Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Sud Europe Atlantique (LGV SEA) zwischen Tours und Bordeaux mit 1,2 Mrd EUR. Die Strecke zählt zu den wichtigsten Schienenprojekten auf europäischer Ebene und soll nach sechsjähriger Planungs- und Bauzeit die Fahrzeit zwischen Bordeaux und Paris auf zwei Stunden und fünf Minuten verkürzen.

Die Finanzierung der EIB setzt sich wie folgt zusammen:

  • Darlehen in Höhe von 1 Mrd EUR (davon werden 400 Mio EUR im Rahmen des Konjunkturprogramms staatlich garantiert, 200 Mio EUR werden ohne Staatsgarantie vergeben und knapp 400 Mio EUR werden zur Vorfinanzierung der eigenen Mittel des Konzessionsnehmers gewährt),
  • LGTT-Garantie (Kreditgarantie für TEN-Verkehrsprojekte) in Höhe von 200 Mio EUR; dieses Instrument wurde gemeinsam von der EIB und der Europäischen Kommission eingerichtet und kommt nun erstmals bei einem französischen Vorhaben zum Einsatz.

Es handelt sich um den höchsten Betrag, den die EIB bisher in Frankreich vergeben hat. Erneut stellt die Bank damit unter Beweis, dass sie in der Lage ist, neue und wettbewerbsfähige Finanzierungskonzepte für Großprojekte zur Modernisierung und zum Ausbau der transeuropäischen Netze zu entwickeln.

Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, unterstrich die Bedeutung des Finanzierungsvorhabens: „Es ist sehr erfreulich, dass die EIB einen Beitrag zu diesem Großprojekt leistet, das sich durch eine innovative Finanzierungsstruktur und Vertragsgestaltung auszeichnet. Die Einschaltung der EIB war von großer Bedeutung für das Projekt und hatte Katalysatorwirkung. Erstmals vergibt die EIB einen so hohen Betrag – 1,2 Mrd EUR - in Frankreich. Sie setzt dabei eine Kombination aus innovativen Instrumenten, darunter auch die LGTT-Kreditgarantie, ein. Zu den Aufgaben der Bank gehört es, dem Privatsektor Anreize für eine stärkere Beteiligung an Infrastrukturfinanzierungen zu geben, um nachhaltige und sichere Verkehrslösungen umzusetzen, die weitere Entwicklung der angebundenen Regionen zu fördern und die Anschlüsse an die transeuropäischen Verkehrsnetze und Achsen weiter zu verbessern.“

Die EIB hat sich zum Ziel gesetzt, im Zeitraum 2004-2013 mindestens 75 Mrd EUR für die transeuropäischen Verkehrsnetze bereitzustellen. Allein 2010 hat sie Mittel in Höhe von 8,1 Mrd EUR für TEN-Verkehrsvorhaben und den Ausbau der großen Achsen vergeben. Wie nachdrücklich die EIB innovative Finanzierungskonzepte für öffentlich-private Partnerschaften (PPP) unterstützt, zeigt sich daran, dass sie im Zeitraum 2000-2010 in Europa insgesamt über 26,8 Mrd EUR für solche Projekte vergeben hat.