Anlässlich seines Besuchs in Belgrad unterzeichnete der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Philippe Maystadt heute ein Darlehen über 40 Mio EUR für den Bau der Umgehungsstraße für die serbische Hauptstadt. Die serbische Regierung wurde von der Finanzministerin Diana Dragutinovic und von Zoran Drobnjak, dem Generaldirektor des staatlichen Unternehmens „Serbische Straßen“, das Endbegünstigter des Darlehens ist, vertreten.

Es handelt sich bei der Operation um die zweite Tranche einer von der EIB im Jahr 2007 genehmigten Fazilität über insgesamt 180 Mio EUR zur Finanzierung des Baus von zweispurigen Umgehungsstraßen auf einer Länge von 20 km und einer vierspurigen Autobahn im Westen und Süden der serbischen Hauptstadt auf einer Länge von 27 km. Der heute unterzeichnete Abschnitt B5 der Umgehung von Belgrad zwischen Orlovaca und Avala ist 5,4 km lang. Die gesamte Umgehung wird – sobald sie fertig gestellt ist – eine Kapazität von etwa 60 000 Fahrzeuge pro Tag haben und 48 neue Brücken und fünf Anschlussstellen umfassen, wodurch sich die Verkehrssicherheit erhöhen und die Verkehrsüberlastung im vorhandenen Straßennetz des Belgrader Stadtgebiets, insbesondere auf den quer durch Belgrad verlaufenden Europastraßen E70 und E75, verringern wird. Der Darlehensvertrag für die erste Tranche in Höhe von 60 Mio EUR wurde 2007 unterzeichnet. Der Darlehensvertrag für die verbleibende Tranche über 80 Mio EUR dürfte 2011 unterzeichnet werden.

Die Umgehung von Belgrad ist ein Teilstück des Paneuropäischen Verkehrskorridors X zwischen Salzburg und Thessaloniki (über Ljubljana, Belgrad, Zagreb, Niš, Skopje und Veles). Der Ausbau und die Instandsetzung des TEN-V-Netzes (Transeuropäischen Verkehrsnetzes) ist eines der vorrangigen Ziele der EIB-Tätigkeit, da es entscheidend für die erfolgreiche Integration potenzieller Bewerberländer wie Serbien in die Europäische Union ist.

„Die EIB unterstützt Serbien gemeinsam mit anderen europäischen Institutionen nachdrücklich auf seinem Weg in die EU“, erklärte EIB-Präsident Philippe Maystadt. „Infrastruktureinrichtungen sind entscheidend für den Modernisierungsprozess des Landes, wobei die Umgehung von Belgrad eine wichtige Anschlussstelle des Verkehrskorridors X darstellt."

Hinweis für die Redaktion: 

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegründet und ist in den 27 Mitgliedstaaten der EU und weltweit in mehr als 130 weiteren Ländern tätig. Außerhalb der EU unterstützt die EIB Vorhaben, die zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ländern beitragen, die Assoziierungs- oder Kooperationsabkommen mit der EU geschlossen haben.
Die EIB ist seit 1977 in den Ländern des Westbalkans tätig und ist heute der größte internationale Finanzierungsgeber in der Region. In den vergangenen zehn Jahren hat sie in der Region Projekte im Gesamtbetrag von 6 Mrd EUR finanziert. Dabei lag der Schwerpunkt der EIB in den Ländern des Westbalkans, darunter Serbien, auf der Durchführung von Vorhaben in den Bereichen Verkehr, Energie, Gesundheit und Bildung, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und von Gebietskörperschaften, Industrie und Dienstleistungen, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Seit 2001 hat die EIB für Projekte in Serbien 2,7 Mrd EUR bereitgestellt.