Sitz des Unternehmens Faiveley Transport in Amiens unterzeichnet. Mit seinen innovativen Bahnsystemen hat das Unternehmen zur technologischen Leistungsfähigkeit der Züge vom Typ Regio 2N beigetragen.

Verbesserter Komfort für die Fahrgäste

Dank dieser Finanzierung der EU kann die Region Picardie sieben Züge des Typs Regio 2N anschaffen. Diese Elektrozüge basieren auf einer innovativen Technologie. Da es sich um Doppelstockwagen handelt, verfügen sie über eine hohe Kapazität. Sie werden im TER-Netz der Region auf Strecken wie Paris-Amiens und Paris-Saint-Quentin eingesetzt. Jeder Wagen bietet 720 Sitzplätze. Hinzu kommen 520 Stehplätze, die in Spitzenzeiten genutzt werden können. So kann vor allem durch eine Erneuerung und Umschichtung des vorhandenen Materials die stetige Zunahme der Zahl der Fahrgäste - 4,4 Prozent in den vergangenen fünf Jahren - bewältigt werden. Das Serviceniveau in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Komfort aber auch hinsichtlich der Zugänglichkeit für eingeschränkt mobile Personen wird sich deutlich verbessern.

Die mit modernster Technik ausgestatteten Regio 2N-Züge sind energiesparend und bieten daher den Einwohnern der Region Picardie eine günstige und umweltfreundliche Alternative zum Privatauto.

Claude Gewerc, Präsident des Regionalrats, bedankte sich für die Unterstützung der EIB und erklärte: „Die Finanzierung ist in dreifacher Hinsicht willkommen. Sie unterstützt die Region in ihrem Bestreben, mit allen möglichen Mitteln ein hohes Investitionsniveau aufrecht zu erhalten. Sie erleichtert den Alltag der Fahrgäste auf den am stärksten befahrenen Strecken. Sie fördert die Tätigkeit und Beschäftigung insbesondere in Unternehmen wie Faiveley, ein wichtiger Lieferant von Bombardier. Dies führt uns vor Augen, wie wichtig es für unsere Wirtschaft ist, die Investitionsfähigkeit von Gebietskörperschaften wie der Region zu erhalten.“

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung erklärte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive:

„Die Unterstützung nachhaltiger und innovativer Verkehrslösungen gehört zu unseren vorrangigen Finanzierungszielen. Ich freue mich deshalb sehr, heute diesen Finanzierungsvertrag mit der Region Picardie in den Räumlichkeiten eines Unternehmens unterzeichnen zu können, das sich der Entwicklung innovativer Verfahren widmet. Wenn wir solche Investitionen unterstützen, fördern wir Wachstum und Beschäftigung und verbessern gleichzeitig die Lebensqualität der Einwohner der Region. Wir leisten damit einen Beitrag für die Zukunft der Regionen und ihrer jungen Generationen. “

Das Engagement der EIB in den Regionen

Die EIB unterstützt derzeit verstärkt Projekte, die zur wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen Regionen in Frankreich beitragen. Das neue langfristige Darlehen von 54 Millionen Euro, das die Bank dank ihres AAA-Ratings zu attraktiven Konditionen vergeben kann, ist für die Region Picardie von großer Bedeutung. Die EIB hat in dieser Region bereits 160 Millionen Euro für das TER-Netz und 250 Millionen Euro für die Modernisierung des Universitätskrankenhauses von Amiens zur Verfügung gestellt. Der Gesamtbetrag der Finanzierungen der EIB zugunsten der Region Picardie erhöht sich damit auf 464 Millionen Euro. Diese Finanzierung ist Teil des Programms der EIB, in dessen Rahmen sie 750 Millionen Euro für die Anschaffung von neuem rollendem Material durch die französischen Regionen bereitstellen will und das im Juli 2013 eingeleitet wurde. Nach den Finanzierungsbeiträgen für die Region Elsass (2013), die Region Lothringen (2014) und die Region Provence-Alpes-Côtes d'Azur (2014) ist das Darlehen die vierte Finanzierung, die im Rahmen dieses umfassenden Programms unterzeichnet wird. Mit dieser Finanzierung setzt die EIB ihre beispiellose Unterstützung von Wachstum und Beschäftigung in Frankreich fort. 2013 hat sie dafür 7,8 Milliarden Euro bereitgestellt (80 Prozent mehr als im Jahr 2012). Von diesem Betrag gingen 1,3 Milliarden Euro an KMU für die Durchführung ihrer FEI-Vorhaben.