Die Europäische Investitionsbank (EIB) und BNP Paribas Fortis haben eine Finanzierungsvereinbarung für ein EIB-Darlehen der neuen Generation abgeschlossen, mit dem die EIB 150 Mio EUR für KMU in Belgien bereitstellt. BNP Paribas Fortis wird die EIB-Mittel über ihr Zweigstellennetz in Form von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen zur Finanzierung ihrer Investitionsvorhaben weiterleiten. Mit der Information von potenziellen Darlehensnehmern und mit der Mittelvergabe wird im Sommer begonnen.

Bei diesem „EIB-Darlehen für KMU“ handelt es sich um eine Finanzierungsoperation, bei der BNP Paribas Fortis die EIB-Mittel an kleine Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten in verschiedensten Wirtschaftssektoren weiterleitet, die für einen Finanzierungsbeitrag der EIB in Betracht kommen. Die mitfinanzierten Vorhaben müssen in der Europäischen Union durchgeführt werden und dem Wachstum dienen. Jedes Vorhaben kann mit bis zu 25 Mio EUR unterstützt werden. Nicht unterstützt werden hingegen Refinanzierungsoperationen und reine Finanz- und Immobilientransaktionen.
Diese neue Art von auf KMU ausgerichteten EIB-Darlehen ist flexibler und transparenter, unter anderem hinsichtlich der an den Darlehensnehmer weitergeleiteten Informationen.  Die betreffenden KMU in Belgien erhalten die Darlehensmittel zu den vergünstigten Bedingungen der EIB, vor allem zu einem niedrigeren Zinssatz. Darüber hinaus werden sie ausdrücklich über die Einschaltung der EIB informiert.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung am 24. Juli in Brüssel erklärte Jean-Laurent Bonnafé, CEO von BNP Paribas Fortis: „Im Moment steht und fällt das Bankengeschäft mit dem Zugang zu Liquidität. Daher ist es wichtig, dass uns Institutionen wie die EIB zur Seite stehen, mit deren Mitteln wir unsere anderen Refinanzierungsquellen ergänzen können. Durch die heute unterzeichnete Vereinbarung können wir unseren Kunden zügig die günstigen Bedingungen der uns zur Verfügung gestellten Darlehen zugute kommen lassen.

Philippe Maystadt, Präsident der EIB, unterstrich "die Bedeutung, die der Bereitstellung von Darlehen für KMU-Vorhaben vor allen in Krisenzeiten zukommt. Ohne diese Finanzierungsmittel könnte eine wichtige Ebene der Wirtschaft eines Landes gelähmt werden".

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten die EIB aufgefordert, ihre Darlehen für KMU zu modernisieren und zu diversifizieren, um die Unternehmen bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen. Daraufhin hat die Bank ihr Darlehensvolumen umgehend erhöht und wird es in den kommenden Monaten noch weiter aufstocken.  „Wir haben diese neue Art von Darlehen für KMU innerhalb weniger Monate bereits in 22 Ländern der EU zum Einsatz gebracht, und ich freue mich, dass dieses Produkt mit Hilfe von BNP Paribas Fortis und der Erfahrung ihrer Mitarbeiter nun auch KMU in Belgien zugute kommen wird“, erklärte EIB-Präsident Maystadt.

Mit dieser Vereinbarung unterstützt BNP Paribas von nun an die Entwicklungsvorhaben ihrer Kunden in drei ihrer Märkte in Europa. Die Gruppe BNP Paribas hatte mit der EIB bereits über BNP Paribas Finanzierungsvereinbarungen in Frankreich und über BNL in Italien abgeschlossen. Im Rahmen der EIB-Initative zur Unterstützung europäischer KMU mit Finanzierungsmitteln hatte BNP Paribas im Oktober 2008 das erste „EIB-Darlehen für KMU“ in Frankreich zum Einsatz gebracht.

Seit Oktober 2008 hat die Bank insgesamt 66 „EIB-Darlehen für KMU“ gewährt und damit insgesamt 6,7 Mrd EUR für kleine und mittlere Unternehmen in den EU-Ländern bereitgestellt. Auf diese Weise unterstreicht sie ihre Rolle als Institution der EU für langfristige Finanzierungen zur Unterstützung von KMU.

Hintergrundinformationen:

Die EIB ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 EU-Mitgliedstaaten. Mit ihrer Tätigkeit leistet die Bank einen Beitrag zum Umsetzung der Politiken der EU. Als Emittent mit AAA-Rating nimmt sie an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und gewährt daraus Darlehen zu günstigen Konditionen für Vorhaben, die den Zielen der Europäischen Union entsprechen. Im Jahr 2008 hat die EIB Finanzierungen im Gesamtbetrag von 57,6 Mrd EUR bereitgestellt, davon 51,5 Mrd EUR für Vorhaben in der EU. Mit ihre Finanzierungen unterstützt sie vorrangig die Zielbereiche wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Umweltschutz, Forschung und Innovation, Unterstützung von KMU, Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze sowie Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung.

BNP Paribas (www.bnpparibas.com) gehört laut Standard & Poor’s zu den sechs solidesten Banken weltweit*. Die Gruppe ist in 85 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 205.000 Mitarbeiter, davon 165.200 in Europa und ist ein weltweit ausgerichteter, europaweit führender Finanzdienstleister. BNP Paribas belegt in drei bedeutenden Geschäftsfeldern Schlüsselpositionen: Retail Banking, Investment Solutions und Corporate & Investment Banking. Die Gruppe profitiert von ihren vier Heimatmärkten in Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg und hat zudem eine bedeutende Präsenz in den USA, in Asien und in diversen Schwellenländern.