Für die Darlehen von insgesamt 661 Mio EUR wurden sechs Zielbereiche festgelegt:

  • KMU (400 Mio EUR)
  • Darlehen an Hochschulstudierende (20 Mio EUR)
  • Sozialer Wohnungsbau in Parma (16 Mio EUR)
  • Erneuerbare Energien (100 Mio EUR)
  • Energieeffizienz an Schulen in der Provinz Mailand (65 Mio EUR)
  • Umwelt (60 Mio EUR)

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Gruppe Intesa Sanpaolo haben sechs neue Darlehensverträge über insgesamt 661 Mio EUR unterzeichnet, aus denen mittel- und langfristige Finanzierungen für italienische Unternehmen bereitgestellt werden sollen. Diese Initiative untermauert die enge Zusammenarbeit der EIB mit Intesa Sanpaolo und zielt darauf ab, Industrie und Gewerbe in Italien verstärkt zu unterstützen, die Auswirkungen der Finanzkrise zu mildern und den einsetzenden Erholungsprozess zu fördern.

Für die Darlehen von insgesamt 661 Mio EUR wurden sechs Zielbereiche festgelegt, in denen jeweils bestimmte Unternehmen der Gruppe Intesa Sanpaolo tätig sind. Neben den Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden auch Darlehen für Investitionen von Unternehmen aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor bereitgestellt. Von besonderer Bedeutung sind die Studiendarlehen und die Operation zur Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus in Parma – die erste dieser Art in Italien. Ermöglicht wurden die Maßnahmen durch die enge Zusammenarbeit der EIB mit Intesa Sanpaolo.

„Die effektive Zusammenarbeit mit Intesa Sanpaolo, einem unserer führenden Partner in Europa, ist entscheidend für die gezielte Vergabe von EIB-Finanzierungsmitteln an die italienische Wirtschaft, in der KMU eine tragende Rolle spielen.  Ich freue mich besonders über die innovativen Darlehen für Hochschulstudierende und den sozialen Wohnungsbau in Parma. Hier wird deutlich, dass Europa – in Zusammenarbeit mit dem Bankensektor – über geeignete Instrumente verfügt, um seine Bürger zu unterstützen und ihren grundlegenden Bedürfnissen gerecht zu werden“, erklärte Dario Scannapieco, der für Finanzierungsoperationen in Italien, Malta und den westlichen Balkanländern verantwortliche Vizepräsident der EIB .

„Diese gemeinsam mit der EIB durchgeführte Initiative ist ein Beleg dafür, dass die EU den Austausch von Ressourcen und Kompetenzen unter den Mitgliedstaaten tatkräftig unterstützt. So wird der Weg für Operationen geebnet, die das Wachstum und die nachhaltige Entwicklung fördern. Dank der neuen Verträge können wir der Realwirtschaft erhebliche finanzielle Mittel bereitstellen, um die Konjunktur in Schwung zu bringen“, sagte Enrico Cucchiani, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und CEO von Intesa Sanpaolo. „Mit den neuen mittel- und langfristigen Darlehensverträgen verfolgen wir das klare Ziel, unsere Anstrengungen und Kräfte auf das Wachstum von KMU zu konzentrieren, die noch immer das Rückgrat von Industrie und Gewerbe in Italien bilden. So unterstützt Intesa Sanpaolo mit gezielten und ergebnisorientierten Maßnahmen weiterhin die Sektoren, die für den Innovationsprozess Italiens von entscheidender Bedeutung sind.“

Die Darlehensverträge sind für folgende Bereiche bestimmt:

KMU (400 Mio EUR)

Die EIB wird 400 Mio EUR zu besonders günstigen Konditionen für italienische KMU bereitstellen. Diese Mittel werden über Mediocredito Italiano – die auf mittel- und langfristige KMU-Finanzierungen spezialisierte Gesellschaft der Gruppe Intesa Sanpaolo – und ihre Leasinggesellschaft Leasint ausschließlich für KMU-Projekte vergeben. In Betracht kommen sowohl neue als auch laufende Investitionsvorhaben.

