Die Europäische Investitionsbank (EIB) und BNP Paribas Fortis haben heute den Vertrag für ein neues EIB-Darlehen über 150 Mio EUR zur Unterstützung von KMU unterzeichnet. Das Darlehen geht auf eine intensive Nachfrage seitens belgischer KMU sowie die Tatsache zurück, dass das im August 2009 gewährte Darlehen bereits vollständig ausgeschöpft ist. Ebenso wie bei der ersten Operation wird BNP Paribas Fortis die EIB-Mittel über ihr Zweigstellennetz in Form von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen zur Finanzierung ihrer Investitionsvorhaben weiterleiten.

Über ihr Produkt „Darlehen für KMU“ stellt der EIB – die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union – Finanzierungsmittel für kleine und mittlere Unternehmen bereit, um ihre Investitionsvorhaben zu unterstützen. Dabei arbeitet die EIB mit Geschäftsbanken zusammen, die als zwischengeschaltete Institute die Mittel über ihre Zweigstellennetze und mithilfe ihrer Marktkenntnisse an KMU weiterleiten.

Bei dem „EIB-Darlehen für KMU“ handelt es sich um eine Art Kreditlinie der EIB, die von BNP Paribas Fortis an kleine Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten in verschiedensten Wirtschaftssektoren weitergeleitet wird, die für einen Finanzierungsbeitrag der EIB in Betracht kommen. Die betreffenden Vorhaben müssen in der Europäischen Union durchgeführt werden. Ihre Investitionskosten dürfen 25 Mio EUR nicht überschreiten. Nicht unterstützt werden hingegen Refinanzierungsoperationen und reine Finanz- und Immobilientransaktionen. Diese neue Art von auf KMU ausgerichteten EIB-Darlehen wurde im Rahmen der Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft eingeführt. KMU-Darlehen sind flexibler und hinsichtlich der Informationsweiterleitung an die Darlehensnehmer transparenter. Der mit einem Finanzierungsbeitrag der EIB verbundene Vorteil wird vor allem in Form niedrigerer Zinssätze an die betreffenden KMU weitergegeben. Darüber hinaus werden die Endbegünstigten ausdrücklich über die Einschaltung der EIB informiert. Das neue Darlehen von 150 Mio EUR, das die EIB über BNP Paribas bereitstellt, schließt sich an eine Finanzierung im gleichen Betrag an, die 2009 und 2010 für Vorhaben belgischer KMU verwendet wurde.

Jean-Laurent Bonnafé, CEO von BNP Paribas Fortis, erklärte dazu: „Das Darlehen, das im vergangenen Jahr gewährt wurde, ist bei den belgischen Unternehmen sehr gut angekommen. Mit den Finanzierungsmitteln wurden insgesamt mehr als 500 Unternehmen verschiedenster Branchen in der Industrie und im Dienstleistungssektor zu sehr günstigen Konditionen unterstützt. Wir freuen uns, an diese erste Operation anknüpfen zu können, um KMU zu fördern, die das Rückgrat der belgischen Wirtschaft bilden.“

Philippe Maystadt, Präsident der EIB, unterstrich, wie wichtig es ist, zu gewährleisten, dass KMU auch weiterhin Zugang zu Finanzierungsmitteln haben. „Nur so können sie ihre Vorhaben durchführen und Arbeitsplätze sichern. Deshalb engagiert sich die EIB vor allem für dieses Marksegment und hat nach Ausbruch der Krise in kürzester Zeit Maßnahmen zur Unterstützung von KMU ergriffen.“

Seit Beginn der Krise im September 2008 hat die Bank eine zunehmende Anzahl von KMU-Vorhaben mitfinanziert. Nachdem 2007 rund 33 000 Teildarlehen in 20 Ländern der EU vergeben wurden, waren es 2009 mehr als 50 000 Vorhaben in 22 Ländern. 2010 wurden bis Mitte Dezember bereits 60 000 Vorhaben in 24 Ländern unterstützt. Der Durchschnittsbetrag je Teildarlehen belief sich auf 150 000 EUR.

Auch in Belgien wurden 2008 und 2009 mehr als 5 300 KMU-Vorhaben unterstützt. Über die Großbanken des Landes stellte die EIB Darlehen von insgesamt rund 400 Mio EUR bereit. Damit hat sie ihr Finanzierungsvolumen in Belgien gegenüber dem Vorkrisen-Niveau verdreifacht.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die Bank hat die Aufgabe, durch ihre Tätigkeit zur Verwirklichung der Ziele der EU beizutragen. Dank ihres Triple-A-Ratings kann sie an den Kapitalmärkten Finanzierungsmittel zu günstigen Konditionen aufnehmen. Aus diesen Mitteln gewährt sie Darlehen zu ähnlich vorteilhaften Bedingungen für Vorhaben, die mit den Zielen der EU in Einklang stehen. Zur Deckung des Investitionsbedarfs unterzeichnete die EIB 2009 Darlehen im Gesamtbetrag von 79,1 Mrd EUR. Davon wurden 70,5 Mrd für Vorhaben in der Europäischen Union bereitgestellt (+37% gegenüber 2008). Mit ihren Darlehen unterstützt die EIB vorrangig Vorhaben in den Bereichen wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Umweltschutz, Forschung und Innovation, Unterstützung von KMU, Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze sowie Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung.

BNP Paribas (www.bnpparibas.com) gehört laut Standard & Poor’s zu den 6 solidesten Banken der Welt*. Die Gruppe ist in 85 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 205 000 Mitarbeiter, davon 165 200 in Europa. Damit ist BNP Paribas ein weltweit ausgerichteter, europaweit führender Finanzdienstleister. Sie belegt in ihren drei wichtigsten Geschäftsbereichen Schlüsselpositionen: Retail Banking, Investment Solutions und Corporate & Investment Banking. In Europa konzentriert sich BNP Paribas im Retailgeschäft auf die vier Hauptmärkte Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg. Aber auch in den Vereinigten Staaten sowie in Asien und in den Schwellenländern ist BNP Paribas stark vertreten. Weitere Informationen über BNP Paribas Fortis sind abrufbar unter www.fortisbank.com.

*in der Gruppe vergleichbarer Institute