Bernard Derosier, Präsident des Conseil Général du Nord, und Philippe de Fontaine Vive Curtaz, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), unterzeichnen heute, am 17. Dezember 2010, in Lille eine Finanzierungsvertrag über 200 Mio EUR. Ziel ist die Bereitstellung von 30 neuen oder modernisierten „Collèges“ (Gesamtschulen von der 6. bis zur 9. Klasse) im Departement. Die finanzierten Einrichtungen werden für junge Menschen mit eingeschränkter Mobilität gut zugänglich sein und eine zweckdienliche und leistungsstarke Computerausrüstung haben. Die Gesamtkosten dieses Vorhabens werden auf 477 Mio EUR veranschlagt.

Die Finanzierung dieses Projekts ermöglicht die Realisierung von vier Maßnahmen, die für die Bildung und für höchste Umweltperformance besonders wichtig sind:

  • Neubau bzw. Modernisierung von 17 Schulen für Sekundarschüler;
  • Optimierung der Energieeffizienz von 13 Schulen durch Anpassung an hohe Umweltstandards, um den Energieverbrauch der Gebäude erheblich zu verringern;
  • Ausstattung sämtlicher Schulen mit Informationstechnologie: Geplant ist die Schaffung von 9 200 Computer-Arbeitsplätzen – dies entspricht der Einrichtung von insgesamt 307 Klassen; 2 800 dieser IT-Plätze sollen innerhalb von 5 Jahren die älteste Ausstattung ersetzen;
  • Verbesserte Zugänglichkeit der Schulen für junge Menschen mit eingeschränkter Mobilität; die beschlossenen Maßnahmen werden in 182 Schulen im Departement bereits umgesetzt. 

Das Projekt ist sehr umfangreich und wird letztlich Verbesserungen für mehr als 16 000 Schüler ermöglichen. Dieses Projekt ist auf bessere Zugänglichkeit und Chancengleichheit ausgerichtet und entspricht damit wichtigen pädagogischen Zielen der Schulen. Gleichzeitig wird ein Umfeld geschaffen, das die neuen Energie- und Umweltstandards  erfüllt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Schulen, die aufgrund ihres besonderen Bildungsbedarfs unter das Förderprogramm „Ambition - Réussite" fallen. 8 der 23 Schulen, die zu diesem Netz gehören, wurden in den Finanzierungsvertrag mit der EIB aufgenommen.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung sagte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive: „Ich freue mich sehr darüber, dass die EIB konkret mit dem Departement du Nord zusammenarbeitet. Unser gemeinsames Ziel ist es, die zum Departement gehörenden Schulen im Rahmen eines Projekts zu modernisieren, das direkt die Bildung fördert und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der jungen Menschen verbessert. Die Sekundar- und Berufsbildung gehört zu unseren Prioritäten, denn sie bereitet auf die Zukunft vor. Eine Ausbildung ermöglicht es jedem jungen Menschen in Europa, einen Beruf auszuüben und sich somit in die Gesellschaft einzugliedern. Ausbildung ist ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung einer Region unter wirtschaftlichen, sozialen und menschlichen Aspekten.“

Mit diesem Darlehen setzt die EIB ihre vorrangigen Maßnahmen in Frankreich fort.  2009 wurden 400 Mio EUR für die allgemeine und berufliche Bildung von Jugendlichen bereitgestellt. Die EIB hat sich dabei auch an den Bau- und Modernisierungsmaßnahmen (Anpassung an Umweltstandards) von 33 Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur beteiligt. In Europa beliefen sich die Finanzierungen für allgemeine und höhere Schulbildung in den vergangenen fünf Jahren auf insgesamt 7,6 Mrd EUR.

Hinweise an die Redaktion:

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie hat in erster Linie die Aufgabe, mit langfristigen Darlehen tragfähige private und öffentliche Investitionsvorhaben zu unterstützen, die zur Integration, zum Zusammenhalt und zur ausgewogenen Entwicklung der EU beitragen. Dabei verfolgt sie sechs strategische Prioritäten: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Schutz der natürlichen und der städtischen Umwelt, Forschung und Innovation, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, Transeuropäische Verkehrsnetze sowie nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung. 2009 hat die EIB Projekte in der Europäischen Union mit 70 Mrd EUR unterstützt; dies ist ein Anstieg um 36% gegenüber dem Darlehensvolumen von 51,7 Mrd EUR im Jahr 2008. Ebenfalls im Jahr 2009 hat sie als Reaktion auf die Wirtschaftskrise in der Europäischen Union und außerhalb insgesamt 79 Mrd EUR für Gebietskörperschaften und Unternehmen bereitgestellt.