Die Darlehen für KMU-Projekte dürfen jeweils 25 Mio EUR nicht überschreiten und haben eine Laufzeit von höchstens 15 Jahren. Alle Industrie- und Gewerbezweige kommen für eine Finanzierung in Frage - Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel, Tourismus und Dienstleistungen. Eingesetzt werden können die Mittel für den Erwerb oder den Bau, Ausbau oder die Renovierung von Gebäuden, für den Erwerb von Anlagen, Maschinen, Fahrzeugen oder Ausrüstungen, für projektbezogene Kosten, zusätzliche Aufwendungen und immaterielle Vermögenswerte, einschließlich Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskosten, und zur Finanzierung von Betriebskapital, das im Zusammenhang mit operativen Aktivitäten stets benötigt wird. Vorhaben, die ausschließlich dem Zweck der Finanz- oder Immobilienanlage dienen, sind nicht förderfähig.

Intesa Sanpaolo verpflichtet sich, auch eigene Mittel an KMU zu vergeben. Dadurch steigt das Gesamtvolumen der Darlehen zur Unterstützung der italienischen Wirtschaft.

Darlehen für Hochschulstudierende (20 Mio EUR)

Mit dieser Tranche werden Darlehen für Studierende an EU-Universitäten mit Standort in Italien finanziert, die einen Vertrag mit der Intesa Sanpaolo geschlossen haben. Die Darlehen helfen den Studierenden bei der Finanzierung von Studiengebühren und ihres Lebensunterhalts (z. B. Einschreibungsgebühren, Bücher, Unterkunft und Transportkosten). Sie werden sich voraussichtlich auf rund 20 000 EUR pro Studierendem belaufen und über einen Zeitraum von vier Jahren ausgezahlt werden (5 000 EUR jährlich). Die Rückzahlung beginnt ein Jahr nach Abschluss des Studiums und erfolgt in festen monatlichen Raten über einen Zeitraum von höchstens acht Jahren.

Sozialer Wohnungsbau in Parma (16 Mio EUR)

Diese Tranche ist von besonderer Bedeutung, da die EIB im Rahmen ihrer Kooperation mit Intesa Sanpaolo und der Bank der Gruppe Carisbo zum ersten Mal den sozialen Wohnungsbau in Italien finanziert. Die Mittel werden an einen geschlossenen Investmentfonds weitergeleitet, der auf Immobilien spezialisiert und qualifizierten Anlegern vorbehalten ist. Der Fonds baut zurzeit 408 Sozialwohnungen in der Stadt Parma.

Erneuerbare Energien (100 Mio EUR)

Über Mediocredito Italiano undLeasint, zwei Gesellschaften der Gruppe Intesa Sanpaolo, vergibt die EIB 100 Mio EUR zur Finanzierung von Projekten in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Italien. Dieser Finanzierungsbereich stellt eine der Säulen der Darlehenspolitik der EIB dar. Die Tranche baut auf den sektorspezifischen Verträgen auf, die bereits in den letzten drei Jahren mit Intesa Sanpaolo geschlossen wurden.

Energieeffizienz an Schulen der Provinz Mailand (65 Mio EUR)

Die EIB und Intesa Sanpaolo haben unlängst mit der Provinz Mailand eine Kreditlinie für die Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden vereinbart. Mit den Kreditmitteln werden insbesondere förderfähige Unternehmen des privaten Sektors wie Energiedienstleister finanziert, die sich erfolgreich um Lose von Ausschreibungen der Provinz Mailand für Energieeffizienzmaßnahmen an öffentlichen Schulen und Gebäuden in der Provinz Mailand (einschließlich der Stadt Mailand), der Provinz Monza und der Provinz Brianza beworben haben.

Umwelt (60 Mio EUR)

Diese Tranche ist für die Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz und nachhaltige Kommunalentwicklung (einschließlich Stadterneuerung) bestimmt, die von lokalen Behörden und anderen Einrichtungen des öffentlichen oder privaten Sektors gefördert werden. Die Mittel können auch zur Finanzierung von Humankapitalinvestitionen (im Gesundheits- und Bildungssektor), von Projekten im Energiesektor und anderen Infrastrukturprojekten in Regionen eingesetzt werden, die in der Förderperiode 2007-2013 für eine Finanzierung aus den Strukturfonds unter dem Ziel „Konvergenz“ in Frage kommen.